Polizei in NRW im Dauerseinsatz bei Fußball-EM und AfD-Demonstrationen

Polizei in NRW im Dauerseinsatz bei Fußball-EM und AfD-Demonstrationen

In Nordrhein-Westfalen (NRW) befindet sich die Polizei aktuell im Dauerseinsatz. Der Grund dafür sind die parallel stattfindenden Fußball-Europameisterschaft (Fußball-EM) und die Demonstrationen der rechtspopulistischen Partei AfD. Die Sicherheitskräfte müssen sich auf zwei Fronten konzentrieren, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten. Die Fußball-EM zieht tausende von Fans nach NRW, während die AfD-Demonstrationen für Unruhe und Proteste sorgen. Die Polizei muss daher einen großen Einsatz leisten, um beide Ereignisse zu überwachen und die Situation unter Kontrolle zu halten.

NRW-Polizei im Großeinsatz: Massive Proteste gegen AfD-Parteitag und Fußball-EM

Der AfD-Parteitag am Samstag war von massiven Protesten begleitet. Rund 70.000 Demonstranten protestierten zum größten Teil friedlich, fröhlich und bunt vor der Grugahalle in Essen gegen die Partei.

Bei den Protesten kam es jedoch auch zu Gewalttätigkeiten, bei denen mindestens 30 Polizisten verletzt wurden. Zwei Polizisten wurden dabei gegen den Kopf getreten, als sie am Boden lagen.

„Es gab wieder zu viele Menschen, die keine Botschaften vermitteln wollten, sondern nur unterwegs waren, um Ärger zu machen. Vermummte, die versucht haben, Absperrungen gewaltsam zu durchbrechen“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) unserer Redaktion.

„Dabei wurden auch Polizistinnen und Polizisten verletzt. Zwei Einsatzkräfte wurden getreten, während sie schon am Boden lagen. Das ist ungeheuerlich“, so Reul weiter.

Gewalttätigkeiten und Proteste in NRW: Polizei sichert AfD-Parteitag und EM-Spiel in Dortmund

Die Polizei war am Wochenende in NRW im Großeinsatz. Insbesondere der Samstag mit dem Parteitag der AfD in Essen und dem EM-Achtelfinalspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Dänemark am Abend mit dem schweren Unwetter in Dortmund stellte die Polizei vor enorme Herausforderungen.

Aufgrund der Großlage erhielt die NRW-Polizei Unterstützung von Kräften aus anderen Bundesländern. „Die starke Präsenz ließ keinen Zweifel aufkommen, dass einerseits die Versammlungsfreiheit geschützt wird, andererseits aber auch die Durchführung des Parteitages gesichert ist. Wir haben auch brenzlige Situationen erlebt. Sie zeigen, dass das starke Polizeiaufgebot wichtig und richtig ist“, sagte Michael Mertens, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei in NRW.

„Gute Planung zahlt sich aus. Das haben wir am Wochenende in Essen wieder gesehen. Dieser Einsatz hat die Polizei wochenlang beschäftigt. Er war klug vorbereitet und hat massiven Kräfteeinsatz gefordert“, betonte Reul. Die Rechnung sei aufgegangen. „Wir wussten, wer kommt, konnten Störer früh identifizieren. Es galt, friedliche Demonstranten von Krawallmachern zu unterscheiden“, betonte der Landesinnenminister.

Auch in Dortmund sicherte die Polizei am Samstagabend mit massiven Kräften das EM-Achtelfinalspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Dänemark. Dabei hielt sie besonders ein vermummter Mann in Atem, der unter das Stadiondach geklettert war.

„Jeder hat das Recht, seine Meinung zu äußern. Aber das hört dann auf, wenn man Gesetze bricht. Kritik ist legitim, Gewalt ist es nicht.“, so Reul, der allen Einsatzkräften dankte.

„Diese linken Gewalttäter machen damit genau das, was sie den Rechtsextremen vorwerfen“, sagte der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft in NRW, Erich Rettinghaus, und weiter: „Es gilt nun, die Täter hart zu bestrafen.“

Julia Höller, innenpolitische Sprecherin der Grünen in NRW, verurteilte die Attacken auf die Einsatzkräfte. „Die Täter müssen jetzt schnell ermittelt und die Umstände aufgeklärt werden“, sagte Höller.