Wirtschaftsnobelpreis an drei Forscher in den USA - welche Konsequenzen ihre Theorien haben

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Wirtschaftsnobelpreis an drei Forscher in den USA - welche Konsequenzen ihre Theorien haben

Drei renommierte Wissenschaftler aus den Vereinigten Staaten wurden mit dem diesjährigen Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird alljährlich von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften verliehen und gilt als einer der höchsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Ökonomie. Die drei Forscher werden für ihre bahnbrechenden Arbeiten im Bereich der Verhaltensökonomik und der Finanzwissenschaft geehrt. Ihre Theorien haben weitreichende Konsequenzen für die Wirtschaftspolitik und die Finanzmärkte. In diesem Artikel werden wir näher auf ihre Forschungen eingehen und die Auswirkungen ihrer Theorien auf die Wirtschaft und die Gesellschaft untersuchen.

USA dominieren erneut: Drei Forscher aus den Vereinigten Staaten erhalten den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften

USA dominieren erneut: Drei Forscher aus den Vereinigten Staaten erhalten den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften

Und wieder sind es Forscher aus den USA: Der diesjährige Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht an drei Forscher aus den Vereinigten Staaten. Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften verlieh den Preis am Montag an Daron Acemoglu, Simon Johnson und James A. Robinson - und zwar für Studien darüber, wie Institutionen entstehen und wie sie sich auf den Wohlstand auswirken.

Es ist die zentrale Frage des Faches: Was macht den Wohlstand der Nationen aus? „Wealth of Nations“ - so war schon das Buch von Adam Smith von 1776 überschrieben, dem Begründer der Volkswirtschaftslehre. Die drei Preisträger 2024 untersuchen, wie sich das Wohlstandsgefälle mit unterschiedlich guten Institutionen erklären lässt - und was daraus für die Wirtschaftspolitik folgt.

Es sei eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, die Einkommensunterschiede zwischen den Ländern zu reduzieren, betont die Jury. Die Preisträger hätten die Rolle sozialer Institutionen bei dieser Transformation deutlich gemacht. Gute Institutionen beflügeln das Wachstum, ineffiziente bremsen es.

Die drei Forscher arbeiten in den USA: Der türkisch-amerikanische Ökonom Acemoglu (57) und der US-Forscher Johnson (61) arbeiten am berühmten Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge/Massachusetts, das schon viele Preisträger hervorgebracht hat. Robinson ist Professor an der Universität von Chicago.

Der Wettbewerbsökonom Justus Haucap begrüßt die Auswahl der diesjährigen Preisträger: „Es ist ein enormer Verdienst der Preisträger, die institutionellen Rahmenbedingungen wie etwa Marktregeln oder ganz allgemein die ,Ordnung der Wirtschaft‘ wieder stärker in den Fokus der ökonomischen Forschung zu stellen“, sagte Haucap unserer Redaktion. „Daron Acemoglu war schon langer ein heißer Favorit für den Preis. Dass seine Co-Autoren James Robinson und Simon Johnson den Preis zusammen mit ihm bekommen, hatte vielleicht nicht jeder erwartet.“

Acemoglus Arbeit mit James Robinson („Why nations fail“) sei überzeugend: „Eine wichtige Einsicht ist, dass die Verteilung von Einkommen und Vermögen für die Stabilität von Institutionen von enormer Bedeutung ist und deren Stabilität wiederum entscheidend für wirtschaftliche Prosperität. Volkswirtschaften mit einer sehr ungleichen Teilhabe prosperieren daher langfristig nicht, weil es schwer ist, stabile Institutionen zu schaffen“, so der Wettbewerbsökonom an der Universität Düsseldorf.

Aber er findet nicht alles gut. „Die Arbeiten mit Simon Johnson finde ich hingegen nicht ganz so überzeugend“, sagt Haucap weiter. Wichtig sei sicher der Hinweis, dass Innovationen nicht immer zum Wohl der Menschheit sind. „Bei Finanzmarktinnovationen oder auch manchen digitalen Technologien, die dazu dienen, Verbraucher noch besser auszutricksen, ist das ja eindeutig.“

Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften wird seit Ende der 1960er Jahre von der schwedischen Zentralbank gestiftet. Er ist in diesem Jahr mit umgerechnet 970.000 Euro dotiert. Auch der Wirtschafts-Nobelpreis wird am Todestag von Alfred Nobel, am 10. Dezember, überreicht, obwohl er nicht auf dessen Testament zurückgeht.

Im vergangenen Jahr hatte das Komitee die US-Ökonomin Claudia Goldin ausgezeichnet. Die Harvard-Professorin ist erst die dritte Frau, die die Auszeichnung in dieser Kategorie erhalten hat. Der Wirtschafts-Nobelpreis geht meistens an Forscher aus den USA. Erst einmal wurde ein Forscher aus Deutschland geehrt: Reinhard Selten von der Universität Bonn. 1994 hatte der Mathematiker den Preis zusammen mit den beiden Starökonomen John Nash und John Harsanyi erhalten. Alle drei haben bahnbrechende Arbeiten zur Spieltheorie geschrieben, mit denen sich das Verhalten von Unternehmen, Militärs und Nationen erklären lässt.

Udo Schmid

Ich bin Udo, Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität präsentiere ich die neuesten Nachrichten, um Leserinnen und Leser stets informiert zu halten. Meine Berichte sind gründlich recherchiert und bieten einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Vertrauen Sie auf meine Expertise, um stets auf dem Laufenden zu bleiben.

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