Sonsbeck: UnternehmensZündkerze nimmt auf großem MofaTournee durch den Niederrhein
Seit 25 Jahren sorgen sie mit ihrem Jumbo-Run am Niederrhein für Aufsehen. Wenn über 250 Motorräder mit Beiwagen Menschen mit Behinderung auf die große Rundfahrt mitnehmen, bekommen die zahlreichen Zaungäste am Straßenrand buchstäblich eine Gänsehaut.
„Wir könnten es uns gar nicht mehr erlauben, die Route zu ändern. In vielen Dörfern, durch die unser fünf Kilometer langer Tross zieht, hat das längst Volksfestcharakter“, erzählt Zündkerzen-Vorstandsmitglied Gregor Joosten, dem nach eigenem Bekunden bereits jetzt zahlreiche Anmeldungen für den Jumbo-Run im kommenden Jahr vorliegen: „Die Fahrer kommen aus ganz Deutschland, von Bayern bis Schleswig-Holstein, dazu aus Belgien und Holland.“
Seit einem Vierteljahrhundert geben die zwölf Vereinsmitglieder alles für den guten Zweck, kümmern sich um Sponsoren, die Party am Abend und pflegen die rund 250 Helme für ihre Beifahrer. Nur für sich selber haben sie bislang nichts getan. Das änderte sich am Samstag, denn dann starteten die passionierten Motorradfahrer zu einer vereinsinternen Mofa-Tour der besonderen Art.
Denn als mobilen Untersatz hatten sie sich für die legendäre Solex entschieden, das Mofa mit dem abnehmbaren Motor auf dem Vorderrad. „Wir haben uns mal bei einer Firma in Nimwegen diese Mofas für zwei Stunden ausgeliehen und waren total begeistert“, so Joosten.
Nach einigen Telefonaten fand sich mit der niederländischen Firma 't Twents Kwartiertje ein Partner, der sich bereit erklärte, 25 Solex-Mofas per LKW und zu einem Sonderpreis nach Sonsbeck zu bringen. „Das reichte, um auch Partner und einige Helfer mitfahren zu lassen“, erklärt Joosten, der sich über eventuelle Ausfälle der alten Schätzchen während der Niederrheinrundfahrt am Samstagnachmittag keine Gedanken machen musste: „Die Firma hatte auch sämtliche Ersatzteile und das Benzin im Mischungsverhältnis 1:50 dabei, das gibt es ja hier nirgendwo mehr. Der LKW war praktisch unser Servicewagen.“
Auf eine Feststellung legt Joosten besonderen Wert: „Wir bezahlen alles aus eigener Tasche, Spenden werden dafür nicht angefasst. Es macht uns einfach riesigen Spaß, auf der Solex durch den Niederrhein zu knattern.“
Bei Pizza und dem einen oder anderen Getränk klang die Tour dann am späten Nachmittag aus. Allzu lange fiel der Ausklang aber tatsächlich nicht aus, denn die Sonsbecker mit den großen Herzen waren längst weiter verplant. „Am Abend fand das Bergfest statt. Da mussten wir doch noch hingehen, denn wir müssen ja auch die Landjugend unterstützen“, sagt Gregor Joosten.
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