Zweites Polizeieingreifen an Asylunterkunft in Solingen
In der Stadt Solingen im Bundesland Nordrhein-Westfalen hat es einen weiteren Polizeieinsatz an einer Asylunterkunft gegeben. Nur wenige Tage nach dem ersten Vorfall, bei dem die Polizei wegen einer Schlägerei zwischen Bewohnern und Sicherheitspersonal angerückt war, musste sie erneut ausrücken. Diesmal ging es um eine Auseinandersetzung zwischen Asylbewerbern und einem Sicherheitsbeamten. Die Situation eskalierte, als die Betroffenen begannen, Gegenstände zu werfen und die Polizei zu bedrohen. Die Beamten konnten die Lage schließlich entschärfen und die Ruhe wiederherstellen.
Polizei durchsucht Flüchtlingsunterkunft in Solingen erneut
Knapp sechs Wochen nach dem islamistischen Terroranschlag mit drei Toten und mehreren zum Teil lebensgefährlich verletzten Personen auf dem Fronhof in der Solinger City kommt die Stadt nach wie vor nicht zur Ruhe. Denn noch immer sind zahlreiche Fragen zu der Tat offen, weswegen die zuständigen Ermittlungsbehörden nun einmal mehr eine umfangreiche Aktion in der Klingenstadt durchgeführt haben.
So hat es am Dienstag im gesamten Stadtgebiet von Solingen gleich in mehreren Objekten Durchsuchungen gegeben – darunter auch in der Flüchtlingsunterkunft an der Goerdelerstraße in der Solinger Innenstadt, in der der aus Syrien stammende mutmaßliche Attentäter bis zu der Tat am späten Abend des 23. August untergebracht gewesen ist.
Wie eine Sprecherin der für die Maßnahmen verantwortlichen Bundesanwaltschaft in Karlsruhe später bestätigte, sollte im Zuge der Aktion erneut versucht werden, Antworten auf noch offene Fragen zu der Tat zu erhalten, die Ende August weltweit für Schlagzeilen gesorgt und die Klingenstadt selbst in eine Art Schockzustand versetzt hatte.
Rätselhaftes Verhalten: Polizei sucht in Solingen nach weiteren Hinweisen
So ist zum Beispiel bis heute unklar, ob der mutmaßliche Täter Issa al-H. Komplizen gehabt hat, bei denen er nach der Tat und bis zu seiner Festnahme am Tag nach dem Terroranschlag möglicherweise Unterschlupf gefunden hat. Ermittler stehen in Solingen vor großem Rätsel – gab es Mitwisser oder gar Helfer?
Wir führen in Solingen weitere Durchsuchungen sowie Befragungen von Personen durch, sagte die Behörden-Sprecherin am Dienstagvormittag auf Anfrage unserer Redaktion – wobei es vonseiten der Bundesanwaltschaft zudem hieß, dass sich die erneute Polizeiaktion tatsächlich nicht allein auf die Flüchtlingsunterkunft an der Goerdelerstraße in Mitte beschränkte.
Zu den genauen Hintergründen der nochmaligen polizeilichen Maßnahmen in der Klingenstadt sowie zu möglichen neuen Erkenntnissen gab es am Dienstag zunächst keine weiteren Aussagen. Zusätzliche Informationen seien augenblicklich nicht möglich, da ansonsten die Gefahr bestünde, den weiteren Fortgang der Ermittlungen zu gefährden, teilte die Bundesanwaltschaft mit.
Zweites Polizeieingreifen in Solingen: Suche nach weiteren Antworten auf offene Fragen
Tatsächlich hatten Polizeibeamte seit vergangenem Mittwoch auf einer Grünfläche unweit des Flüchtlingsheimes an der Goerdelerstraße nach einem Mobiltelefon gesucht, das bei dem Terroranschlag vom 23. August eine wichtige Rolle gespielt haben könnte.
Aus diesem Grund war auch ein Zugang zur Korkenzieherstrasse über Tage hinweg gesperrt gewesen – und die an der Aktion beteiligten Beamten waren mit teilweise schwerem Gerät angerückt, um Büsche zu roden. Denn unter Umständen, so die Vermutung, könnte das gesuchte Handy nach der Tat weggeworfen worden sein.
Inwieweit die Fahnder bei der Polizeiaktion am Ende fündig wurden, ist allerdings noch offen.
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