Wie Alice Weidel als AfD-Kanzlerkandidatin anders auftritt müssen
Die Alternative für Deutschland (AfD) hat Alice Weidel als ihre Kanzlerkandidatin für die kommende Bundestagswahl nominiert. Diese Entscheidung wirft Fragen auf, wie Weidel sich als rechtspopulistische Politikerin im Wahlkampf präsentieren wird. Um die Wähler zu überzeugen, muss sie ihr Image als hartlinerhafte Politikerin aufweichen und sich als eine verantwortungsbewusste Führungspersönlichkeit präsentieren. Doch wie kann sie dies erreichen, ohne ihre Parteilinie zu verlassen? In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob Weidel erfolgreich sein kann, ihr Image zu relativieren und die Wähler von ihrer Fähigkeit zu überzeugen, Deutschland zu führen.
Die AfD wählt erstmals eine Frau als Kanzlerkandidatin
Es sieht so aus, als würde ausgerechnet die AfD die einzige Frau im Rennen um das Kanzleramt aufstellen: Die Parteispitze will Alice Weidel für die Bundestagswahl 2025 zur Kanzlerkandidatin küren. Es ist das erste Mal, dass die Rechtspopulisten das tun – Rückenwind dafür verspüren sich durch die Wahlerfolge in diesem Jahr, zuletzt bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg.
Alice Weidel muss sich neu präsentieren
Alice Weidel kommt an ihrer Parteibasis gut an. Wenn sie auftritt und redet, kann sie ihr Publikum mitreißen. Gerade in den vergangenen Monaten hat sie ihren Ton noch einmal verschärft, sie tritt aggressiver auf, ihre Stimme wirkt genervt und ebenso ihr Blick. Sie und ihre Partei haben sich in den letzten Jahren vor allem auf ein Thema eingeschossen: Migration.
Wenn Weidel es ernst meint mit ihrer Kanzlerkandidatur, dann wird sie zwei Dinge tun müssen: Erstens, muss sie anders auftreten, zweitens muss sie ihr Themenspektrum deutlich erweitern. Denn wer das Land regieren will, muss auch über die eigene Fanbasis hinaus die Menschen ansprechen können. Fachlich könnte sie das: Sie ist promovierte Ökonomin.
Auch wenn die AfD-Kanzlerkandidatur eher als werbewirksame Aktion zu bewerten ist. Weidel wird deutlich an Medienpräsenz gewinnen. Sie wird verstärkt zu Talkshows eingeladen und interviewt werden. Dann wird sich zeigen, ob sie nur die Rolle der Frontalopposition beherrscht oder auch andere Rollen kann. Sie muss nicht nur Probleme beschreiben, sondern auch Lösungen anbieten, die einem Realitätscheck standhalten. Sie muss zeigen, dass sie empathisch und kompromissbereit ist, und zuhören kann. Das Schimpfen über „Messermänner“ wird dann jedenfalls nicht mehr reichen.
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