Krefeld betont Dialogorientierung bei Westwallmarkt

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Krefeld betont Dialogorientierung bei Westwallmarkt

Die Stadt Krefeld setzt bei der aktuellen Entwicklung des Westwallmarkts auf Dialogorientierung. Laut einer Mitteilung der Stadtverwaltung soll die Einbeziehung der Bürger bei der Planung und Umsetzung des Projekts im Vordergrund stehen. Durch die aktive Beteiligung der Bevölkerung soll sichergestellt werden, dass die Bedürfnisse und Anliegen der Anwohner und Gewerbetreibenden berücksichtigt werden. Der Westwallmarkt soll zu einem lebendigen und attraktiven Stadtteil entwickelt werden, der die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt. Durch die offene Kommunikation soll ein positiver und konstruktiver Dialog zwischen der Stadt, den Bürgern und den lokalen Akteuren etabliert werden.

Westwallmarkt in Krefeld: Stadt und Marktleute suchen nach gemeinsamen Lösungen

Mit so viel Gegenwind hatte die Stadt nicht gerechnet. „Dass nun Unterschriften gegen eine angeblich geplante Verlegung gesammelt werden, hat uns dann doch überrascht“, sagt Innenstadtkoordinator Thomas Brocker.

Hintergrund sind Pläne, den Wochenmarkt am Dienstag vom Westwall in die City ans Behnisch-Haus zu verlegen. Die Marktleute halten den Standort für ungeeignet und sammeln Unterschriften gegen diese Veränderung.

Die Stadt betont, dass sie sich „weiterhin um Dialog und Aufklärung bemüht“. Brocker erklärt: „In den Gesprächen ist immer deutlich geworden, dass wir den Händlern die Hand reichen und mit ihnen gemeinsam Lösungen finden möchten.“

Bereits in der vergangenen Woche seien die Händler „sowohl bei einer gemeinsamen Runde mit Politik und Verwaltung als auch in Einzelgesprächen ausführlich über die Vorschläge informiert worden“, wie der Markt künftig attraktiver gestaltet werden könnte.

Die letztendliche Entscheidung, wie es mit den Märkten weitergeht, trifft dann die Politik in der Bezirksvertretung Mitte.

Info Besondere Freitage auf dem Westwallmarkt

Info Besondere Freitage auf dem Westwallmarkt

Nach den Ferien laufen sogenannte Pilottage an den Freitagen 23. und 30. August sowie 6. September. An diesen Tagen ist ein zusätzliches gastronomisches Angebot mit Foodtrucks und Ständen geplant und ein temporärer „Westwallgarten“ mit Pflanzen und Sitzelementen.

Außerdem soll es Aktionen geben sowie ein Abendprogramm am 30. August und 6. September.

Stadt, Politik, Marktleute und Kundschaft sind sich in einem Punkt einig: Die Wochenmärkte haben Probleme. Die Zahl der Kunden schrumpft, deshalb gibt es auch weniger Stände auf dem Markt, weshalb auch die Kundschaft wieder weniger wird. Diesen Teufelskreis gilt es aufzubrechen.

Claire Neidhardt, Leiterin des Stadtmarketings erklärt: „Veränderung ist immer schwierig, aber sie ist auch manchmal notwendig, um Zukunftsperspektiven zu schaffen. Es ist nicht gerade motivierend, wenn schon die bloße Präsentation von Ideen und Vorschlägen auf derart massive Ablehnung stößt. Trotzdem werden wir den Dialog mit Blick in die Zukunft weiterführen – zur Not kontrovers, aber bitte sachlich und respektvoll.“

Das wünschen sich auch die Marktbeschicker, die sich ebenfalls eine Aufwertung der Märkte auf dem Westwall erhoffen. „Wer die Westwall-Märkte aus früheren Zeiten kennt und mit den heutigen vergleicht, kann nicht ignorieren, dass Handlungsbedarf besteht“, sagt Neidhardt.

Die Fraktionen der Bezirksvertretung Mitte hatten die Verwaltung im vergangenen Herbst beauftragt, sich mit der Situation und Weiterentwicklung des Marktes auf dem Westwall zu befassen und verschiedene Optionen zu prüfen. Als Hintergrund wurden einhellig das schrumpfende Angebot und das rückläufige Kundeninteresse benannt.

Bis in die 2010er-Jahre lief es gut auf dem Westwall. Der Markt war fast doppelt so groß und reichte von der Lindenstraße bis zum Kaiser-Wilhelm-Museum und auf einer zweiten Fläche weiter vom Museum bis zur Höhe Evertsstraße oder Dionysiusstraße.

Mit den Jahren nahm die Zahl der Stände und Verkaufswagen ab. 2015 beschloss die Stadt, die „restlichen ein bis drei Marktstände“, die auf dem nördlichen Westwall-Teil verblieben waren, in den südlichen Teil zu integrieren, weil der Platz vor dem Museum umgestaltet wurde.

„Nach der Zusammenlegung standen je nach Jahreszeit noch etwa 55 Beschicker am Freitag und 20 Beschicker am Dienstag auf dem Westwall. Allerdings wurde der Anteil der Waren, die keine Frischwaren sind, im Laufe der Jahre ausgeweitet. Seit 2012 sind 30 Prozent an Textilien, Haushaltswaren, Glas, Keramik oder Korbwaren zulässig. Zuvor waren es nur 15 Prozent. Die Erhöhung des Anteils sollte schon damals Lücken auf den Märkten füllen“, teilt die Stadt mit.

Der Dienstagsmarkt war schon vor der Pandemie geschrumpft. Den Freitagsmarkt trafen die Corona-Abstandsregeln. Es kamen weniger Marktbeschicker.

„Insgesamt war der Markt in dieser Zeit aber gut besucht, da Einkaufen im Freien im Trend lag“, so die Verwaltung.

„Nach einem kurzen Aufschwung 2022 fiel danach die Zahl der Beschicker wieder ab. Inzwischen hatte die Zahl der Bauernläden enorm zugenommen und eine treue Stammkundschaft gefunden. Dort kann man auch nach der Arbeit frische Lebensmittel direkt vom Erzeuger kaufen.“

Aktuell liege die Beschickerzahl auf dem Westwall am Freitag bei etwa 30 und am Dienstag im günstigsten Fall bei knapp über zehn. In der kalten Jahreszeit sind teilweise nur noch fünf Stände vor Ort.

Ein ähnlicher Prozess sei auf dem Weggenhofmarkt zu beobachten gewesen. Deshalb hat die Stadt dort auf den Marktdienstag verzichtet und nur den Freitag als Markttag erhalten.

Dass am Westwall die Impulse für den Freitag positiv seien, stimmt die Verwaltung hoffnungsvoll. Wie berichtet läuft dort nach den Sommerferien eine Testphase.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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