Anna Schudt und Moritz Führmann auf dem Düsseldorfer Festival

Index

Anna Schudt und Moritz Führmann auf dem Düsseldorfer Festival

Am vergangenen Wochenende fand in Düsseldorf eines der größten und bekanntesten Festivals Deutschlands statt. Das Düsseldorfer Festival lockte wieder Tausende von Besuchern an, um sich ein Programm aus Musik, Theater und Tanz anzusehen. Einer der Höhepunkte des Festivals war der Auftritt der beiden jungen Stars Anna Schudt und Moritz Führmann, die gemeinsam auf der großen Bühne des Festivals auftraten. Die beiden Künstler präsentierten ein Programm, das die Zuschauer begeisterte und zu stehenden Ovationen animierte.

Anna Schudt und Moritz Führmann bei Düsseldorfer Festival: Musikalische Hommage an Arthur Honegger

Anna Schudt und Moritz Führmann bei Düsseldorfer Festival: Musikalische Hommage an Arthur Honegger

Das Oratorium Le Roi David des französisch-schweizerischen Komponisten Arthur Honegger erzählt die Geschichte vom jugendlichen David, der mit der Steinschleuder Goliath besiegt, bis zum greisen und schon weltabgewandten König. Die Musik Honeggers schafft einen stimmungsvollen Schwebezustand zwischen alten Stilen und der freien Tonalität des frühen 20. Jahrhunderts.

Klanglich eindrucksvoll gelang nun die Aufführung beim Düsseldorf Festival in der gut besuchten Johanneskirche. Kirchenmusiker Wolfgang Abendroth hatte sich für die zwar klein besetzte, dennoch ungemein schattierungsreiche Urfassung entschieden, in der vor allem Bläser präsent sind.

In der Akustik der Kirche wirkte dieser Sound archaisch und sog beim Hören hinein in die alttestamentarische Vergangenheit. Solche Suggestionen gelingen freilich nur mit exzellenten Musikern, wie sie nun mit denen des Düsseldorf Festival-Orchesters zu erleben waren.

Vom sanften Säuseln über fahle Klänge und noblen Fanfaren bis zum bedrohlichen Fortissimo besaß jeder Bereich des Spektrums hohe Plastizität. Starke vokale Präsenz besaßen die in Schwarz und Rot gekleideten Mitglieder des Düsseldorfer Kammerchors, auch weil sie sich nicht hinter, sondern vor dem Instrumentalensemble im Halbkreis formierten.

Diese Positionierung war vorteilhaft für die Textverständlichkeit und Balance zwischen Chor und Orchester: Viele Feinheiten wurden gut hörbar wie das geheimnisvolle Raunen der Männerstimmen im Lied des Propheten.

Die jungen Sängerinnen der Akademie für Chor und Musiktheater an der Johanneskirche (Einstudierung: Justine Wanat) hatten in ihren weißen Kleidern zwar nur kurze Auftritte, waren aber an den besonders erhebenden Momenten beteiligt wie dem Alleluja am Schluss mit seinen himmelwärts gerichteten Tonartwechseln.

Sprecher Moritz Führmann erweckte auf eine unpathetische, natürliche Weise die Erzählungen zum Leben. In sachlich bestimmtem Tonfall sprach der bekannte Schauspieler etwa von der fatalen Eifersucht des alten Königs Saul auf den vom Volk so umjubelten David. Doch gerade aus dieser klaren Nüchternheit erwuchs etwas Zwingendes.

Rhythmisch astrein gelangen dabei die melodramatischen Passagen zusammen mit Sängern und Orchester. Führmanns Partnerin, die unter anderem als Tatort-Kommissarin bekannte Anna Schudt, legte als Hexe von Endor mit tiefer Stimme eine gruselige Samuel-Beschwörung hin.

Die drei Gesangssolisten waren von sehr unterschiedlicher Art: Sang Sopranistin Theresa Nelles ihren Part mit edlem Metall, wirkte der Vortrag der Altistin Renée Morloc verschattet und altersweise. Tenor Patricio Arroyo-Lesuisse hatte vor allem in den Mittellagen die Sonne eingefangen und brachte die Psalmen in die Nähe des italienischen Belcantos.

Die Drei übernahmen auch Soli in Antonín Dvořáks Biblischen Liedern op. 99, die Abendroth für Bläser, Schlagzeug und Tasteninstrumente arrangierte und damit der David-Besetzung anpasste. Durch diese Instrumentierung entstanden geradezu Zwiegespräche zwischen Sängern und Bläsern.

Udo Müller

Als Experte und leidenschaftlicher Autor auf Uslar Hier, der nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, bin ich Udo stets bemüht, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Artikel sind fundiert recherchiert und bieten dem Leser einen umfassenden Überblick über aktuelle Geschehnisse. Meine Leidenschaft für den Journalismus spiegelt sich in jedem meiner Beiträge wider, und ich strebe danach, unseren Lesern stets relevante und informative Inhalte zu liefern. Mit Uslar Hier haben Sie einen verlässlichen Begleiter für die tägliche Nachrichtenberichterstattung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up