Wegberg: Anna Lingenau und Yumi bilden ein starkes Duo im Canicross

Wegberg: Anna Lingenau und Yumi bilden ein starkes Duo im Canicross

Die Stadt Wegberg im Kreis Heinsberg ist bekannt für ihre reiche Sporttradition. Nun gibt es einen weiteren Grund, stolz auf die lokale Sportgemeinschaft zu sein: Anna Lingenau und ihr vierbeiniger Partner Yumi haben sich zu einem starken Duo im Canicross entwickelt. Die beiden Athleten haben in den letzten Monaten hart trainiert und ihre Fähigkeiten kontinuierlich verbessert. Mit ihrer großen Leidenschaft für den Hundesport und ihrer unglaublichen Chemie zwischen Mensch und Tier sind sie zu einer echten Einheit geworden. Wir freuen uns, Ihnen die Geschichte dieser außergewöhnlichen Athleten zu erzählen.

Wegberg: Anna Lingenau und Yumi - ein unbeschreibliches Duo im Canicross

Anna-Sabrina Lingenau lebt für den Zughundesport. Seit mittlerweile zwölf Jahren ist die 39-jährige Wegbergerin im Canicross aktiv. Mehrfach in der Woche trainiert sie mit ihren Hunden Yumi und Chimay für ihre Wettkämpfe, vorzugsweise im Wald hinter dem Haus – dort kennen längst Mensch und Tier das sportliche Gespann.

Was aber über dem sportlichen Erfolg steht: die Liebe zum Tier. Das ist auch gleich an dem liebevollen, aber auch sportlich ambitioniert gestalteten Garten zu erkennen. Viel Platz, Hürden und Hindernisse ermöglichen sowohl gezieltes als auch spielerisches Training mit den Hunden.

Yumi und Chimay sind Schlittenhunde und haben jede Menge Power – ganz wie ihr Frauchen und übrigens auch ihr Herrchen. Denn Anna Lingenau und ihr Mann Guido Kluge teilen die Leidenschaft für den Zughundesport, haben sich sogar dadurch kennengelernt.

„Guido ist mindestens so ehrgeizig und erfolgreich wie ich“, sagt die Leiterin der Wegberger Volksbank-Filiale und lacht. „Er war im vergangenen Jahr vier Sekunden langsamer als der Erstplatzierte. Manchmal entscheiden nur Sekunden über Sieg oder Niederlage, was immer auch an der Tagesform liegen kann.“

Insgesamt kann das sportliche Paar – er arbeitet bei der Polizei – auf einige Erfolge blicken, das zeigen auch die unterschiedlichsten Pokale auf der Kommode im Flur. Darüber: Action-Fotos von den Läufern mit ihren Hunden.

Sportliche Erfolge

Die jüngsten großen Erfolge waren die VDH Deutsche Meisterin 2023 auf 2000 Meter und der EM-Titel. Ausblick: Dieses Jahr startet die Saison wieder im September und auch hier ist die VDH Deutsche Meisterschaft 2024 in Sülfeld. Von dort aus geht es für das Ehepaar und ihre Hunde mit dem Wohnwagen zur Europameisterschaft nach Jämijärvi in Finnland.

Zur Erklärung: Canicross ist ein Geländelauf, bei dem die Sportlerin oder der Sportler mit einem oder zwei Hunden durch eine flexible Leine verbunden ist. Während der Mensch einen Hüftgürtel trägt, bekommt der Hund ein spezielles Geschirr, vergleichbar mit Schlittenhund-Geschirren.

Anna Lingenau war schon immer sportlich, hat früher Fußball gespielt, war in der Leichtathletik aktiv. „Man muss auch ganz schön sportlich sein für Canicross“, sagt sie. Dienstags ist Restday, an allen anderen Tagen trainiert sie entweder sich oder die Hunde oder mit ihnen gemeinsam.

„Ich folge dem Trainingsplan eines externen Trainers, von Florian Leithmann. Den Plan für die Hunde erstellen wir selbst“, sagt sie. Und das mit Erfolg: 2022 wurde sie gemeinsam mit ihrem Malinois Cap, der inzwischen verletzungsbedingt in den Ruhestand durfte, Vize-Weltmeisterin im Canicross in Griechenland.

Sie ist Vize-Weltmeisterin in der Staffel, gemeinsam mit Ursel Steeb am Scooter und Kim Fidone auf dem Bike. Bei der Landesmeisterschaft in Duisburg brauchte sie mit ihrer Hündin lediglich 5:23 Minuten für eine Distanz von 2000 Metern – um nur einige Erfolge zu nennen.

„Alleine laufe ich einen Kilometer in 3:15 Minuten. Mit Hund ist man deutlich schneller“, erklärt sie. „Er zieht sehr, das ist eben auch die Leidenschaft von Schlittenhunden.“

Übrigens teilt Anna Lingenau nicht nur mit ihrem Mann dieses Hobby. Auch ihre beste Freundin Hannah Starck aus Erkelenz ist mit ihrem Australian Shepherd dabei. „Es ist wirklich toll, ein gemeinsames Hobby zu haben“, sagt sie. „Dann ziehen wir uns beim Training gegenseitig. Mit Guido und Hannah sind wir ein tolles Team.“

Sie betont aber auch: „Die Hunde haben immer Vorrang.“ Beinahe steigen ihr Tränen in die Augen, wenn sie über die Besonderheit ihrer Lebens- und Sportbegleiter auf vier Pfoten nachdenkt: „Wir haben Hunde, die genauso für den Sport brennen wie wir, die dafür leben und auch über ihre Grenzen hinausgehen würden. Die Hunde sind ebenso Leistungssportler wie wir.“ Canicross sei eben ein echter Teamsport.

„Ich bin auch schon mit anderen Hunden gelaufen, aber man merkt den Unterschied. Man merkt, wie die eigenen Hunde für einen brennen, sie geben so viel dazu. Und ich will auch alles für die Hunde geben. Das ist ein unbeschreibliches Hochgefühl, wenn wir volles Tempo laufen und uns einfach aufeinander verlassen können.“