Vogelgrippe-H5N1: Wie groß ist die Gefahr für den Menschen? Sorge vor einer neuen Pandemie?

Vogelgrippe-H5N1: Wie groß ist die Gefahr für den Menschen? Sorge vor einer neuen Pandemie?

Die Vogelgrippe-H5N1, ein Subtyp des Influenzavirus A, hat in den letzten Jahren eine weltweite Verbreitung erfahren und stellt ein ernstes Gesundheitsrisiko für die Menschheit dar. Die Frage, die sich stellt, ist, wie groß die Gefahr für den Menschen tatsächlich ist. Experten warnen vor einer möglichen Pandemie, die katastrophale Folgen haben könnte. Im Folgenden werden wir uns mit der Vogelgrippe-H5N1 auseinandersetzen und die Risiken und Gefahren für die menschliche Gesundheit untersuchen.

VogelgrippeHN: Wie groß ist die Gefahr für den Menschen?

Die Vogelgrippe (aviäre Influenza) ist eine Erkrankung durch Influenza A-Viren, die ursprünglich bei Vögeln auftrat. Mittlerweile wurde sie auch bei anderen Tieren festgestellt: Katzen, Mäusen, Alpakas und Milchkühen. Diese Viren können unter Umständen auch Erkrankungen bei Menschen hervorrufen, was ebenfalls als Vogelgrippe bezeichnet wird, so das Robert-Koch-Institut (RKI).

Sorge vor einer neuen Pandemie: Wie groß ist die Gefahr durch die Vogelgrippe?

Zwar sei der Ausbruch einer Pandemie derzeit eher unwahrscheinlich, dennoch müsse die Politik jetzt handeln, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Virologe Klaus Stöhr sagte im Deutschlandfunk: Man beobachtet das Infektionsgeschehen mit Sorge.

VogelgrippeHN: Die Gefahr für den Menschen

Die Vogelgrippe H5N1 kann Menschen infizieren. Laut RKI wurden seit 2003 weltweit über 2600 humane Erkrankungen und auch Todesfälle nachgewiesen. Doch gab es bislang keine Übertragung von Mensch zu Mensch.

Wo ist aktuell die Vogelgrippe?

In Asien und Amerika gibt es H5N1-Fälle bei Tieren und Menschen. Seit März breiten sich in den USA Infektionen unter Milchkühen aus. Übertragungen von Kuh zu Kuh durch kontaminiertes Melkgeschirr sowie die Verbreitung des Virus durch den Transport von Rindern scheinen für die großflächige Ausbreitung auf 11 US-Bundesstaaten verantwortlich zu sein, schreibt das Friedrich-Loeffler-Institut - Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI) im aktuellen Report.

Kann die Vogelgrippe auch nach Deutschland kommen?

Ja. Der in den USA bei Rindern gefundene Stamm ist in Europa noch nicht nachgewiesen worden, obwohl das FLI bereits Screeninguntersuchungen durchführt, betont Jan-Malte Wichern von der Landwirtschaftskammer NRW. Doch das kann sich ändern: Die wahrscheinlichsten Einschleppungswege für das amerikanische H5N1-Virus nach Deutschland sind der Handel mit Rindern und kontaminierten Rinderprodukten aus Betrieben in den USA, warnt das FLI.

Wie gefährlich ist die aktuelle Vogelgrippe für Menschen?

Man teile die Einschätzung, dass die Gefahr für die Bevölkerung in Europa und Deutschland weiter gering sei, so das RKI. Doch die Sorge der Virologen ist es, dass es - wie bei Corona - zur Übertragung von Mensch zu Mensch kommt oder dass sich H5N1-Viren mit denen der saisonalen Influenza kombinieren.

Wie wird die Vogelgrippe auf Menschen übertragen?

Mit Blick auf den Stamm, der bei US-Rindern festgestellt wurde, betont die Landwirtschaftskammer, dieser werde vorwiegend über die Milch und nicht über Atemwege ausgeschieden. Wenn eine Infektion erfolge, dann über Rohmilch und nicht über die Luft.

Was sind Symptome der Vogelgrippe bei Menschen?

Die Krankheit beginnt meist mit Fieber, gefolgt von Husten und Atembeschwerden bis hin zu Atemnot. Es kann auch zu Durchfall und Erbrechen kommen. Im weiteren Verlauf kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, die zu Lungenversagen führen kann, heißt es bei Österreichs Gesundheitsministerium.

Gibt es eine Impfung für die Vogelgrippe?

Ja. Finnland plant bereits eine Impfkampagne für Personen mit hohem Risiko - wie Geflügelzüchter, Arbeiter auf Pelzfarmen, Tierärzte, Forscher. Die britischen Pharmafirmen Seqirus und GSK stellen den Impfstoff her.

Wie kann man bei Vogelgrippe vorbeugen?

Grundsätzlich gilt: Keine Rohmilch, sondern nur pasteurisierte Milch trinken und Fleisch gut durchgaren. Das Loeffler-Institut betont, dass Influenza A-Viren bei Erhitzen auf 63 bis 71 Grad inaktiviert werden.

Ist die Vogelgrippe heilbar?

Die Verläufe bei den aktuellen Infektionen von Menschen waren nicht bedrohlich. Gegen Viruserkrankungen helfen naturgemäß keine Antibiotika. Als antivirale Akutmedikamente können zum Beispiel Baloxavir, Oseltamivir oder Zanamivir eingesetzt werden, so das Science Media Center.

VogelgrippeHN: Derzeit geringes Risiko, aber Notfallpläne sind notwendig

Das Bundesgesundheitsministerium und die Länder sollten jetzt handeln, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Notfallpläne für die Impfstoff-Beschaffung müssen aufgestellt werden, fordert der Grünen-Politiker Janosch Dahmen.