Wie Kardinal Woelki innerhalb von zehn Jahren sein Vertrauen bei den Gläubigen verspielt hat.

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Wie Kardinal Woelki innerhalb von zehn Jahren sein Vertrauen bei den Gläubigen verspielt hat.

Der Erzbischof von Köln, Kardinal Rainer Maria Woelki, hat in den letzten zehn Jahren einen beispiellosen Vertrauensverlust bei den Gläubigen erfahren. Die Frage, wie es zu diesem tiefen Vertrauensbruch kommen konnte, beschäftigt viele. Von der Kirchenkrise bis hin zu den Missbrauchsvorwürfen gegen Geistliche - die Liste an Gründen für den Vertrauensverlust ist lang. Doch was genau hat Kardinal Woelki in diesen Jahren getan, um das Vertrauen der Gläubigen zu verspielen? Wir werfen einen Blick zurück auf die letzten zehn Jahre und analysieren die Ereignisse, die zu diesem Vertrauensverlust geführt haben.

Kardinal Woelki: Von der Euphorie zur Auseinandersetzung

Zu sehen sind sie kaum, bedeutsam aber doch: In fünf Metern Höhe baumeln im Nordquerhaus des Kölner Doms lange goldene Holzstäbe, sogenannte Jahresstäbe. Sie machen die Amtsdauer des jeweiligen Erzbischofs zu Köln anschaulich. Und für Rainer Maria Kardinal Woelki wird demnächst ein zehnter Stab dort montiert.

Am 11. Juli werden zehn Jahre vergangen sein, als Papst Franziskus den damaligen Erzbischof von Berlin zum Erzbischof von Köln ernannte. Vielen erschien diese Personalie auf höchster Ebene eine frohe Botschaft zu sein: Rom hatte zum direkten Nachfolger von Joachim Kardinal Meisner und 94. Nachfolger des Heiligen Maternus auf einen Mann aus Köln gesetzt.

Zehn Jahre Erzbischof: Woelki verliert das Vertrauen

Zehn Jahre Erzbischof: Woelki verliert das Vertrauen

Heute ist die Euphorie des Anfangs vollständig verflogen und die Amtszeit zu einem Jahrzehnt der Auseinandersetzungen und Enttäuschungen geworden, der Kommunikationspannen und eines großen, anhaltend wachsenden Vertrauensverlustes. Alle Diözesen in Deutschland verzeichnen eklatante Mitgliederverluste, in Köln aber – dem noch größten deutschen Bistum hierzulande – gehen die Erosionen weit tiefer.

Der Erzbischof von Köln: Von der Aufklärung zur Krise

Köln wollte an der Spitze katholischer Aufklärung stehen und beauftragte als erstes deutsches Bistum die Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl mit einem Missbrauchsgutachten. Seine Veröffentlichung wird dann kurz vor der Präsentation im März 2020 abgesagt. „Äußerungsrechtliche Bedenken“ seien noch zu klären, heißt es.

Woelki-Jubiläum: Von der Amtszeit zur Kontroverse

Die umstrittene Kölner Hochschule für katholische Theologie (KHKT), die von Kritikern nur „Woelki-Hochschule“ heißt und nach Auffassung der Landesregierung das Preußenkonkordat verletzt, wonach nur die Bonner Universität angehende Priester ausbildet. Inzwischen gibt es für die KHKT sogar Zuschüsse aus Kirchensteuermitteln.

Es gibt Proteste und Kritik fast im Wochentakt. Dazu gehört die Verkleinerung des Diözesanpastoralrates mit künftig 18 Laien, die nur noch per Los ins erzbischöfliche Beratergremium finden sollen. Wie auch die Neubesetzung der Direktorenstellen des Katholisch-Sozialen Instituts. Fünf Mitglieder verlassen das Kuratorium, da sie in der Entscheidung nicht ausreichend einbezogen wurden.

Schließlich der überraschende Umbau des Kölner Senders Domradio, das künftig neben Chefredakteur und Geschäftsführer einen weiteren Geschäftsführer bekommen soll. Mehr Häuptlinge für die größere Einflussnahme auf ein Medium, das sich bei aller Loyalität bislang seine auch kritische Stimme bewahrte?

Der 72-jährige Sozialpfarrer Franz Meurer, der mit seinem neuen Buch den Kommentar pünktlich zum Jubiläum von Erzbischof Woelki beisteuert: „Er will das Beste, macht aber das Falsche. Er will recht behalten, auch wenn das Vertrauen in die Kirche verdunstet.“

Stefan Lehmann

Ich bin Stefan, ein Journalist von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Ich liefere die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität und decke eine Vielzahl von Themen ab. Meine Artikel sind gut recherchiert und informieren die Leser über wichtige Ereignisse in der Welt. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Streben nach Wahrheit spiegeln sich in meiner Arbeit wider, während ich stets daran arbeite, die Leser bestmöglich zu informieren.

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