Annalena Baerbock gibt auf Kanzleramt-Kandidatur verzichtet

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Annalena Baerbock gibt auf Kanzleramt-Kandidatur verzichtet

In einer überraschenden Wendung hat die Grüne-Co-Vorsitzende Annalena Baerbock ihren Verzicht auf die Kanzleramt-Kandidatur bekannt gegeben. Damit gibt sie ihr Ansinnen auf den höchsten politischen Posten Deutschlands auf. Die Entscheidung der 40-Jährigen kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Bundestagswahl 2021 in vollem Gange ist und die Parteien ihre jeweiligen Kandidaten für das Kanzleramt präsentiert haben. Die Frage nach der Zukunft der Grünen und ihrer Rolle in der Bundespolitik bleibt damit weiterhin offen.

Außenministerin gibt Kanzlerkandidatur ab

Die Außenministerin im Ausland. So weit Routine. Alles andere als Routine ist die Nachricht, die Annalena Baerbock am Mittwochabend deutscher Zeit am Rande des Nato-Gipfels in Washington D.C. absetzt.

In der US-Hauptstadt läuft da gerade der zweite Gipfeltag auf Hochtouren. Rund 7000 Kilometer von der Heimat entfernt setzt Baerbock ein innenpolitisches Ausrufezeichen. Bemerkenswert: Innenpolitik im Ausland -- darauf verzichten Bundeskanzler und Minister normalerweise ganz bewusst. Doch bei Baerbock ist jetzt alles anders.

Sie wählt ein Fernsehinterview mit dem US-Nachrichtensender CNN, um ihrer Partei mitzuteilen, wofür sie sich nicht mehr bewerben wird: Die Außenministerin verzichtet bei der Bundestagswahl im nächsten Jahr auf eine zweite Kanzlerkandidatur der Grünen.

Ein Überraschungscoup

Ein Überraschungscoup

Wumms! 2021 war sie Spitzenkandidatin bei der ersten Kanzlerkandidatur der grünen Parteigeschichte überhaupt und verfehlte mit einem Ergebnis von 14,8 Prozent die hoch gesteckten Erwartungen.

Für Robert Habeck, der mit Baerbock von Anfang 2018 bis Anfang 2022 die Grünen als Co-Vorsitzender führte, dürfte dies eine gute, vielleicht auch erlösende Nachricht sein. Der heutige Bundeswirtschaftsminister hatte 2021 schweren Herzens auf eine Kanzlerkandidatur verzichtet.

Für ihn sei dies eine „persönliche Niederlage“, hatte er in einem Interview mit der „Zeit“ gesagt. Und weiter: „Nichts wollte ich mehr, als diesem Land als Kanzler zu dienen.“

Baerbocks Begründung

Die Welt einer Außenministerin ist international. Da passt es vielleicht, dass sie einem US-Fernsehsender sagt, was ihre Partei schon lange von ihr wissen will. Kanzlerkandidatur Ja oder Nein? Baerbock sagt in dieser Frage für die Bundestagswahl 2025 nun „Nein“.

Der Grund sei die Welt der vielen Krisen und Kriege, die Welt einer sich auflösenden internationalen Ordnung. Sie sei in ihrem Amt als deutsche Chef-Diplomatin gefordert, deswegen der Verzicht. Baerbock bei CNN: „Die Welt ist offensichtlich eine ganz andere als zur letzten Bundestagswahl. Im Lichte des russischen Angriffskriegs und nun auch der dramatischen Lage im Nahen Osten braucht es nicht weniger, sondern mehr Diplomatie. Sonst füllen die Lücke andere.“

Deswegen wolle sie sich in „extremen Zeiten“ mit staatspolitischer Verantwortung voll dem Amt der Außenministerin widmen -- „statt in einer Kanzlerkandidatur gebunden zu sein“.

Ein Versprechen an die Grünen

Sie wolle sich darauf konzentrieren, „meine Kraft weiterhin voll und ganz meiner Aufgabe zu widmen, Vertrauen, Kooperation und verlässliche Strukturen zu bilden – für und mit so vielen Partnern weltweit und in Europa, die darauf bauen.“

Dann ein Versprechen an die Grünen: „Und natürlich werde im Wahlkampf alles tun, um meine Partei zu unterstützen, wie ich es das letzte Mal auch getan habe.“

Die Grünen kommen nun wohl an einer schwierigen und womöglich auch aufwühlenden Entscheidung vorbei. Hätten sich Baerbock und Habeck dieses Mal nicht darauf einigen können, wer von beiden für die Kanzlerkandidatur antritt, wäre es auf eine Urwahl der rund 130.000 Mitglieder hinausgelaufen. Aber nun dürfte der Weg für Habeck frei sein. Baerbock hat gesprochen. Als Außenministerin aus dem Ausland.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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