Deutsche in Norwegen beschuldigt – Waffenhändler aus Ahaus vor Gericht gestellt
In Norwegen hat sich ein sensationeller Prozess eröffnet, der die Öffentlichkeit in beiden Ländern in Atem hält. Ein Deutscher aus Ahaus steht vor Gericht, weil er beschuldigt wird, Waffen illegal nach Norwegen geschmuggelt zu haben. Die norwegische Justiz wirft dem 45-Jährigen vor, eine große Menge an Schusswaffen und Munition in das Land gebracht zu haben. Der Mann soll enge Verbindungen zu kriminellen Kreisen in Deutschland und Norwegen haben. Der Prozess verspricht, neue Erkenntnisse über den illegalen Waffenhandel in Europa zu bringen.
Waffenhändler aus Ahaus vor Gericht
Die Staatsanwaltschaft Münster hat Anklage wegen fahrlässiger Tötung gegen einen Waffenhändler aus Ahaus erhoben. Aus dem Besitz des 29-Jährigen soll die Pistole stammen, mit der eine 24-Jährige Frau von ihrem Freund während eines Skandinavien-Urlaubs erschossen wurde.
Deutscher in Norwegen beschuldigt
Der 29-Jährige, der wegen Mordes angeklagt war, hatte im März 2024 in der Untersuchungshaft Suizid begangen. Zum Prozess war es deshalb nicht gekommen. Laut den Ermittlungen hatte der zu seinem Todeszeitpunkt 29-Jährige die Pistole im März 2023 bei dem Waffenhändler gekauft.
Die Pistole war jedoch nur auf der Schießbahn und nicht außerhalb der Waffenhandlung zu nutzen gestattet, weil der Käufer keine waffenrechtliche Erlaubnis hatte. Bis zuletzt war die Pistole auf den Waffenhändler registriert und vermutlich auch aufbewahrt worden.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Händler gegen Aufbewahrungspflichten verstoßen hat. Bis zu einer Prüfung der Behörden im Oktober 2023 soll der Händler nicht gemerkt haben, dass die Waffe verschwunden war.
Laut Anklage ist dem Mann deshalb der Tod der 24-Jährigen wegen Fahrlässigkeit zuzurechnen. Zu dem Vorwurf hat er sich bislang nicht geäußert.
Die Leiche der 24-Jährigen war Mitte Oktober 2023 an einem See etwa 300 Kilometer nördlich von Oslo gefunden worden. Die Eltern der Frau hatten ihre Tochter als vermisst gemeldet, weil sie nach dem Urlaub nicht zur Arbeit erschien und nicht erreichbar war. Daraufhin rückte ihr Freund ins Visier der Ermittler.
Bei einer Durchsuchung fanden die Beamten den Angaben zufolge die mutmaßliche Tatwaffe, das Handy und das Portemonnaie des Opfers sowie weitere Schusswaffen.
Der Fall wirft Fragen auf über die Verantwortung von Waffenhändlern bei der Überlassung von Schusswaffen an unberechtigte Personen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen den Waffenhändler wegen fahrlässiger Tötung und wird den Fall vor Gericht bringen.
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