Krefeld: Sozialraumprojekt schützt Familien

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Krefeld: Sozialraumprojekt schützt Familien

Die Stadt Krefeld setzt ein Sozialraumprojekt um, das Familien in Not schützen soll. Das Projekt, das in Kooperation mit lokalen Organisationen und Einrichtungen durchgeführt wird, zielt darauf ab, benachteiligte Familien zu unterstützen, die von Armut, Gewalt und anderen Formen von Benachteiligung betroffen sind. Durch die Kombination von Beratung, Unterstützung und Bildungsangeboten soll den Familien geholfen werden, ihre soziale Situation zu verbessern und ein sichereres und stabileres Umfeld für ihre Kinder zu schaffen. Damit setzt die Stadt Krefeld ein wichtiges Zeichen für die Förderung der sozialen Gerechtigkeit und die Stärkung der Familien in Not.

Sozialraumprojekt WiQ Plus: Ein Schutzschild für Familien in Krefeld

Im Quartiersbüro am Schinkenplatz herrscht an diesem Mittwochmorgen reges Treiben. Zwölf Frauen haben sich um einen großen Tisch versammelt. Ein Kauderwelsch aus diversen Sprachen lässt eine Atmosphäre wie an einem internationalen Flughafen entstehen. Arabisch wechselt sich mit Deutsch ab, zwei Frauen unterhalten sich auf Türkisch, auch Ukrainisch und Tamil sind zu hören.

An einer Tischecke sitzt Gülbahar. Sie streichelt ihrem vierjährigen Sohn über den Kopf. Gülbahar ist mit ihrer Familie vor wenigen Monaten aus der Türkei nach Deutschland gezogen. Ihr Mann hat hier ein Jobangebot als Ingenieur angenommen. Während ihre siebenjährige Tochter die Schule besucht, hat ihr Sohn erst ab August einen Kita-Platz. Dann, erzählt Gülbahar, kann sie endlich den Integrationskurs belegen. All das erklärt sie bereits in beeindruckend fließendem Deutsch.

Das Frauencafé – ein offener Dialog für alle Frauen

Das Frauencafé – ein offener Dialog für alle Frauen

Das Frauencafé gibt es seit Ende Mai und ist ein offener Dialog für alle Frauen aus dem Quartier. Einmal in der Woche kommen hier Themen auf den Tisch, die so vielschichtig wie die Teilnehmerinnen selbst sind. Sie erörtern Erziehungsfragen, diskutieren aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und helfen sich bei alltäglichen Herausforderungen.

„Die Themen entwickeln sich von selbst und kristallisieren sich jedes Mal aufs Neue heraus“, erklärt Susanne Mätzold, die die Runde mit ihrer Kollegin Kerstin Kurdek leitet. „Wir möchten hier einen Raum schaffen, in dem die Frauen offen über ihre Bedürfnisse reden können. Sie sollen sich vernetzen, Vertrauen schaffen und dabei ihre sprachlichen Fertigkeiten verbessern, um gestärkt zu werden für die Aufnahme einer Beschäftigung.“

WiQ Plus – Soziale Teilhabe für Familien durch Bildung und Vernetzung

WiQ Plus – Soziale Teilhabe für Familien durch Bildung und Vernetzung

Das Frauencafé ist nur eines von vielen Angeboten des Sozialraumprojekts „Wir im Quartier Plus“ (WiQ Plus), das im vergangenen Oktober mit einer Laufzeit bis August 2027 in Krefeld an den Start gegangen ist. Spezialisiert auf die Quartiere Hardenbergviertel, Stephanplatz, Alt-Inrath und die Dieselstraße, adressiert „WiQ Plus“ vor allem Familien, deren Lebenssituationen nachhaltig verbessert werden sollen, um damit sozialer Ausgrenzung und Armut entgegenzuwirken.

Das Team des städtischen Fachbereichs Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung unterstützt sie in sämtlichen Bereichen, etwa mit einer schrittweisen Aufnahme von Beschäftigungen, bei behördlichen Angelegenheiten oder der Stärkung von Familienkonstellationen. „Oberstes Ziel ist die soziale Teilhabe. Wir möchten die Frauen, Männer und Kinder an das gesellschaftliche Leben im Quartier und ans System insgesamt anbinden. Das gelingt im ersten Schritt häufig schon einmal damit, die vielen Hilfsangebote überhaupt sichtbar zu machen“, sagt Claire Berten, Projektkoordinatorin von der Kommunalen Zentralstelle für Beschäftigungsförderung (ZfB).

„WiQ Plus“ knüpft an die Ergebnisse des Projekts „Wir im Quartier“ als Teil des Modellprogramms 2020 bis 2022 an. Es wird über das Programm „Akti(F) Plus – Aktiv für Familien und ihre Kinder“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.

Das Krefelder Team kann nun bereits auf engmaschige Kooperationen mit anderen Kooperationspartnern zurückgreifen, dazu gehören beispielsweise Bürgervereine, Glaubensgemeinschaften, Kultur- und Jugendfreizeiteinrichtungen sowie das Jobcenter und die Agentur für Arbeit. „Alle Angebote gestalten wir gemeinsam mit unseren Partnern und auch – das ist uns besonders wichtig – mit den Familien selbst. Denn die Angeboten sollen sich nach den Bedarfen der Familien richten, die in den Quartieren wohnen“, sagt Claire Berten.

Info: Die Zusammenarbeit ist immer vertraulich, freiwillig und kostenlos. Derzeit gibt es mehrere feste Angebote, die ohne vorherige Anmeldung in den Quartieren besucht werden können. Am Albrechtplatz findet mittwochs von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 15 bis 17 Uhr ein Kreativangebot für Familien statt. Im Freiraum 21 (Dießemer Straße 21) bietet das „WiQ-Plus“-Team jeden Dienstag von 15 bis 16 Uhr eine kostenlose offene Sprechstunde an. Montags öffnet dort von 15 bis 16 Uhr außerdem das Sprachcafé, um für die Beschäftigungsaufnahme oder -erweiterung in gemeinsamen Gesprächen Deutsch zu lernen. Im Quartiersbüro am Schinkenplatz gibt es neben dem Frauencafé am Mittwoch von 9.30 bis 11 Uhr an jedem ersten Freitag des Monats von 14 bis 16 Uhr eine Familienberatung. Bei Fragen und für Informationen steht Claire Berten unter Telefon 02151 86 40 65 oder via E-Mail an [email protected] zur Verfügung.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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