EM 2024: Bellingham feuert gegen Englands Kritiker und erklärt seinen Jubel
Die Fußball-Europameisterschaft 2024 rückt näher und die Erwartungen an die englische Nationalmannschaft wachsen. Doch Jude Bellingham, Mittelfeldspieler des deutschen Rekordmeisters Borussia Dortmund, hat in einem Interview scharfe Kritik an den Kritikern seiner Heimat geäußert. Der 19-Jährige verteidigte sein Verhalten während des Spiels und erklärte seinen Jubel nach einem wichtigen Tor. Bellingham sagte, er sei stolz auf seine Leistung und wolle nicht von anderen definiert werden. Die Frage bleibt, ob die Kritik an seinem Verhalten berechtigt ist oder ob es sich nur um neidvolle Kommentare handelt.
Bellingham feuert gegen Kritiker und erklärt seinen Jubel nach rettenden Traumtor
Nach seinem rettenden Traumtor schoss Jude Bellingham gegen die Kritiker - weit weniger elegant, aber genauso treffsicher. „Für England zu spielen, ist ein schönes Gefühl, aber der Druck ist groß, und die Leute reden eine Menge Müll“, sagte der Jungstar, nachdem er mit einem Fallrückzieher in letzter Minute das frühe EM-Aus des Titelaspiranten verhindert hatte, und fügte süffisant an: „Es ist schön, dass man ihnen ein bisschen was zurückgeben kann.“
Nach seinem spektakulären Geniestreich hatte Bellingham beim Torjubel geschrien: „Wer sonst?“ Das, erklärte er nach dem glücklichen 2:1 (1:1, 0:1) gegen die Slowakei durch Harry Kanes Kopfballtreffer in der Verlängerung, sei „eine Botschaft an ein paar Leute“ gewesen. Auf Nachfrage ergänzte der Champions-League-Sieger von Real Madrid: „Da häuft sich einiges an. Es ist nicht schön, das zu hören.“
England entgeht dem K.o.-Schlag - aber die hitzigen Diskussionen gehen weiter
England ist zwar vorerst dem K.o.-Schlag ausgewichen, doch die hitzigen Diskussionen gehen weiter. Späte Tore übertünchen schwachen Auftritt Die Kritik an Bellingham, der nach starkem EM-Start in ein Leistungsloch gefallen war, ist verstummt. Aber der umstrittene Teammanager Gareth Southgate, der eine Woche weiter arbeiten darf, bleibt im Fokus - weil die späten Tore die erneut erschreckend schwache Leistung seiner Milliardentruppe nur notdürftig übertünchten.
Ohne Plan, ohne Ideen, mit wenig Tempo und noch weniger Mut ließ das teuerste Team der EURO mit einem geschätzten Kadermarktwert von 1,5 Milliarden Euro die 30.000 Landsleute in der Schalker Arena und Millionen Fans daheim lange verzweifeln. Southgate, vor allem in der Kritik, weil er keine Lösung für die brach liegende linke Seite findet, verteidigte sein starrsinniges Festhalten an immer denselben Spielern und derselben Taktik an einem kuriosen Beispiel.
Er habe eine Viertelstunde vor Schluss der regulären Spielzeit darüber nachgedacht, Bellingham und Kane auszuwechseln, weil sie „völlig erschöpft“ waren. „Doch du weißt, dass sie solche Sachen machen können, wie sie gemacht haben“, sagte der 53-Jährige, „deshalb hältst du an ihnen fest.“
Kritiker attackieren Southgate
Eine Selbstverständlichkeit, die wohl kein Trainer der Welt wenige Minuten vor dem drohenden Aus infrage stellen würde. Doch die Kritiker bleiben bei ihrem Angriff auf Southgate. Ex-Torjäger Alan Shearer schrieb in seiner BBC-Kolumne: „Es war wieder einmal schwer mitanzuschauen. Es war fürchterlich. In fast 400 Minuten in diesem Turnier haben wir bis auf eine halbe Stunde nicht gut gespielt“ und forderte: „Southgate muss Wechsel vornehmen.“
Irlands Fußball-Ikone Roy Keane war „schockiert“, dass Southgate nicht schon zur Halbzeit wechselte, „er könnte seinen Job verlieren, wenn er nichts macht.“ Und Ex-Nationalspieler Gary Neville fand es gar „illegal“, dass Trent Alexander-Arnold vom FC Liverpool nicht spielte, den selbst Jürgen Klopp als „besten Rechtsverteidiger der Welt“ schon auf dessen Stammposition gefordert hatte.
„Wir haben Probleme mit der Balance“, gab Southgate zu und fügte trotzig an: „Aber wir finden irgendwie einen Weg. Wir sind immer noch drin.“ Wie lange noch, ist die große Frage. Favorit ist England am Samstag (18.00 Uhr) gegen die Schweiz jedenfalls nicht - trotz Weltklassespielern wie Bellingham und Kane.
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