Wülfrath: Ritsche diskutiert Glasfaser-Probleme mit Kerstin Griese
In der Stadt Wülfrath ist die Glasfaser-Verlegung ein Thema, das seit langem für Kontroversen sorgt. Vor diesem Hintergrund fand kürzlich ein wichtiges Treffen zwischen dem Bürgermeister Ritsche und der Landtagsabgeordneten Kerstin Griese statt. Im Mittelpunkt der Diskussion standen die Probleme, die bei der Verlegung der Glasfaser-Infrastruktur in der Region auftreten. Ritsche und Griese suchten nach Lösungen, um die Zukunftsfähigkeit der Stadt zu sichern und die Glasfaser-Versorgung für die Bürger zu verbessern. Wir berichten über die Ergebnisse des Treffens und die nächsten Schritte, die ergriffen werden müssen, um die Glasfaser-Probleme in Wülfrath zu lösen.
Glasfaser-Chaos in Wülfrath: Bürgermeister Ritsche fordert bundesweite Lösung
Seit zwei Jahren beschäftigt die Stadt Wülfrath das Thema des Glasfaserausbaus und dem umstrittenen Kampf der verschiedenen Anbieter. Seitdem das kommunale Glasfaserprojekt von Stadtwerken Wülfrath und Greenfiber an den Start ging, interessierten sich auch andere Anbieter auf einmal für die Kalkstadt.
Zusätzlich liefen noch zwei geförderte Breitbandausbauprojekte. Doch das Problem dabei, was auch viele Anwohner und Bürger verwundert und verärgert: Gerade erst hat eine Kolonne die Straße aufgerissen und die Stelle wieder geschlossen, rückt ein paar Tage später wieder eine Kolonne eines anderen Anbieters auf, um dort ebenfalls weitere Glasfaser zu verlegen.
Und das, obwohl zum Beispiel Greenfiber ein Netz verlegt, dass auch andere Anbieter nutzen können. Das Problem: Für den Ausbau der digitalen Infrastruktur dürfen Unternehmen einfach dort buddeln, auch wenn dort schon Glasfaser liegt. Die Kommune hat keine rechtliche Handhabe – sehr zum Ärger etwa von Bürgermeister Rainer Ritsche.
Ritsche appellierte an die Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese (SPD), sich für entsprechende Rechtsänderungen zur Vermeidung des sogenannten Überbaus einzusetzen. Straßen wiederholt aufzureißen, um weitere Glasfaserkabel neben vorhandene Glasfaserleitungen zu legen, müssen wir bei Versorgungsleitungen für Gas, Wasser und Strom sinnvollerweise nicht dulden. Dafür schreiben wir Konzessionsverträge aus.
Das Breitbandnetz der Stadtwerke, das jedem Wülfrather Haushalt bzw. Betrieb eine Anschlussgarantie gibt, kann von jedem Provider von Telekommunikationsdienstleistungen angemietet werden, sodass der Wettbewerb zwischen den Dienstanbietern gewährleistet ist, betonte Ritsche.
Zudem bemängelte er, dass diverse Drückerkolonnen von privater Seite auf den Weg gebracht worden sind, um den Wülfrather Kunden mit teilweise schlichtweg falschen Behauptungen die eigenen Glasfaseranschlüsse anzubieten. Griese sagte zu, sich bei der Bundesnetzagentur und dem privaten Glasfasernetzbetreiber dafür einzusetzen, dass ein Netzüberbau unterbleibt und unfairer Wettbewerb verhindert wird.
Ende 2024 sollen alle Glasfaser haben. Bei dem Treffen ging es zudem um die Regelung zur Lösung der kommunalen Altschulden. Das Aktionsbündnis Für die Würde unserer Städte, zu dem auch Wülfrath gehört, appelliert schon länger an die Regierung.
Griese stellte klar, Lösung und Finanzierung da wären, aber lediglich die Zustimmung der CDU fehle. Diese müsse ihre Blockadehaltung aufgeben, sodass unsere Kommunen Luft zum Atmen bekommen, betonte Griese.
Zum Thema Fachkräftemangel, das die Stadt selbst auch zu spüren bekommt – etwa bei unbesetzten Stellen in der Verwaltung oder auch in den städtischen Kitas – berichtete Griese, dass die Bundesregierung mit einer Fachkräftestrategie auf eine bessere Ausbildung, Qualifizierung, Weiterbildung, mehr Frauen in Erwerbsarbeit und Fachkräftezuwanderung setzt.
Aktuell werde besonders intensiv versucht, mithilfe des Jobturbos die ukrainischen Geflüchteten in Arbeit zu bringen.
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