AOK fordert höhere Krankenhausrechnungen für Private Versicherte
Die AOK, die größte deutsche Krankenkasse, fordert höhere Krankenhausrechnungen für private Versicherte. Laut einer aktuellen Meldung will die AOK künftig bessere Leistungen für ihre privat versicherten Patienten anbieten, um den steigenden Kosten im Gesundheitswesen gerecht zu werden. Dies bedeutet, dass private Krankenversicherungen höhere Rechnungen an die AOK stellen werden, um die verbesserten Leistungen zu finanzieren. Die AOK begründet dies mit der Notwendigkeit, die Qualität der medizinischen Versorgung zu verbessern und den Anforderungen der Patienten gerecht zu werden. Kritiker befürchten jedoch, dass dies zu erhöhten Kosten für die Versicherten führen wird.
AOK-Chefin Reimann fordert höhere Krankenhausrechnungen für Private
Die Chefin des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, will Privatversicherte an den Kosten der von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplanten Krankenhausreform beteiligen. Nach ihren Worten soll die Lasten gerechter verteilt werden, da Privatversicherte nur etwa zehn Prozent aller Klinikbehandlungen ausmachen.
„Es ist ein Gebot der Fairness, auch die private Krankenversicherung am Umbau der Krankenhauslandschaft zu beteiligen.“, sagte Reimann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Kosten der Krankenhausreform
Die Finanzierung der Krankenhausreform teilen sich die Bundesländer und die gesetzlichen Kassen, die dafür wohl die Beitragssätze der Versicherten erhöhen müssten. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) hält dies für verfassungswidrig.
Kritik an den Plänen
Auch die Chefin des Sozialverbands Deutschland (SoVD), Michaela Engelmeier, kritisierte die Pläne: „Unser Krankensystem fußt auf dem Solidarprinzip - eigentlich. Schon die Zweiteilung in gesetzlich und privat Versicherte hebelt das aus und sorgt für eine Zweiklassengesellschaft. Den bitternötigen Umbau der Krankenhauslandschaft nun allein den gesetzlich Versicherten aufzubürden, ist eine neue Stufe des unsolidarischen Miteinanders“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.
Aufschläge auf die Klinik-Rechnungen?
Konkret schlug AOK-Chefin Reimann Aufschläge auf die Klinik-Rechnungen für Privatversicherte vor. Das sei technisch am einfachsten zu realisieren und habe sich bereits in anderen Bereichen bewährt.
„Das würde die Benachteiligung der gesetzlich Versicherten erhöhen. Denn schon heute werden in der stationären Versorgung Privatversicherte bevorzugt, da mit Ihnen höhere Erlöse zu erzielen sind.“, sagte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz.
Krankenhausreform im Bundestag
Die Krankenhausreform wird derzeit im Bundestag beraten. Für Mittwoch ist eine öffentliche Expertenanhörung im Gesundheitsausschuss geplant - begleitet von Protestaktionen.
Lauterbach wirbt seit Monaten für seine Reformpläne, die mehr Spezialisierung und weniger Bürokratie bringen sollen.
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