Woran der Weltfrieden von 1924 im Völkerbund bis heute schiefgeht

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Woran der Weltfrieden von 1924 im Völkerbund bis heute schiefgeht

Die Errichtung des Völkerbunds im Jahr 1924 nach dem Ersten Weltkrieg galt als Meilenstein auf dem Weg zum Weltfrieden. Die internationale Gemeinschaft erhoffte sich von diesem neuen Institution eine effektive Plattform für die friedliche Lösung von Konflikten und die Verhinderung von Kriegen. Doch bis heute bleibt die Frage, warum der Völkerbund letztendlich scheiterte, und warum die Welt nicht friedlicher wurde. In diesem Artikel werden wir die Gründe für das Scheitern des Völkerbunds analysieren und die Konsequenzen für die heutige Zeit untersuchen. Wir werden auch darauf eingehen, was aus den Fehler des Völkerbunds gelernt werden kann, um zukünftig bessere Institutionen für den Weltfrieden zu schaffen.

Woran der Weltfrieden von im Völkerbund bis heute schiefgeht

Wer im 21. Jahrhundert von Weltfrieden spricht, tut das meist mit Spott für jeden naiven armen Irren, der so etwas ernsthaft für möglich hält. Es gab allerdings eine Zeit, in der die romantische Utopie, die hehre Vision mit mal mehr, mal weniger prominentem religiösem Überbau ein konkretes politisches Ziel war.

Wo ist der Weltfrieden?

Wo ist der Weltfrieden?

Nach dem Horror des Ersten Weltkriegs nämlich, der vier Imperien gestürzt und 20 Millionen Menschenleben gekostet hatte, erschien ein Weltfrieden so bitter nötig, dass er erstmals in den Bereich des Möglichen rückte. Ein für allemal sollte Schluss sein mit dem massiven Einsatz organisierter Gewalt zur Gewinnung von Ressourcen oder bloßem Territorium, politischer Macht, kulturell-religiöser Dominanz oder schlicht Ruhm und Ehre. Nie wieder Krieg!

Völkerbund-Versammlung: Eine Utopie auf dem Weg zu Ende

Völkerbund-Versammlung: Eine Utopie auf dem Weg zu Ende

Bei der fünften jährlichen Versammlung des Völkerbunds im September 1924 lag freudige Erwartung in der Luft. Die örtlichen Hotels waren völlig überlastet, schrieb der britische Diplomat Francis Paul Walters in seiner History of the League of Nations.

Die Idee war so simpel wie genial: Wer abrüstet, erhält eine harte Sicherheitsgarantie – und jeder, der das ausnutzen will, erhält die Quittung vom versammelten Rest-Militär der gesamten Welt.

Schwarze Schafe im Völkerbund: Die Sowjetunion und das Deutsche Reich fehlen bei der Weltfriedenskonferenz

Schwarze Schafe im Völkerbund: Die Sowjetunion und das Deutsche Reich fehlen bei der Weltfriedenskonferenz

Das Problem: Deutsches Reich, Sowjetunion und USA waren damals nicht im Völkerbund. Ein halbes Jahr nach seinem Tod hätte sich Woodrow Wilson im Herbst 1924 unsterblich machen können.

Friedensillusionen: Der Völkerbund und die UNO - Von idealistischen Zielen zu realistischen Schwächen

Friedensillusionen: Der Völkerbund und die UNO - Von idealistischen Zielen zu realistischen Schwächen

Die Idee des Weltfriedens blieb jedoch. Wenn nicht als himmlische Harmonie unter denselben Völkern, die im Zweiten Weltkrieg zwischen 55 und 80 Millionen Menschenleben vernichteten, dann als egal wie widerstrebende friedliche Koexistenz.

Schon am 26. Juni 1945 – die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki sind noch nicht gefallen – unterzeichnen die Vertreter von 50 Staaten die Charta der neu gegründeten Vereinten Nationen. Die Uno löst den Völkerbund ab, der von seinen eigenen Mitgliedern geschwächt worden war, weil ihnen dessen Beharren insbesondere auf den Schutz von Minderheiten lästig geworden war.

Geschichte der Weltfriedenspolitik: Von Versailles bis heute - Eine Abfolge von Versuchen und Fehlschlägen

Dass der Weltfrieden spätestens seit Russlands Invasion der Ukraine so fern scheint wie lange nicht, frustriert auch Heidi Hein-Kircher vom Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft.

Sie macht sich keine Illusionen: Mit dem Friedensvertrag von Versailles 1919 wurde die Saat gelegt für zahllose, teils bis heute andauernde Konflikte.

Weltfrieden durch Klimawandel? Die neue Achse des Bösen: Von der Fragmentierung zu globalen Herausforderungen

Und als wäre all das nicht komplex und frustrierend genug, geht die Fragmentierung weiter. Aus wenigen Großmächten wurden viele kleine Staaten, hinzu kommen immer mehr nichtstaatliche Akteure mit militärischer Macht: Terrorgruppen, Privatarmeen, Drogenkartelle wären auch an die idealsten denkbaren Verträge zwischen allen Staaten dieser Welt schlicht nicht gebunden.

Was also bleibt? Was man sich fürs Große wünscht, im Kleinen vorleben: In all den Konflikten in der Familie, im Job, in der Nachbarschaft, im Verein, im Ort. Und: All die Ergebnisse globaler Zusammenarbeit feiern – den anhaltenden Frieden zwischen allen echten Demokratien, die Olympischen Spiele und Ärzte ohne Grenzen, Wikipedia und die Internationale Raumstation.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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