Warum die psychischen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen ansteigen

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Warum die psychischen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen ansteigen

In den letzten Jahren hat sich ein alarmierender Trend in der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen entwickelt. Psychische Belastungen wie Anxiety, Depressionen und Selbstmordgedanken nehmen bei dieser Altersgruppe rapide zu. Laut einer neuen Studie haben sich die Fälle von psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen innerhalb der letzten Dekade verdoppelt. Dieser Anstieg wirft Fragen auf, warum die jüngere Generation unter psychischen Belastungen leidet und wie man diesem Trend entgegentreten kann. In diesem Artikel wollen wir die Gründe für diesen Anstieg untersuchen und mögliche Lösungen aufzeigen.

Kindliche Seele: Warum die psychischen Belastungen bei jungen Menschen ansteigen

Sie leiden unter Schulangst, fühlen sich einsam oder überfordert angesichts großer Krisen. Psychische Belastungen haben bei Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Die Corona-Pandemie mit Lockdowns und Schulschließungen war ein Beschleuniger.

Die Experten warnen: Wenn die psychischen Auswirkungen der Corona-Zeit unbehandelt bleiben, werden sie chronisch. Kinder und Jugendliche finden da nur sehr schwer wieder heraus. Denn sie hätten nicht die Lebenserfahrung von Älteren, die wüssten, dass Krisen sich lösen lassen und daraus gelernt hätten, auch mit weiteren Krisen umzugehen.

Inés Brock-Harder, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (bkj), sagt: „Die psychischen Auswirkungen der Corona-Zeit verheilen nicht wie ein Knochenbruch. Wenn sie unbehandelt bleiben, werden sie chronisch. Kinder und Jugendliche finden da nur sehr schwer wieder heraus.“

Die Expertin weist auf die Dimension der aktuellen Krisen hin. Es gehe also nicht darum, etwa die Trennung der Eltern zu verarbeiten. „Junge Menschen sind mit gleich mehreren globalen Krisen konfrontiert. Dadurch entsteht bei ihnen ein Ohnmachtsgefühl.“

Psychologische Behandlungen, bei denen sie einen Umgang damit lernen würden, benötigten aber eine gewisse Zeit: „Bei Panikstörungen, Depressionen oder Sozialphobien müsste bis zu drei Jahre mit jungen Menschen gearbeitet werden.“

Was aber am meisten gegen Ohnmachtsgefühle und Zukunftsangst helfe, seien starke Elternhäuser. „Wenn die Eltern selbst Angst haben, hilft das den Kindern allerdings wenig.“

Krise bei den Kindern: Warum die psychologische Belastung der Jugendlichen auf dem Vormarsch ist

Krise bei den Kindern: Warum die psychologische Belastung der Jugendlichen auf dem Vormarsch ist

Hinzu kommen Gefahren, die mit der Internetnutzung zu tun haben. „Wir haben in der Corona-Zeit viele Kinder und Jugendliche ans Netz verloren, die sich von realen Kontakten abgekoppelt haben: Die Mediensucht, auch die Spielsucht, hat zugenommen“, sagt die Psychotherapeutin.

Computerspiele können dazu verführen, sich aus der Realität zu verabschieden, über Avatare andere Selbstbilder zu entwickeln, in eine Scheinwelt abzutauchen, in der man scheinbar allmächtig und erfolgreich ist.

Soziale Medien wiederum zeigten eine Welt, in der vieles gefälscht sei. „Auch hier kann es passieren, dass die sozialen Kontakte mit realen Interaktionen mit anderen Menschen im Alltag nichts mehr zu tun haben.“

Inés Brock-Harder ist der Auffassung, dass es mehr psychologische Fachkräfte braucht, „die von Kindern und Jugendlichen niedrigschwellig angesprochen werden können, etwa an den Schulen“. Außerdem sollten Handys an Schulen verboten werden, „damit die Schule zum Schutzraum wird“, meint sie.

Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, sagt: „Wir sehen vermehrt Angststörungen, Depressionen und psychosomatische Beschwerden.“ Der Facharzt betont, sein Verband habe wiederholt vor den psychischen Folgen der Corona-Maßnahmen bei Kindern und Jugendlichen gewarnt. „Dennoch wurden diese Maßnahmen umgesetzt, ohne die Auswirkungen auf die junge Generation ausreichend zu berücksichtigen.“

Künftig müssten bei Pandemien oder Krisensituationen die Bedürfnisse und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen stärker in den Blick genommen werden. „Konkret müssen in jedem Entscheidungsgremium Personen vertreten sein, die ihre Interessen vertreten“, fordert Hubmann.

Fabian Schön, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, stellt indes fest: „Folgen der Pandemie begleiten uns auch heute im täglichen Schulleben noch. Es gibt erhebliche Lücken im Unterrichtsstoff, die bis heute nicht aufgearbeitet werden konnten.“ Zudem litten viele Kinder und Jugendliche besonders im Schulleben unter starkem Leistungsdruck und sozialen Spannungen, „was Stress zur Folge hat“.

Stefan Lehmann

Ich bin Stefan, ein Journalist von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Ich liefere die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität und decke eine Vielzahl von Themen ab. Meine Artikel sind gut recherchiert und informieren die Leser über wichtige Ereignisse in der Welt. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Streben nach Wahrheit spiegeln sich in meiner Arbeit wider, während ich stets daran arbeite, die Leser bestmöglich zu informieren.

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