Annalena Baerbock: Die Grüne erklärt den Verzicht auf die Kanzlerkandidatur für konsequent
In einem überraschenden Schwenk hat die Grüne Bundestagsfraktion ihre bisherige Kanzlerkandidatin, Annalena Baerbock, von ihrem Amt zurückgezogen. Die 40-Jährige hatte zuvor ihre Zurückhaltung bei der Kandidatur bekundet, um die Partei vor innerparteilichen Konflikten zu schützen. Nun begründet Baerbock ihren Verzicht mit der Notwendigkeit, die Partei einheitlich in die Bundestagswahl zu führen. Die Grüne wollen damit ihre Chance auf einen Regierungsposten nicht gefährden. Die Entscheidung wird als konsequent und verantwortungsvoll bewertet.
Grüne-Führerin Baerbock verzichtet auf Kanzlerkandidatur: Eine konsequente Entscheidung?
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat überraschend auf eine erneute Kanzlerkandidatur für die Grünen bei der Bundestagswahl im nächsten Jahr verzichtet. Die Union hält diese Entscheidung für konsequent.
Keine Kanzlerkandidatur mehr: Baerbock will sich stattdessen auf ihr Amt als Außenministerin konzentrieren und staatspolitische Verantwortung in extremer Zeit übernehmen. In einem Interview des US-Fernsehsenders CNN am Rande des Nato-Gipfels in Washington erklärte sie, die Welt sei offensichtlich eine ganz andere als zur letzten Bundestagswahl.
Die Welt ist offensichtlich eine ganz andere als zur letzten Bundestagswahl, sagte Baerbock laut offizieller Übersetzung des Auswärtigen Amts in Berlin. Im Lichte des russischen Angriffskriegs und nun auch der dramatischen Lage im Nahen Osten braucht es nicht weniger, sondern mehr Diplomatie. Sonst füllen die Lücke andere, ergänzte sie.
Union hält Entscheidung für konsequent
Parlamentsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU) sagte unserer Redaktion: Die Grünen haben drängendere Probleme, als die Frage einer Kanzlerkandidatur zu klären. Frei betonte weiter, Baerbock habe eine konsequente Entscheidung getroffen.
Ich hoffe, dass bei der Ministerin die Einsicht wächst, dass ihre Partei nicht länger Politik gegen den erklärten Willen der Mehrheit der Bürger betreiben sollte, apellierte der Parlamentsgeschäftsführer an Baerbock.
Baerbock war bei der Bundestagswahl 2021 für die Grünen als Kanzlerkandidatin ins Rennen gegangen und hatte sich zuvor im parteiinternen Machtkampf gegen den heutigen Wirtschaftsminister Robert Habeck durchgesetzt. Ob Habeck die Kanzlerkandidatur 2025 anstrebt, ist offen.
Mit dieser Entscheidung gibt Baerbock ein wichtiges Zeichen für die Grünen und die Bundesregierung. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Partei und die Regierungskoalition auf diese Entscheidung einstellen werden.
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