In der Stadt Viersen bleibt die Zahl der Kirchenaustritte weiterhin auf dem Anstieg. Dieser Trend bereitet der katholischen Kirche große Sorgen, da die Zahl der Austritte immer mehr anzusteigen scheint. Die Pfarrer und drei Aktivistinnen haben sich zu diesem Thema geäußert und reagieren auf die aktuellen Entwicklungen. Sie sehen die Kirchenaustritte als ein Alarmsignal an, dass die Kirche dringend Reformen benötigt, um ihre Glaubwürdigkeit und Akzeptanz in der Bevölkerung wiederherzustellen. In diesem Artikel werden wir die Reaktionen der Pfarrer und Aktivistinnen näher beleuchten und analysieren, was die Gründe für die Kirchenaustritte sind und wie die Kirche auf diesem Problem reagieren kann.
Die Kirche in Viersen: Eine Krise ohne Ende
Die Zahl der Kirchenmitglieder sinkt weiter, und die Aussichten sind düster. Im Jahr 2023 haben 20 Prozent weniger Katholiken im Bistum Aachen die Kirche verlassen als im Vorjahr. Der generelle Trend geht bei der Mitgliederentwicklung allerdings weiter abwärts.
Ein Pfarrer sieht die Krise
Roland Klugmann, Pfarrer an der St.-Remigius-Kirche in Viersen, ist nicht überrascht über die Entwicklung. Er erklärt den Rückgang der Austritte damit, dass es zuletzt etwas ruhiger um die katholische Kirche geworden sei, was Skandale angeht. Doch sagt er auch: „Die Kirche hat generell an Relevanz in der Gesellschaft verloren.“ Viele Menschen seien inzwischen der Meinung, sie bräuchten die Kirche nicht mehr für ein erfülltes Leben oder um an Gott zu glauben.
Kritik an der Kirche
Liesel Jesse, Maria Czurda und Martina Beinhoff, Aktivistinnen der Initiative „Maria 2.0“, sehen die Situation der Kirche besonders kritisch. Sie engagieren sich in der Initiative, die kurz nach ihrer Gründung vor fünf Jahren in einer Online-Petition den Zugang von Frauen zu allen Kirchenämtern und eine umfassende Aufklärung aller Missbrauchsfälle forderte. Sie sagen: „Heute fragen wir uns, ob diese Form der Kirche überhaupt noch überlebensfähig ist.“
Ein Aufruf zur Veränderung
Pfarrer Klugmann fordert mehr Engagement der Kirche, um den Mitgliederschwund zu stoppen. Er sagt: „Die Kirche muss mehr auf Menschen zugehen, bisher hat sie sich zu wenig um die Menschen gekümmert.“ Er kritisiert auch die Verschleppung der Aufklärung von Missbrauchsfällen seitens des Vatikans.
Die Rolle der Frauen
Die drei Frauen von der Initiative „Maria 2.0“ betonen die Rolle von Frauen in der Kirche. Sie sagen: „Wir haben Fragen der Redaktion im Verbund schriftlich beantwortet. Wir würden uns seit Beginn bei Maria 2.0 engagieren, weil wir die Grundidee für notwendig gehalten hätten, damit die Kirche überlebe.“
Ein Weg zur Veränderung
Pfarrer Klugmann sieht im Hinblick auf weiter sinkende Mitgliederzahlen, die Gemeinde müsse sich auf diese Situation einstellen, sie aber nicht hinnehmen. Die Kirche solle mehr auf Menschen zugehen, bisher hat sie sich zu wenig um die Menschen gekümmert. Er sagt: „Unser ,Himmelsstübchen‘ war zum Beispiel eine Reaktion darauf, dass immer mehr Menschen auf Unterstützung angewiesen sind.“
Die drei Frauen von der Initiative „Maria 2.0“ sagen: „Das Vertrauen der Menschen könne die Institution Kirche nur zurückgewinnen, indem Missbrauchsskandale restlos aufgeklärt, Opfer angemessen entschädigt und Täter den staatlichen Rechtssystemen übergeben würden.“
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