Ukraine: Kreml bezeichnet Raketenangriff auf Kinderklinik als PR-Aktion von Kiew.
In einer skandalösen Erklärung hat das russische Verteidigungsministerium den Raketenangriff auf eine Kinderklinik in der Ukraine als PR-Aktion der ukrainischen Regierung bezeichnet. Damit versucht der Kreml, die Verantwortung für den Angriff auf die Zivilisten abzuwenden. Die Russische Föderation hat in den letzten Wochen immer wieder die Zivilbevölkerung in der Ukraine bombardiert, wobei viele unschuldige Opfer zu beklagen sind. Die international Gemeinschaft verurteilt diese menschlich unakzeptablen Aktionen und fordert ein sofortiges Ende der Gewalt.
Kremlin beschuldigt Kiew: Raketenangriff auf Kinderklinik war PRAktion
Der Kremlsprecher Dmitri Peskow behauptete am Dienstagnachmittag, dass die Ukrainer so ungeschickt beim Einsatz ihrer Flugabwehr gewesen seien, dass eine dieser Raketen im Krankenhaus eingeschlagen sei. Er sagte dies in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen.
Im Gegensatz zu den Beteuerungen aus Moskau macht das UN-Menschenrechtsbüro Russland für den Beschuss verantwortlich. Laut den Ergebnissen der vorläufigen Untersuchungen des UN-Menschenrechtsbüros wurde das Kinderkrankenhaus von einer russischen Rakete des Typs Kh-101 (Ch-101) direkt getroffen.
Russland wird von UN für Raketenangriff auf Kinderklinik in Kiew verantwortlich gemacht
Die Experten des UN-Menschenrechtsbüros haben Videoaufnahmen ausgewertet und die Schäden vor Ort direkt untersucht, sagte Danielle Bell, die Leiterin der Beobachtermission für Menschenrechte der Vereinten Nationen in der Ukraine. Sie nennt dies „einen der ungeheuerlichsten Angriffe, die wir seit Beginn der Invasion erlebt haben“.
Bei dem Einschlag am Montag war das Krankenhaus schwer beschädigt worden. Offiziellen Angaben nach wurden mindestens 2 Erwachsene getötet, darunter eine Ärztin. Weitere 32 Menschen wurden verletzt, darunter 8 Kinder. Insgesamt wurden bei dem russischen Angriff, der auch mehrere Wohnhäuser zerstörte, nach jüngsten Angaben über 30 Menschen allein in Kiew getötet. Die Zahl der Opfer könnte noch steigen.
Russland beschießt regelmäßig ukrainische Städte mit Drohnen und Raketen und tötet dabei auch immer wieder Zivilisten. Bei Einschlägen mit vielen Toten behauptet Russland dann oft, das ukrainische Militär habe durch den Einsatz der Flugabwehr die Treffer an dem zivilen Objekt verursacht.
Die Ukraine wird weiterhin mit Waffensystemen und weiteren Materialien aus Nato-Staaten und anderen Partnern unterstützt. Olaf Scholz, Emmanuel Macron und Joe Biden sowie viele weitere Regierungschefs setzen sich weiterhin für die Ukraine ein. Eine Mitgliedschaft in der EU sowie Nato sind beide anvisiert.
Zahlen zu Gefallenen, Geflüchteten und Verwundeten variieren je nach Quelle. Bei russischen und ukrainischen Angaben wird angenommen, dass sie geschönt werden, um die eigene Position zu stärken.
Laut einem Bericht des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Volker Türk, berichteten freigelassene ukrainische Kriegsgefangene von Folter, Misshandlung und sexueller Gewalt.
Laut UN wurden mehr als 10.000 Zivilisten getötet und etwa 20.000 weitere verwundet. Rund sieben Millionen Menschen sollen geflüchtet sein. Nach Angaben des Mediendienst Integration halten sich im Januar 2024 1.133.620 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland auf. Etwa 300.000 Menschen sollen aus Deutschland wieder in die Ukraine zurückgekehrt sein. Polen, Deutschland und Tschechien haben am meisten ukrainische Flüchtlinge aufgenommen.
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