Psychische Gewalt in Schulen: Zunehmender Mobbing unter Mitschülern

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Psychische Gewalt in Schulen: Zunehmender Mobbing unter Mitschülern

Die psychische Gewalt in Schulen ist ein Thema von großer Bedenklichkeit. Laut aktuellen Studien nimmt der Mobbing unter Mitschülern zu. Diese Form der Gewalt kann für die Betroffenen langfristige und tiefgreifende Folgen haben. Es ist daher von großer Wichtigkeit, dass Schulen und Erziehungsanstalten geeignete Maßnahmen ergreifen, um diesem Problem entgegenzutreten. In diesem Artikel werden wir uns mit dem Thema der psychischen Gewalt in Schulen auseinandersetzen und Möglichkeiten aufzeigen, wie Lehrer, Eltern und Schüler gemeinsam gegen den Mobbing vorgehen können.

Psychische Gewalt in Schulen: Mehr als die Hälfte der Lehrkräfte berichten über Zunahme von Mobbing und körperlicher Gewalt

Mehr als die Hälfte der Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen hat den Eindruck, dass psychische Gewalt und Formen des Mobbings unter Schülerinnen und Schülern nach der Pandemie zugenommen haben. 44 Prozent sehen auch eine Zunahme von körperlicher Gewalt.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) am Montag in Köln vorgestellt hat. Insbesondere psychische Gewalt wie Beleidigungen und Beschimpfungen sowie Mobbing sei demnach häufig zu beobachten.

Ergebnisse der Umfrage

Ergebnisse der Umfrage

Im Auftrag der DGUV hat das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im August 1031 Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen zu Gewalt unter Schülerinnen und Schülern sowie zu Präventionsmaßnahmen und -bedarfen befragt.

Die wichtigsten Erkenntnisse der als „DGUV Barometer Bildungswelt“ veröffentlichten repräsentativen Umfrage sind:

  • Vier von zehn Lehrkräften waren im vergangenen Schuljahr mindestens einmal pro Woche mit psychischer Gewalt unter Schülerinnen und Schülern persönlich befasst, drei von zehn mit körperlicher Gewalt – beispielsweise, weil der Vorfall in ihrem Unterricht oder während ihrer Aufsicht passiert ist oder sie als Klassen- oder Vertrauenslehrerin oder -lehrer hinzugezogen wurden.
  • Zu den am häufigsten beobachteten Formen psychischer Gewalt gehören Beschimpfungen, Beleidigungen, Anschreien und Herabsetzen, was von knapp der Hälfte der Befragten häufig wahrgenommen wird.
  • Mobbing als systematisches Ausgrenzen, Verspotten und Lächerlichmachen unter Schülerinnen und Schülern wird von rund einem Drittel der Lehrkräfte häufig im Schulalltag wahrgenommen.
  • 23 Prozent nennen auch Cyber-Mobbing über Internet und soziale Medien.
  • Rund ein Drittel der befragten Lehrkräfte beobachtet häufig Schläge und Tritte als Form körperlicher Gewalt im Schulalltag.
  • 18 Prozent geben Haare ziehen und Kneifen an.
  • Acht Prozent antworten, dass sie Angriffe mit Gegenständen häufig wahrnehmen.

Ursachen von Gewalt

In der überwiegenden Mehrheit (93 Prozent) vermuten Lehrkräfte, dass persönliche Faktoren wie Impulsivität, mangelnde Empathie und niedrige Frustrationstoleranz zu Gewalt führen. Familiäre Faktoren wie eine geringe Bindung an die Eltern, Gewalt im Elternhaus oder hoher Medienkonsum werden ebenfalls als häufige Faktoren für Gewalt angenommen (78 Prozent).

Seltener (27 Prozent) werden dagegen Faktoren im schulischen Umfeld – wie Kriminalität in der Nachbarschaft – oder schulische Faktoren (28 Prozent), zum Beispiel ein negatives Schulklima, als Faktoren für psychische Gewalt vermutet.

Gewaltprävention

Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) sieht eine Zunahme psychischer Gewalt unter Schülerinnen und Schülern nach der Pandemie. 44 Prozent nehmen eine Zunahme körperlicher Gewalt wahr. Als Ursachen werden hier insbesondere ein Konsum problematischer Medien und persönliche Faktoren wie mangelnde Empathie, mangelnde Sozial- und Konfliktlösungskompetenz sowie falsche Erziehung gesehen.

Die Umfrage umfasste auch Fragen zur Gewaltprävention: 84 Prozent der Befragten geben an, dass Gewaltprävention im Schulprogramm ihrer Schule verankert ist. An vielen Schulen kommt ein breites Spektrum von Maßnahmen zum Einsatz.

Auffällig ist, dass nur ein Viertel der Befragten angibt, dass Gewaltvorfälle systematisch an ihrer Schule erfasst werden. 41 Prozent sagen, dass ihre Schule ein Nachsorgekonzept habe, zum Beispiel in Form einer Streitschlichtung.

Die Frage, ob es einen festgelegten, allen bekannten Ablauf bei Gewalt an der Schule gibt, bejahen ebenfalls nur 41 Prozent.

Nach Möglichkeiten zur Verbesserung befragt, nannte rund ein Drittel der Lehrkräfte Aspekte aus dem Themenbereich Prävention und Umgang mit Gewaltfällen, insbesondere eine konsequentere Haltung von Kollegium und Schulleitung. Aber auch eine bessere Ausstattung mit Schulsozialarbeiterinnen und -arbeitern wird vorgeschlagen.

„Schulen tun bereits viel, um Gewalt zu begegnen“, sagt die Leiterin des Fachbereichs Bildungseinrichtungen der DGUV, Annette Michler-Hanneken von der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen. „Die Antworten zeigen aber auch, dass ein Teil der Lehrkräfte noch Verbesserungsmöglichkeiten sieht.“

Udo Schmid

Ich bin Udo, Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität präsentiere ich die neuesten Nachrichten, um Leserinnen und Leser stets informiert zu halten. Meine Berichte sind gründlich recherchiert und bieten einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Vertrauen Sie auf meine Expertise, um stets auf dem Laufenden zu bleiben.

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