In der nordrhein-westfälischen Stadt Solingen hat es einen schweren Angriff gegeben, bei dem mehrere Menschen verletzt wurden. Die Ermittler haben nun einen wichtigen Durchbruch erzielt, nachdem ein Video des IS auftauchte, auf dem der mutmaßliche Täter zu sehen ist. Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass der Angriff in Solingen mit dem sogenannten Islamischen Staat (IS) in Verbindung steht. Die Polizei hat inzwischen den Verdächtigen identifiziert und nimmt nun umfassende Ermittlungen auf, um die Hintergründe des Angriffs zu klären. Die Öffentlichkeit ist alarmiert und fordert eine umfassende Aufklärung des Vorfalls.
IS-Video: Mutmaßlicher Täter von Solinger Angriff enthüllt
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat zwei Tage nach dem tödlichen Messerangriff von Solingen ein Video veröffentlicht, das den Täter zeigen soll. In dem etwa einminütigen Video ist ein vermummter, jung wirkender Mann zu sehen, der ein langes Messer in die Kamera hält.
Der Täter leistet dem Anführer des IS darin auf Arabisch einen Treueeid und bezeichnet diesen mit dem Ehrentitel Emir. Schon am Samstag hatte der IS die Tat mit drei Todesopfern für sich reklamiert.
Solingen wirft Fragen der Sicherheit auf
Der IS teilte über seine Propagandakanäle im Internet mit, vom Täter des Messerangriffs von Solingen Videos erhalten zu haben. Wann das Video aufgenommen wurde und ob es sich beim darin gezeigten Mann um den Täter handelt, konnte zunächst nicht überprüft werden.
Die Tat ereignete sich gegen 21:30 Uhr auf einem belebten Marktplatz vor einer Bühne. Drei Menschen wurden bislang vorläufig festgenommen. Nur einer von ihnen kommt laut Polizeiangaben als Tatverdächtiger in Betracht.
Am 24. August durchsuchte die Polizei in Solingen mit einem großen Aufgebot, darunter ein Spezialeinsatzkommando, eine Flüchtlingsunterkunft. Innenminister Reul erklärte, die Durchsuchung sei aufgrund neuer Informationen erfolgt.
Der mutmaßliche Täter
Ein Mann wurde zur Polizeiwache gebracht, jedoch nur als Zeuge, nicht als Verdächtiger. Am 25. August gab die Polizei bekannt, dass es sich bei dem festgenommenen 26-jährigen Tatverdächtigen um einen Mann aus Syrien handelt.
Die Polizei hat noch keine Informationen zum Motiv des Täters bekannt gegeben. Der IS hat den Angriff für sich reklamiert und spricht von einem Soldaten, der aus Rache gehandelt habe.
Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen und untersucht den Tatverdächtigen auch wegen Verdachts auf Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf mit.
Der Inhalt des IS-Videos
Der Mann nennt sich in dem Video Samarkand A. - möglicherweise ein Kampfname - und sagt, er stamme aus Dair as-Saur im Osten Syriens, wo Zellen der Terrormiliz bis heute aktiv sind und Anschläge verüben.
Er sagt, seine Attacke sei eine Vergeltung für die Tötung von Muslimen in Syrien, im Irak und in Bosnien. An seine Eltern gerichtet sagt er, sein Angriff sei auch ein Racheakt für die Menschen in Palästina, die Massaker mit Unterstützung von Zionisten erleiden müssten - ein Verweis auf den Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen.
Die Gefahren durch Terrorismus und Radikalisierung in der islamischen Welt sind einigen Beobachtern zufolge durch den monatelangen Krieg in Gaza gestiegen. Deutschland ist neben den USA einer der wichtigsten Verbündeten Israels und auch einer der größten Waffenlieferanten.
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