Leichlingen: Café Büchel auf der Bahnhofstraße macht zu

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Das Ende einer Ära: Café Büchel schließt für immer

Es klingt absurd: Die Bäckerei von Martin Schneppenheim und seiner Familie läuft gut, wirtschaftlich gibt es keine Probleme. Dennoch schließt der Bäckermeister in wenigen Wochen für immer seine Backstube und Café Büchel. Ab 24. Juli macht er Betriebsferien und verkauft in der Zeit die Laden-, Café- und Bäckereieinrichtung. Ab 1. August bleiben die Türen an der Bahnhofstraße 26 zu.

Der Grund: Mangelnde Personaltoilette und -räume

Der Grund: Mangelnde Personaltoilette und -räume

„Die Nahrungsmittelaufsicht hat uns besucht und festgestellt, dass wir keine separate Personaltoilette und keine extra Personalräume haben“, erklärt Martin Schneppenheim. Das sei zwar schon länger so gewesen, nun aber hätten die Kontrolleure Änderungen gefordert. Das aber will die Vermieterin nicht mitmachen: „Sie hat uns gesagt, dass sie nicht mehr investieren möchte“, sagt Schneppenheim.

Ein harter Schlag für die Familie

Und auch er und seine Familie hätten in den letzten Jahren so viel Geld in Café und Bäckerei gesteckt, dass es nun nicht mehr gehe. Die Entscheidung, seine Backstube zuzumachen, sei ihm und seiner Familie nicht leicht gefallen. Ein bisschen Ersatz schafft er sich aber daheim: „Ich werde mir einen Backofen in den Garten stellen. So ganz ohne kann ich einfach nicht“, sagt der Handwerksmeister.

Das Ende einer Tradition

Künftig also keine langen Schlangen mehr vor der Bäckerei, weil der Duft frischer Brötchen die Kunden schon am frühen Morgen anlockte. Die müssen fortan auch auf Brot, Kuchen und Torten verzichten, die Martin Schneppenheim noch nach alter Backkunst und ohne Fertigmischungen sieben Tage in der Woche vorbereitet und gebacken hat. Denn das war es, was ihn und sein Team von den Backregalen der Discounter unterschied: echtes Handwerk mit Leidenschaft.

Ein Neuanfang?

Ein neuer Bäcker wird Café und Bäckerei nicht übernehmen, laut Schneppenheim will seine Vermieterin keine produzierende Backstube mehr in dem Haus. Etwas Anderes wird dort reinkommen, spruchreif ist noch nichts. Für den Bäcker ist das schlecht, hätte er doch auch mit Blick auf sein eigenes Alter mehrere Interessenten gehabt, die sein Werk später hätten fortführen und auch das Personal übernehmen können.

Die Hintergründe

Die Investitionen, die sowohl die Vermieterin als auch er selbst durch behördliche Auflagen machen mussten, waren in den vergangenen Jahren enorm. Der Brandschutz musste für viel Geld sichergestellt werden. Ein immer währendes Thema in Betrieben, fast immer sehr aufwendig. Als Schneppenheim das Café Büchel übernahm, musste es kernsaniert werden, Ladeneinrichtung und Fußboden wurden erneuert. Dann aber gab es auch Anordnungen, die zumindest für Laien nicht direkt nachzuvollziehen sind: Zwischen Konditorei und Lager musste er eine Wand hochziehen, weil die Verpackungen möglicherweise nicht sauber sein könnten.

Der Abschied

„Wir haben halt alle keine Gelddruckmaschinen“, sagt der Bäckermeister, warum jetzt weder die Vermieterin noch er weiteres Geld in das Gebäude stecken. Alles muss also raus: Am 24. Juli beginnen die Betriebsferien im Café Büchel. Erholung ist dann allerdings nicht angesagt: „Bis zum 31. Juli machen wir einen Abverkauf und Flohmarkt für Tische, Stühle, Deko und mehr, wir müssen die Räume leer kriegen“, kündigt Schneppenheim an. Am 1. August ist das Café Büchel für immer Geschichte. Für Martin Schneppenheim geht damit wohl auch ein Lebenstraum zu Ende.

„Ich war all die Jahre gerne Bäcker“, sagt er zum Abschied.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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