Weeze: Ein Haus voller Orgeln wird zu Weeze: Ein Haus voller Orgeln - Herzstück der Musikstadt
In der Stadt Weeze, bekannt für ihre reiche musikalische Tradition, wird ein außergewöhnliches Projekt verwirklicht. Ein Haus voller Orgeln soll zum Herzstück der Musikstadt werden. Dieses ambitionierte Vorhaben zielt darauf ab, die Musikliebhaber aus ganz Deutschland anzuziehen und Weeze als Zentrum der Orgelmusik zu etablieren. Die Umsetzung dieses Projekts wird dazu beitragen, die kulturelle Vielfalt der Stadt zu bereichern und die regionale Wirtschaft zu stärken. Die Eröffnung des Hauses ist für den Sommer 2023 geplant.
Ein Haus voller Harmonie: Marco Ellmer erfüllt seinen Traum in Weeze
Vor dem Haus Auf der Schanz in Weeze würde niemand vermuten, was sich hinter dieser schlichten Fassade verbirgt. Marco Ellmer, Orgelbauer und Spezialist für Intonation von Orgeln bei der Firma Orgelbau Seifert in Kevelaer, hat in seinem Haus ein wahres Paradies für Orgelmusik geschaffen.
Vor wenigen Jahren hat er mit seiner Familie das Haus gekauft und aufwändig renoviert. In zahlreichen Freizeitstunden hat Marco Ellmer alte Orgeln und Orgelteile vor der Verschrottung gerettet und in seinem Haus eingebaut. Somit gibt es jetzt zwei Orgeln und ein Harmonium, in einer hervorragenden Klangqualität.
Ein einzigartiges Musikerkreuz
Eine Orgel steht sogar im früheren Taubenstall. Doch Tauben werden hier schon lange nicht mehr gehalten. Stattdessen dominiert ein einziges Instrument den ganzen Raum. Orgelbauer Ellmer hat sich hier seinen ganz eigenen Traum erfüllt und eine alte englische Orgel aufgebaut. Wobei es eher installiert statt aufgebaut heißen muss. Denn die Orgel hätte ohne aufwändige Umbauten gar keinen Platz in dem Taubenstall gehabt.
Für die Orgelpfeifen musste sogar die Decke geöffnet werden. Ellmer musste die Holztreppe nach oben entfernen und einen Teil der Decke herausnehmen – selbst das reichte nicht für die größten Pfeifen. Die ragen jetzt bis in den Dachstuhl. Dafür musste der Orgelbauer dort noch ein Loch hineinschneiden. Stolze fünf Meter ist die Orgel hoch, die Ausmaße können in dem kleinen Raum nur erahnt werden, weil der obere Teil der Pfeifen im Dach verschwindet.
Ein besonderes Konzert
Dass die Orgel aber nicht nur imposant aussieht, sondern auch majestätisch klingt, davon konnte sich am Wochenende der italienische Konzertorganist und Künstler, Paolo Oreni, überzeugen. Der war zu einem Konzert in der Kirche in Goch eingeladen und schaute vorher noch bei Marco Ellmer vorbei, mit dem er befreundet ist.
Obwohl Oreni auch Opfer der Unpünktlichkeit der Deutschen Bundesbahn geworden war und dadurch in Zeitnot geriet, ließ er es sich nicht nehmen, vor einem kleinen Publikum alle drei Instrumente zu testen und ein kleines Privatkonzert zu geben.
„Paolo steckte mit seiner guten Laune und Spielfreude alle Anwesenden an und diese erlebten einen unvergleichlichen Nachmittag“, heißt es.
Wer einmal so etwas erleben will, kann sich gerne beim Orgelbauverein Kevelaer melden, bei dem Marco auch als Vorstandsmitglied wirkt. Der Verein stellt dann den Kontakt her. Natürlich ist der zur Verfügung stehende Raum sehr begrenzt, aber für Clubs, Familien oder einen Freundeskreis durchaus geeignet.
Da Marco Ellmer auch viele Freundschaften in Organisten-Kreisen pflegt, kommt immer mal wieder auch ein hochrangiger Künstler vorbei. Diese sind begeistert von dieser ungewöhnlichen Orgelwelt.
„Marco ist hin und wieder mal verstimmt, seine Instrumente nie“, meinte seine Ehefrau schmunzelnd.
Kontakt unter orgelbauverein-kevelaer.de
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