Die SPD verliert stark an die AfD in Düsseldorf

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Die SPD verliert stark an die AfD in Düsseldorf

Die Ergebnisse der jüngsten Kommunalwahlen in Düsseldorf haben ein politisches Erdbeben ausgelöst. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), die bisher die stärkste Kraft in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens war, hat massiv an Stimmen verloren. Der Verlust beträgt über 10 Prozentpunkte, was einem historischen Tiefpunkt für die SPD in Düsseldorf entspricht. Der Hauptgewinner der Wahl ist die Alternative für Deutschland (AfD), die ihren Stimmenanteil um mehr als 7 Prozentpunkte steigern konnte. Dieser Wahlerfolg der AfD wird als Zeichen für eine politische Verschiebung in Düsseldorf gewertet.

Die SPD verliert stark an die AfD in Düsseldorf

Knapp einen Monat nach der Europawahl hat die Stadt Düsseldorf ihre detaillierte Analyse zu den Ergebnissen vorgelegt. Einige Erkenntnisse waren bereits am Wahltag offensichtlich gewesen: Die AfD (8,4 Prozent) wurde erstmals stärkste Kraft in einem Stadtteil, und zwar in Garath (25,5 Prozent), die Grünen dominierten in den Innenstadtbereichen, die CDU drumherum (Rekordwert in Angermund mit 39,2 Prozent).

Nun liegen Informationen zur Wählerwanderung, auch zur Wählerschaft der Parteien nach Alter und Geschlecht vor. Besonders ins Auge springt zum Beispiel, dass die SPD auch in absoluten Zahlen mehr Wähler an die AfD verloren hat (1800) als alle anderen Parteien. Dabei kamen die Sozialdemokraten bei einem historisch schlechten Ergebnis auf nur 14,3 Prozent der Stimmen.

Wählerwanderung und -schaft

Wählerwanderung und -schaft

Obwohl etwa die Grünen besonders viele Stimmen im Vergleich zur Europawahl 2019 verloren, aber immer noch deutlich mehr als die SPD verbuchen konnten (19,4), gaben sie nur 700 an die AfD ab, die CDU sogar nur 600.

Den größten Abgangswert an eine Partei verzeichnen die Grünen – mit 7500 Wählern, die sich nun für die überraschend starke Partei Volt (4,8 Prozent) entschieden. An die SPD verloren die Grünen 5100 Stimmen.

Die Grünen mussten übrigens auch mit den meisten Nichtwählern im Vergleich zu 2019 leben (8800). Sehr stabil zeigt sich die CDU (24,9 Prozent), von den Grünen kamen 2300 Wähler hinzu, 5200 wechselten zur FDP. Vor allem aber: 83 Prozent der Wähler hatten auch bei der vergangenen Europawahl für die Christdemokraten gestimmt.

Ergebnisse nach Alter und Geschlecht

Ergebnisse nach Alter und Geschlecht

Auffälligkeiten zeigen sich auch beim Blick auf Alter und Geschlecht der Wähler. So zeigt sich: Nahezu zwei Drittel (65,4 Prozent) der AfD-Wählerschaft sind männlich. Eine größere Differenz gibt es sonst bei keiner Partei.

Bei den Grünen fällt noch umgekehrt auf, dass 61,1 Prozent der Wählerschaft weiblich sind. Zudem ist Düsseldorf nicht nur je nach Lage der Stadtteile in Grün und Schwarz aufgeteilt, auch beim Alter fällt eine deutliche Differenz bei der Wählerschaft der beiden stärksten Parteien in Düsseldorf auf.

So liegen die Grünen in den jüngeren Altersgruppen auf Platz eins (16 bis 45 Jahre), die CDU bei den älteren. Die Wählerschaft der Christdemokraten besteht sogar zu rund 29 Prozent aus Personen der über 70-Jährigen. Die Grünen wiederum kommen da noch auf 5,5 Prozent.

Es zeigt sich aber auch, wie schwach die vier stärksten Parteien (CDU, Grüne, SPD und FDP) in der jüngsten Wählergruppe (16 bis 25) abschneiden. Die CDU kommt noch auf 11,6 (deutlich häufiger von Männern gewählt), die Grünen auf 12,4 Prozent (deutlich häufiger von Frauen gewählt), SPD und FDP sind einstellig.

Einen ebenfalls noch zweistelligen Wert bekommt da nur die Kategorie „Sonstige“ mit 12,6 Prozent. Da sind aber wohlgemerkt AfD, Volt oder das BSW nicht dabei. Der Anteil der Stimmen für die sonstigen kleinen Parteien nimmt übrigens kontinuierlich von Altersgruppe zur Altersgruppe immer weiter ab.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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