In Uruguay feiern die Gauchos gemeinsam

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In Uruguay feiern die Gauchos gemeinsam

Im Herzen Südamerikas, in Uruguay, erlebt die traditionelle Kultur der Gauchos einen Aufschwung. Die berittenen Hirten, die einst die Weiten der Pampa durchzogen, feiern gemeinsam ein Fest, das ihre Identität und ihr Erbe hochhält. Die Fiesta de la Patria Gaucha, wie sie offiziell heißt, bringt Tausende von Menschen zusammen, um die Geschichte und die Traditionen der Gauchos zu feiern. Mit Tanz, Musik und leckeren Speisen wird die Atmosphäre elektrisch geladen, wenn die Gauchos ihre typischen Kleidung anlegen und ihre berühmten Reitkünste zeigen. Ein Ereignis, das man nicht verpassen sollte, um die Seele Uruguays zu erleben.

Uruguay feiert die Gauchos gemeinsam

Jedes Jahr im März füllt sich das sonst eher beschauliche Städtchen Tacuarembó im Norden Uruguays mit Tausenden von Besuchern. Viele kommen sogar aus den Nachbarländern Argentinien, Paraguay und Brasilien. Gut zehn Tage lang wird die 50.000-Einwohner-Gemeinde mit der Fiesta de la Patria Gaucha zum Mekka der Gaucho-Kultur.

Fiesta de la Patria Gaucha in Tacuarembó

Fiesta de la Patria Gaucha in Tacuarembó

Bei Rodeos, Reitvorführungen, gewürzt mit viel Folklore, lebt der Mythos des freiheitsliebenden, tapferen und stolzen Rinderhirten wieder auf. Die Gauchos sind mit den nordamerikanischen Cowboys vergleichbar. Natürlich spielt auch bei der Patria Gaucha die Beziehung zwischen Pferd und Reiter eine große Rolle. Hunderte von Criollos, den Reitpferden der Gauchos, sind in großen Ställen untergebracht und werden bei Ausritten auf der Festwiese stolz präsentiert.

Traditionelle Kultur erleben

Traditionelle Kultur erleben

Diese südamerikanische Pferderasse ist besonders robust und ausdauernd. Schließlich soll in ihren Adern auch das Blut der nordamerikanischen Wildpferde fließen. Der Name „Criollo“ heißt übersetzt „Kreole“. InfoUruguayReiseziel Uruguay ist ein recht sicheres Reiseland, das über ein gut ausgebautes Netz von Überlandbussen verfügt.

Reiten, Rodeos und Regionalgerichte

Reiten, Rodeos und Regionalgerichte

Anreise Flug nach Montevideo mit Iberia oder Latam ab 1200 Euro. Von da aus mit dem Linienbus in knapp sechs Stunden nach Tacuarembó. Übernachtung in Tacuarembó: Hotel Gardel und Valle Edén, etwas außerhalb gelegen Blockhütte von Araseli und Antonio Stuto 17 Kilometer von Tacuarembó, 30 Euro pro Nacht und Gast, die Kosten für den Reitunterricht kommen noch hinzu.

Authentische Gauchos: Leben und Kultur in Uruguay erleben

Es empfiehlt sich für den Besuch der Patria Gaucha langfristig im Voraus eine Übernachtungsmöglichkeit zu buchen. Eintritt Fiesta de la Patria Gaucha variiert: einige Tage kosten keinen Eintritt, andere bis zu 15 Euro. Getränke- und Essenspreise entsprechen denen in Deutschland. Stolz wird zu jedem Anlass die traditionelle Kleidung der Gauchos präsentiert: Der breite Sombrero oder die große Baskenmütze sind Markenzeichen, Lederstiefel mit Sporen gehören dazu.

Selbst die Kleinen sind so gekleidet. Mädchen und Frauen tragen lange wallende Röcke, die zum Reiten gut geeignet sind. Natürlich werden viele regionale Spezialitäten an zahllosen Ständen zubereitet. Da brutzeln Steaks, und Bier und Wein löschen den Durst.

Familientradition

Clara Fros und ihr Vater Dario nehmen an dem großen Gaucho-Fest teil. Ihre Familie lebt im Norden Uruguays, wo Landwirtschaft und Pferdezucht eine große Rolle spielen. Ein anderes Leben als auf dem elterlichen Hof kann sich Clara deshalb nicht vorstellen. Die Patria Gaucha sieht sie auch als Chance, Gleichaltrige für das Leben auf dem Land und die Kultur der Gauchos zu begeistern.

Ferienunterkunft und Reitkurse

Araseli und Antonio Stuto betreiben eine Ferienunterkunft. Bei ihnen kann man das Reiten lernen. Einige Besitzer kleinerer und größerer Haciendas bieten deshalb Reitkurse an. Etwa 17 Kilometer von Tacuarembó entfernt betreiben Araseli und ihr Mann Antonio Stuto eine Ferienunterkunft. Bis zu vier Personen können in einem gemütlich eingerichteten Blockhaus übernachten.

Die Gastgeber haben sich in Italien kennengelernt, wo Araseli als Beraterin für eine internationale Firma tätig war. Antonio war lange Zeit Trainer von Springreitern in Lazio bei Rom. Nun wollen die beiden ihre Begeisterung für Pferde weitergeben. Erlernt werden kann das Reiten nach europäischem Vorbild oder nach Art der Gauchos.

Kulturaustausch

Wer sich nicht auf den Pferderücken traut, braucht auf seinen Aktivurlaub nicht zu verzichten und kann einfach bei einigen täglichen Aufgaben in der Landwirtschaft mithelfen. Araseli und Antonio organisieren auch Ausflüge, um die abwechslungsreiche, hügelige und immer grüne Landschaft bekannt zu machen. Ein echtes Erlebnis – und ein Geheimtipp – ist sicherlich der Besuch des zweimal im Monat stattfindenden Viehmarktes im nahe gelegenen Dorf Lujan.

Kontakt zu den Einheimischen ist dem Ehepaar eine Herzensangelegenheit. Dafür haben sie ein ganz besonderes Projekt ins Leben gerufen, das sogar vom Tourismusministerium unterstützt wird. „Nicht weit von hier gibt es eine kleine Schule mit etwa 20 Kindern. Diese geben den Besuchern einen Einblick in ihre Kultur und Lebensweise. Dafür gibt es sogar ein kleines Museum in der Schule. Im Gegenzug können die Kinder bei uns noch einiges über den Umgang mit Pferden erlernen. Klar, dass sie von Kindheit an reiten können, aber wir zeigen Ihnen auch, wie man Pferde richtig pflegt.“

Doch zurück zu Clara Fros und ihrem Vater Dario. Sie haben auf einen guten Platz im Wettbewerb der sociedades criollas gehofft. Leider hat es diesmal nur zum dritten Platz gereicht, aber trotzdem freuen sich alle riesig, nächstes Jahr wieder an der Patria Gaucha teilzunehmen. Welches historische Gebäude dann rekonstruiert wird, steht noch nicht fest. Sicher ist aber, dass die Familie die traditionellen Werte und Bräuche der Gaucho-Kultur auf alle Fälle bewahren und weitergeben möchte.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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