In einer nächtlichen Sitzung des Landtages in Düsseldorf haben die Abgeordneten einmütig ihre Zustimmung für den Ausbau des Landtages erteilt. Dieser Beschluss markiert einen wichtigen Schritt für die Zukunft des Parlaments in Nordrhein-Westfalen. Die Umbaupläne sehen vor, den Landtag zu erweitern und modernisiert umzubauen, um die Anforderungen der Zeit zu erfüllen. Die Abgeordneten haben sich einstimmig für die Vorlage ausgesprochen, die einen Kostenrahmen von 100 Millionen Euro vorsieht. Der Ausbau soll in den kommenden Jahren umgesetzt werden und den Landtag fit für die Zukunft machen.
Langsame Schlange vor dem Landtag: Zeugen einer wachsenden Demokratie
Die Schlange vor dem Landtag war lang, sehr lang. Viele Menschen wollten sich am Freitag die Nacht des Parlaments im NRW-Landtag nicht entgehen lassen und warteten trotz Regens geduldig, bis sie die Einlassprozedur hinter sich gebracht hatten.
Einmal drinnen gab es neben Informationen über die Arbeit des Parlamentes, persönliche Gespräche mit Abgeordneten sowie ein breites Kultur-Angebot. Und es gab einen Raum, der mit Informationen zu den geplanten Erweiterungsbauten des Landtags gespickt war.
In vier ringförmigen aufgeständerten Gebäuden, die miteinander und mit dem Landtag verbunden sind, soll die aktuell noch auf drei Liegenschaften außerhalb des Landtags verteilte Verwaltung und weitere 100 Büros für Fraktionsmitarbeiter zusammengeführt werden.
Seit der Landtag vor 35 Jahren seine Heimat direkt am Rhein gefunden hat, hat sich seine Arbeit deutlich verändert. So hat sich die Zahl von Sachverständigenanhörungen nahezu vervierfacht. Die Fraktionen führen mehr Veranstaltungen durch, die Zahl der Buchungen von Sitzungssälen stieg seit 2005 von 2000 auf 12.000 pro Jahr.
Das Parlament wurde 1988 eröffnet, als drei Fraktionen vertreten waren, aktuell sind es fünf. Mittlerweile besuchen mehr als 100.000 Bürger Jahr für Jahr ihr Landesparlament. Die Offenheit ist wichtig für die Demokratie, erläutert Landtags-Präsident André Kuper.
Die Aufgaben des Parlaments werden nicht weniger: Inklusion, Gender Equality, Einsamkeit, Migration waren früher keine Themen, heute sind sie es. Da finde ich die Erweiterung des Landtags selbstverständlich, meint Christine von Fragstein.
Von der Notwendigkeit der Anbauten ist der gebürtige Niederländer Wijnands überzeugt, wie auch von der geplanten Optik: Die Optik ist stimmig, weil die runden Formen des alten Landtagsgebäudes aufgenommen werden.
Es gibt unter den Besuchern auch ablehnende Ansichten. Die Politiker sollten, bevor sie Steuermillionen rausschmeißen, erst mal schauen, ob sie wirklich so viel Platz brauchen, meint Urban.
Dennoch sehen viele Besucher auch Verbesserungen für das Umfeld durch die Neuplanungen. Ich fahre gerne Gravel-Bike, und mit der neuen Wegeführung rund um den Landtag wird das einfacher, weil die Gefahrensituation wegen des Parkplatzes am Rheinturm entfallen, meint der 25-Jährige Steffen.
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