Ausstellung Lucio Fontana im Von-der-Heydt-Museum Wuppertal

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Ausstellung Lucio Fontana im Von-der-Heydt-Museum Wuppertal

Das Von-der-Heydt-Museum Wuppertal präsentiert vom 10. Oktober 2022 bis 29. Januar 2023 eine umfassende Retrospektive des italienischen Künstlers Lucio Fontana. Die Ausstellung bietet einen tiefen Einblick in das Schaffen des Pioniers der konkreten Kunst und zeigt über 100 Werke, darunter Gemälde, Skulpturen und Objekte, die die Entwicklung des Künstlers von den 1930er Jahren bis zu seinem Tod 1968 nachzeichnen. Die Besucher können sich auf eine Reise durch die verschiedenen Schaffensphasen Fontanas freuen, von den ersten abstrakten Arbeiten bis hin zu seinen berühmten Tagli, den geschnittenen Bildern, die ihn zu einem der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts machen.

Lucio Fontana: Ein Meister der Moderne in Wuppertal

Lucio Fontana war ein Wanderer zwischen den Welten. Geboren 1899 in Argentinien, in Italien berühmt geworden und 1968 gestorben, reiste er viele Jahre zwischen den Kontinenten hin und her. Heute gilt er als Schlüsselfigur der modernen Kunst.

Weniger geläufig wird den meisten sein, dass er seit 1959 enge Beziehungen zum Rheinland unterhielt, nachdem der heute in Mönchengladbach lebende einstige Zero-Künstler Heinz Mack ihn in dessen Mailänder Atelier besucht hatte. Schon ein Jahr nach dieser Begegnung stellte der Düsseldorfer Galerist Alfred Schmela Werke von Fontana erstmals in einer Einzelausstellung in Deutschland vor.

Die Ausstellung

Die Ausstellung 'Erwartung': Lucio Fontana und die Kunst der Zukunft

Die Ausstellung Lucio Fontana - Erwartung im Wuppertaler Von-der-Heydt-Museum greift nun diese Zeit auf und sucht zugleich die Bedeutung des Künstlers für die Zukunft zu unterstreichen. Als Fontana mit seinem Ruhm Deutschland erreichte, war er in Argentinien und Italien, in New York und Paris bereits eine feste Größe. Von dort eroberte er die Niederlande, Dänemark und Schweden.

Die Ausstellung des Von-der-Heydt-Museums zeichnet mit ihren Schaustücken den Weg des Künstlers etwa von der kleinen Terrakotta-“Figure nere über die Anregungen, die er dem italienischen Futurismus verdankte, und eine gezeichnete Breitband-Szene Reiterschlacht bis zu den Arbeiten, die er unter „Concetto spaziale zusammenfasste, eindrucksvoll nach.

Fontanas Revolution: Das Loch als künstlerisches Mittel

Dann folgte die Zeitenwende in Fontanas Schaffen, die Erfindung des Lochs für künstlerische Zwecke. Mit einem Stecheisen durchstieß er Papierbögen und Leinwände und öffnete sie solchermaßen dem Raum. Dabei waren die Löcher rhythmisch gesetzt. In dieser Konstruktion sollten sie das Bewusstsein der Betrachter erweitern.

Dies hatte durchaus einen philosophischen Hintergrund. Fontana glaubte an die Intelligenz des Menschen und war davon überzeugt, dass der Mensch der Zukunft eine ganz neue Welt haben wird. Die Erwartung umschließt Optimismus, Fortschrittsglauben und die Vorstellung eines besseren Jenseits.

Die Ausstellung im Von-der-Heydt-Museum

Die Fontana-Ausstellung ist vom 5. Oktober bis zum 12. Januar 2025 im Wuppertaler Von-der-Heydt-Museum (Turmhof 8) zu sehen, Dienstag bis Sonntag von elf bis 18 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt zwölf Euro, ermäßigt zehn Euro.

Persönlich Lucio Fontana kam 1899 im argentinischen Rosario de Santa Fe zur Welt. Seine Mutter war Theaterschauspielerin, sein Vater Bildhauer. Im Jahr 1905 siedelte er mit seinen Eltern nach Mailand über.

Das Museum Schloss Morsbroich in Leverkusen, das früher als andere damit begann, ungegenständliche Kunst der Nachkriegszeit zu sammeln, besitzt als kostbarstes Einzelstück eine für Fontana typische geschlitzte Leinwand mit dem Serientitel „Concetto spaziale, Raumkonzept, von 1960 - neben Werken der Zero-Künstler Günther Uecker, Otto Piene und Heinz Mack, die mit ihm zusammenarbeiteten.

Erwartung umschließt Optimismus, Fortschrittsglauben und die Vorstellung eines besseren Jenseits. All dies verdichtet sich im Schlussbild der Ausstellung, dem „Ambiente spaziale con neon, der Rekonstruktion einer Arbeit für frühere Präsentationen von 1967 in Amsterdam und Eindhoven. Wer dieses Ambiente betritt, erlebt einen in violettes Neonlicht getauchten Raum, durch den spazierend man sich Gedanken über Gott und die Welt machen kann. Und man begreift, dass es in Fontanas Kunst nicht nur um neue Konstruktionen ging, sondern ebenso darum, den Menschen Schönheit zu vermitteln.

Stefan Lehmann

Ich bin Stefan, ein Journalist von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Ich liefere die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität und decke eine Vielzahl von Themen ab. Meine Artikel sind gut recherchiert und informieren die Leser über wichtige Ereignisse in der Welt. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Streben nach Wahrheit spiegeln sich in meiner Arbeit wider, während ich stets daran arbeite, die Leser bestmöglich zu informieren.

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