Große Offene Welten sind teuer und selten richtig gut – Genug damit!
In der Welt der Computerspiele gibt es nie einen Mangel an großartigen Ideen. Doch oft werden diese Ideen durch unzureichende Umsetzung und fehlende Ressourcen zunichte gemacht. Ein Beispiel dafür sind große offene Welten, die Spieler in einen riesigen Spielraum entlassen, um zu erkunden und Abenteuer zu erleben. Leider sind diese Welten teuer in der Produktion und selten wirklich gut umgesetzt. Es ist Zeit, dass wir uns fragen, ob es genug ist, dass wir uns mit solchen halbherzigen Lösungen zufriedenstellen.
Große Offene Welten sind teuer und selten richtig gut – Genug damit!
Viel hilft nicht immer viel. Spiele, in die Spieler 50 oder gar 100 Stunden bis zum Abspann investieren müssen, sind nicht neu, aber dennoch grausam. Denn als erwachsener Berufstätiger oder gar Familienmensch muss man sich über Monate an ein Spiel binden, will man es „durchspielen“. Dabei erscheinen jedes Jahr reihenweise gute Spiele, für die dann schlicht die Zeit fehlt.
Insbesondere Story-getriebene Einzelspieler-Erfahrungen sollten dringend davon Abstand nehmen. Liebe Entwickler, spart Euch und den Spielern die Zeit – traut Euch, kurze, aber knackige Spiele zu bauen.
Open-World – ungespielt und teuer
Die Games-Branche klagt seit Jahren über gestiegene Produktionskosten. Oft wurde diese Begründung auch bei den Kündigungswellen der vergangenen zwölf Monate angeführt. Spieler erwarten immer höher aufgelöste Assets, besonders bei Triple-A-Games. Und wenn in einer riesigen Open-World nicht jeder dritte Baum und jedes dritte Gebäude gleich aussehen sollen, müssen entsprechend viele davon erstellt werden. Das dauert und kostet.
Auf der anderen Seite der Gleichung stehen inzwischen 70 Euro, die für Top-Titel abgerufen werden und Spieler, die dafür auch etwas sehen wollen.
Die Zeit ist Geld
Expertisen schätzten 2020, dass nur etwa zehn bis 20 Prozent der Spieler die Spiele, die sie beginnen, auch durchspielen. Die Spiele mit der höchsten Durchspielrate sind laut howlongtobeat.com „Portal“ und „Portal 2“. „Portal“ kommt auf drei Stunden Spielzeit, „Portal 2“ auf immerhin achteinhalb.
Warum also quälen sich Entwickler immer noch mit völlig ausufernden Spielwelten herum, für die sie dann auch noch Inhalte aus dem Ärmel schütteln müssen, die sie für die eigentliche Geschichte des Spiels gar nicht brauchen?
Kein Verbot großer Spiele, aber Qualität statt Quantität. Wenn Spieler aber in einem „Cyberpunk 2077“ dynamisch aufploppende und damit vollkommen generische Nebenbeschäftigungen unter die Nase gehalten bekommen, damit die riesige Welt nicht so leer wirkt, dann stellt sich doch die Frage, ob die riesige Welt wirklich sein musste.
Nicht jede Open-World muss riesig sein. Vier Stunden können genug sein, um eine hochwertige Geschichte zu erzählen. Über 73.000 Spiele können auf howlongtobeat.com nach Spielzeit sortiert und gefiltert werden. Titel wie „Indika“ und „Still Wakes the Deep“ zeigen, dass kurze Spiele nicht nur billig, sondern auch gut sein können.
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