AfD-Parteitag in Essen: 28 Beamte verletzt - Polizei ermittelt mit Fotos
Am Rande des Parteitags der Alternative für Deutschland (AfD) in Essen kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen, bei denen 28 Polizeibeamte verletzt wurden. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen und veröffentlicht Fotos von Verdächtigen, um die Identität der Täter zu klären. Die Spannungen zwischen den Demonstranten und der Polizei eskalierten, als es zu Steinwürfen und anderen gewalttätigen Übergriffen kam. Die Staatsanwaltschaft hat bereits Anzeigen gegen mehrere Personen erstattet. Die Frage nach der Verantwortung für die Eskalation der Gewalt bleibt weiterhin offen.
Polizei ermittelt nach Gewalttaten am AfD-Parteitag in Essen - 28 Beamte verletzt
Am Rande des AfD-Bundesparteitags in Essen sind bei Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Gegendemonstranten 28 Polizisten verletzt worden, einer von ihnen schwer. Dies teilte die Polizei Essen am Samstagabend mit.
Demonstranten setzen AfD-Politiker in Bäckerei fest
Mehrere Zehntausend Menschen hatten seit Freitagabend an insgesamt 32 Gegendemonstrationen teilgenommen, so die Polizei. Sie hätten größtenteils friedlich für ihr Anliegen demonstriert. Immer wieder hätten aber größere Personengruppen mit zum Teil mehreren Hundert Personen durch gewaltsame Störaktionen versucht, die Delegierten an der Teilnahme zu hindern oder Sperrstellen zu durchbrechen.
Gewaltsame Aktionen gegen die Polizei
„Im Rahmen dieser gewalttätigen Aktionen mussten unsere Kolleginnen und Kollegen wiederholt Gebrauch vom Schlagstock und Reizgas machen“, erklärte die Polizei. In einem Fall hätten Polizisten einen Delegierten zur Grugahalle geleitet. Dabei seien sie von etwa 200 Personen attackiert worden. Ein Polizist erlitt dabei schwere Verletzungen.
Fahndung mit Fotos
Ermittler der Kriminalpolizei werteten Videoaufnahmen der Tat aus. Auf einer der Sequenzen zieht der Haupttäter seine Maske herunter, sodass sein Gesicht zu erkennen ist. Mithilfe der Fotos sucht die Kriminalpolizei nach Zeugen, die Hinweise auf die Identität des Angreifers geben können.
Auch Demonstranten verletzt
Auch Demonstranten erlitten Verletzungen, etwa durch Pfefferspray. Die Anzahl der verletzten Protestierer wurde zunächst nicht bekannt.
Verurteilung der Attacken
Die Deutsche Polizeigewerkschaft verurteilt die Attacken auf die Polizisten. „Linksautonome Gewalttäter greifen unsere Kolleginnen und Kollegen an, verletzen sie sogar. Alles unter dem Deckmantel im Kampf gegen Rechts. Das hat mit Demokratie wenig zu tun, da akzeptiert man auch andere Meinungen. Diese linken Gewalttäter machen das, was sie den Rechten vorwerfen“, sagte der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft in NRW, Erich Rettinghaus, und weiter: „Es gilt mit größter Konsequenz einzuschreiten und die Täter hart zu bestrafen“, so Rettinghaus.
Reaktionen der Politik
Gegen den am Samstag begonnenen zweitägigen Parteitag in Essen hatte es mehrere Demonstrationen gegeben. Am Mittag protestierten nach Polizeiangaben mehrere zehntausend Menschen zunächst friedlich. Teilweise gewalttätig war dagegen eine Blockadeaktion am Morgen verlaufen.
Gewalt darf nicht Mittel der Wahl sein
„Die vielen tausenden Demonstranten in Essen zeigen: In Nordrhein-Westfalen ist kein Platz für Hetze, Hass und Rechtsextremismus“, sagte der Regierungschef der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. „Es ist ein starkes Zeichen der Zivilgesellschaft für unsere Demokratie, dass so viele Menschen gegen Antidemokraten auf die Straße gehen.“ Klar sei aber auch: Gewalt werde nicht akzeptiert. „Jeder kann so hart in der Sache diskutieren, wie er möchte - aber Gewalt darf nie das Mittel der Wahl sein“, stellte der CDU-Politiker klar.
Friedliche Demonstrationen
Die friedlich demonstrieren Menschen setzten das Zeichen „Herz statt Hetze, Respekt statt Rassismus“. In Essen hält die AfD einen zweitägigen Bundesparteitag bis Sonntag in der Grugahalle ab.
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