Handel erwartet nach mäßigem ersten Halbjahr Erholung

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Handel erwartet nach mäßigem ersten Halbjahr Erholung

Der Welthandel hat im ersten Halbjahr 2022 ein mäßiges Wachstum verzeichnet. Laut den aktuellen Prognosen der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF) soll sich die Situation jedoch in der zweiten Jahreshälfte verbessern. Die Erholung des Handels wird aufgrund der Erholung der Weltwirtschaft und der Zunahme des Konsums erwartet. Insbesondere die asiatischen Märkte sollen zu einem starken Wachstum beitragen. Die Prognosen sprechen von einem Anstieg des Welthandelsvolumens um etwa 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies wäre ein positiver Trend nach einem schwachen ersten Halbjahr.

Handel hofft auf Erholung im zweiten Halbjahr nach schwachem Start

Der deutsche Einzelhandel hofft nach einem mäßigen ersten Halbjahr 2024 auf eine deutliche Verbesserung in den zweiten sechs Monaten dieses Jahres. Wir geben die Hoffnung nicht auf, es im zweiten Halbjahr besser machen zu können als im ersten, sagte am Montag Alexander von Preen, Präsident des Handelsverbandes Deutschland (HDE).

Einzelhandel will nach schwachem ersten Halbjahr Konsum beleben

Einzelhandel will nach schwachem ersten Halbjahr Konsum beleben

Der Verband hält an seiner Prognose von Januar fest, wonach der Umsatz der Branche im Gesamtjahr nominal um 3,5 Prozent steigen und damit fast 672 Milliarden Euro erreichen werde. Das setzt allerdings eine deutliche Belebung des Konsums voraus, und ob die sich tatsächlich einstellen wird, erscheint gegenwärtig fraglich. Real würde das ohnehin nur einem Umsatzplus von einem Prozent entsprechen.

Der Online-Handel, der noch vor nicht allzu langer Zeit der Motor im Einzelhandel war, wächst nicht mehr stärker als das stationäre Geschäft. Beides liegt etwa gleichauf. Binnen zwei Jahren hat E-Commerce von einem zugegebenermaßen hohen, fast dreistelligen Milliardenbetrag rund 20 Milliarden Euro Umsatz eingebüßt. Das liegt nur zum Teil an der Rückkehr der Menschen in die Geschäfte nach den Lockdowns der Corona-Zeit. Die hohe Inflation hat auch das Geschäft über das Internet erschwert, und offensichtlich hat der Online-Handel auch eine Sättigung erreicht.

Altersgruppe als Hoffnungsträger

Altersgruppe als Hoffnungsträger

Die Hoffnung ruht jetzt ausgerechnet auf älteren Menschen, die früher weniger online-affin erschienen, aber in der Pandemie den Einkauf übers Internet für sich entdeckten. Bei ihnen besteht aus Sicht der Online-Verkäufer noch Wachstumspotenzial.

Lage bleibt schwierig

Die ersten vier Monate des Jahres 2024 sind mit einem nominalen Wachstum von 2,3 Prozent deutlich unter den erhofften Zahlen geblieben. Wobei sich die Entwicklung mal wieder spaltet: Der Lebensmittelhandel hat nominal mehr als vier Prozent und real immerhin noch 1,5 Prozent zugelegt, im Non-Food-Geschäft fiel das nominale Plus mit 1,7 Prozent deutlich geringer aus. Und real gab es hier sogar ein Minus von 0,1 Prozent.

Nach einer aktuellen HDE-Umfrage unter 800 Handelsunternehmen rechnen für das zweite Halbjahr 42 Prozent mit stagnierenden und 36 Prozent mit rückläufigen Umsätzen. Das heißt: Drei von vier Firmen glauben nicht an Wachstum, und das ist eine im Vergleich mit den Hoffnungen des Verbandes eher skeptische Haltung.

Investitionsneigung sinkt

Angesichts einer unsicheren Perspektive halten sich viele Handelsunternehmen mit teils dringend notwendigen Investitionen zurück. Die Investitionsneigung sinkt im Durchschnitt stark, räumte von Preen ein. Dabei wären Investitionen beispielsweise in die Digitalisierung und mehr Personal dringend erforderlich.

Geschäftsaufgaben und Innenstadt-Probleme

Stattdessen dürften manche Handelsunternehmen in diesem Jahr für immer ihre Türen schließen. 5000 Ladenlokale wollen dicht machen, wie der Verband fürchtet. Das ist längst nicht immer bedingt durch Insolvenzen, sondern so mancher verabschiedet sich auch still und leise aus dem Geschäft, womöglich auch, weil er oder sie keinen Nachfolger findet.

Gleichzeitig beobachten mehr als zwei Drittel der befragten Händler sinkende Kundenzahlen in den Innenstädten. Bleibt die Frage, ob die nicht kommen, weil immer weniger Geschäfte da sind oder ob Ursache und Wirkung genau umgekehrt sind.

Forderungen des HDE

Der HDE warnt jedenfalls angesichts weiterer Geschäftsaufgaben vor der Verödung der Innenstädte und erneuert Forderungen nach neuen Abschreibungsmöglichkeiten für Investitionen und nach einem stärkeren Zusammernwirken mancher Vermieter und Händler, die als Mieter mitunter unter zu hohen Lasten stöhnen. Der Handel plädiert - wie andere Wirtschaftsbereiche - für einen Abbau der Bürokratie, für eine Abschaffung der umstrittenen Bonpflicht und für eine Halbierung der derzeit zehnjährigen Aufbewahrungsfrist für Belege.

Zudem hofft der Handel darauf, dass das die Wachstumsinitiative der Ampel dem Handel über steigenden Konsum Geld in die Kassen spülen wird. Immerhin sollen die Steuerzahler in diesem und im kommenden Jahr um insgesamt 23 Milliarden Euro entlastet werden. Nach Einschätzung von HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth könnten davon etwa zehn bis 15 Prozent bei den Einzelhändlern ankommen. Das wären dann bis zu 3,5 Milliarden Euro, die der Branche Schub geben könnten, wenngleich Genth diesen Effekt im Vergleich zum Gesamtumsatz von 672 Milliarden Euro als eher wenig ansieht, Aber der Impuls sei richtig, so Genth.

Udo Müller

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