Willich: Der Wekelner See wird von Blaualgen heimgesucht

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Willich: Der Wekelner See wird von Blaualgen heimgesucht

In der Stadt Willich herrscht Alarmstufe Rot: Der beliebte Wekelner See ist von Blaualgen überwuchert. Die Wasserqualität des Sees hat sich in den letzten Tagen dramatisch verschlechtert. Die Blaualgen, auch bekannt als Cyanobakterien, sind für die menschliche Gesundheit und die Umwelt hochgefährlich. Die Stadtverwaltung von Willich und die zuständigen Behörden haben bereits Maßnahmen ergriffen, um die Situation zu entschärfen. Doch die Frage bleibt: Wie konnte es so weit kommen? Und wie können die Bürger von Willich wieder sicher den Wekelner See nutzen?

Wekelner See ist wegen Blaualgengefahr gesperrt

Das Gewässer im Süden Wekelns, auch bekannt als Wekelner See, ist derzeit wegen Blaualgengefahr gesperrt. Mitarbeiter aus dem Team Ordnung bei der Willicher Stadtverwaltung haben am Freitagvormittag am Ufer Schilder aufgestellt, die darauf hinweisen.

Blaualgen können bei Menschen zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Hautreizungen, geröteten Augen und Atemnot führen. Vor allem Kinder, aber auch Hunde sollten nicht in Berührung mit dem Wasser kommen und auf keinen Fall darin baden oder daraus trinken.

Was sind Blaualgen?

Was sind Blaualgen?

Blaualgen sind nicht Algen, sondern Cyanobakterien. Diese sind giftig und gefährlich für den Menschen und einige Tiere. Blaualgen sind immer in Gewässern vorzufinden, normalerweise aber in sehr niedriger Konzentration — im Sommer können sie sich jedoch explosionsartig vermehren, etwa durch viel Sonnenschein sowie wenig Niederschläge und Wind.

Erkennungsmerkmale

Die Blaualgen sind durch die Trübung des Wassers mit (hell)grünen Schlieren zu erkennen. Die Sichtweite im Wasser beträgt dann in den meisten Fällen maximal 50 Zentimeter.

Weitere Maßnahmen

Bei den Kontrollen der anderen Gewässer in Willich sei kein weiterer Blaualgenbefall festgestellt worden, sagte Bürgermeister Christian Pakusch (CDU) am Freitag auf Anfrage. Im Konrad-Adenauer-Park solle das Wasser präventiv gereinigt werden.

Im weiteren Kreisgebiet ist die Konzentration an Blaualgen in den Netteseen derzeit hoch, wie der Kreis Viersen berichtet.

Gefahr für die Gewässerökologie

Durch eine Blaualgenblüte kann es schnell zu einer direkten Gefahr für die Gewässerökologie kommen – vor allem in kleineren Seen oder Teichen. Die Blaualge kann Stickstoff aus der Luft aufnehmen und speichern; stirbt sie, aus natürlichen Gründen oder weil die Nährstoffzufuhr rückläufig ist, ab und sinkt zum Grund des Gewässers, kann es zu einem Sauerstoffdefizit mit Fischsterben kommen. Das Gewässer droht umzukippen.

Weitere Aspekte

Der entscheidende Faktor ist die Nährstoffbelastung des Gewässers. Auch vielleicht gut gemeintes, aber verbotenes Füttern der Wasservögel trägt zu einer Belastung bei. Denn durch Essensreste und vermehrten Entenkot bilden sich vereinfacht formuliert immer mehr freischwimmende Algen, im Schlammboden entwickelt sich das Bakterium weiter.

Ein weiterer Aspekt im Falle des Botulismus-Bakteriums und auch der verstärkten Blaualgenvermehrung sei, dass durch Kläranlagen und durch die Landwirtschaft erhebliche Mengen an Stickstoff und Phosphor in die Gewässer gelangen würden – ideale Wachstumsvoraussetzungen für Blaualgen und die Vermehrung des Botulismus-Bakteriums, heißt es vom Kreis.

Vor allem stehende oder langsam fließende und flache Gewässer sind gefährdet, da sie sich durch lange Trocken- und Hitzeperioden schnell stark aufheizen. Das ist beim Wekelner See der Fall, aber auch bei anderen Gewässern in Willich, wie im Konrad-Adenauer-Park.

2025 soll dieses unter anderem tiefer gemacht werden, ein neuer Zulauf soll für mehr Bewegung im Wasser sorgen; bislang gibt es dort nur eine Fontäne. Auch die alten und maroden Pumpen sollen dann erneuert werden.

Bei dem Wekelner See ist die Lage anders. Dabei handelt es sich um ein Regenrückhaltebecken, sogenannter Retentionsraum Flöthbachaue. Dort werde die Stadt kaum eine Wasserfontäne installieren, sagt Bürgermeister Pakusch auf Anfrage.

Das vermehrte Auftreten von Blaualgenausbrüchen sei auch eine Auswirkung der klimatischen Veränderungen, auf die man sich nun einstellen müsse.

Dennoch werde laut Stephan Adams, Leiter des Geschäftsbereichs Ordnung bei der Stadt Willich, jetzt geprüft, ob für eine langfristige Gewässerverbesserung weitere Maßnahmen erforderlich sind – und wie sie denn umgesetzt werden könnten. Kurzfristig könne man bis zu den nächsten Niederschlägen wenig ausrichten.

Stefan Lehmann

Ich bin Stefan, ein Journalist von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Ich liefere die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität und decke eine Vielzahl von Themen ab. Meine Artikel sind gut recherchiert und informieren die Leser über wichtige Ereignisse in der Welt. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Streben nach Wahrheit spiegeln sich in meiner Arbeit wider, während ich stets daran arbeite, die Leser bestmöglich zu informieren.

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