18 Jahre Gefängnis für Wall-Street-Journal-Reporter in Russland gefordert

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18 Jahre Gefängnis für Wall-Street-Journal-Reporter in Russland gefordert

Die russischen Behörden haben 18 Jahre Haft für den amerikanischen Journalisten Evan Gershkovich gefordert, der für die renommierte Zeitung Wall Street Journal tätig ist. Der 31-jährige Reporter wurde im März 2023 in Moskau verhaftet, nachdem er angeblich staatliche Geheimnisse enthüllt haben soll. Die Anklage wirft Gershkovich Spionage vor, was von Menschenrechtsgruppen und Journalistenverbänden scharf kritisiert wird. Die USA haben bereits die sofortige Freilassung des Journalisten gefordert. Der Fall sorgt für internationale Aufmerksamkeit und wirft ein Schlaglicht auf die schwierigen Bedingungen für Journalisten in Russland.

Russland verlangt 18 Jahre Haft für Wall-Street-Journal-Reporter

Die Staatsanwaltschaft in Russland hat im umstrittenen Prozess gegen den US-Reporter Evan Gershkovich wegen angeblicher Spionage 18 Jahre Haft beantragt. Das Urteil soll noch am Freitag gesprochen werden, teilte das Gericht in der Stadt Jekaterinburg am Ural der Agentur Interfax zufolge mit.

Die Anklagebehörde sieht die in dem Verfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit erhobenen Vorwürfe als erwiesen an. Gershkovich, der als Korrespondent für das Wall Street Journal in Russland arbeitet, die US-Zeitung selbst wie auch die US-Regierung haben die Vorwürfe stets als haltlos zurückgewiesen.

USA fordern Freilassung von Evan Gershkovich

USA fordern Freilassung von Evan Gershkovich

Washington fordert seine Freilassung. Der 32 Jahre alte US-Reporter war im März 2023 unter dem Vorwurf der Spionage festgenommen worden. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hatte die Anschuldigungen gegen Gershkovich erhoben.

Laut Anklage soll er im Auftrag des US-Geheimdienstes CIA konspirativ Informationen über die Rüstungsfabrik Uralvagonzavod gesammelt haben. Prozess gegen US-Reporter Gershkovich wegen Spionage hat begonnen

Ihm drohen bis zu 20 Jahren Haft. Nach offiziellen russischen Angaben laufen im Verborgenen Verhandlungen über einen Austausch von Gershkovich mit den USA, ohne dass bisher eine Einigung erzielt werden konnte.

Russische Beobachter deuten eine schnelle Verurteilung als möglichen Hinweis darauf, dass Gershkovich nun rasch ausgetauscht werden könnte. In der Regel muss nach russischer Justizpraxis ein Urteil vorliegen, damit es zu einem Austausch kommt.

Der Machtapparat presst so immer wieder in den USA inhaftierte Russen frei. Zudem hat der Kreml ein Interesse daran, einen nach dem Mord im Berliner Tiergarten 2021 verurteilten Russen in Deutschland freizubekommen.

Der Mörder erschoss dem deutschen Urteil zufolge im Auftrag staatlicher Moskauer Stellen aus Rache einen georgischen Staatsbürger, weil der im Tschetschenienkrieg russische Soldaten getötet haben soll.

Gershkovich hat die meiste Zeit seiner seit mehr als einem Jahr andauernden Untersuchungshaft in einem Moskauer Gefängnis verbracht. Er klagte immer wieder ohne Erfolg gegen die Verlängerung der Haft.

Der Prozess gegen ihn hatte am 26. Juni begonnen. Nach dem zweiten Verhandlungstag beendete das Gericht am Donnerstag die von der Justiz so bezeichnete Beweisaufnahme.

Medien berichteten, dass ein örtlicher Abgeordneter aus Jekaterinburg, der sich mit Gershkovich getroffen hatte, vor Gericht als Zeuge ausgesagt habe. Der Politiker hatte schon zuvor berichtet, dass der US-Bürger sich für militärische Fragen interessiert hätte.

Gershkovich hatte wie viele westliche Journalisten in Russland mit einer Akkreditierung des Moskauer Außenministeriums gearbeitet und recherchiert. Danach gab es auch offizielle Warnungen an westliche Reporter, in Kriegszeiten in das für seine Rüstungsindustrie bekannte Jekaterinburg 1.800 Kilometer östlich von Moskau zu reisen.

Wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist die Lage im Land besonders gespannt. Vertreter westlicher Medien, die aus offiziell so bezeichneten unfreundlichen Staaten kommen, laufen schnell Gefahr, als Spione denunziert zu werden.

Udo Müller

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