Die Stadt Viersen steht aktuell im Fokus einer kontroversen Debatte. Die Grünen haben einen Antrag gestellt, um die Nachtfahrten von Mährobotern auf den Straßen der Stadt zu verbieten. Laut den Grünen soll dies dazu beitragen, den Lärmschutz in Viersen zu verbessern und die Anwohner vor unzumutbaren Belästigungen zu schützen. Die Frage, ob dieser Schritt tatsächlich wirksam ist, oder ob er nur zu weiteren Problemen führen wird, bleibt jedoch noch offen. In den kommenden Tagen und Wochen wird sich zeigen, wie die Stadtverwaltung und die Bürger auf diesen Antrag reagieren werden.
Viersen: Grüne fordern Nachtfahrverbot für Mähroboter zum Schutz von Igeln
Wenn ein Mähroboter im Dunkeln auf einen Igel trifft, geht es für das Stacheltier häufig schlimm aus. Schwere Verletzungen sind in vielen Fällen die Folge, abgetrennte Gliedmaße, tiefe Schnitte, tödliche Wunden. Die Viersener Grünen wollen solches Tierleid verhindern und machen sich deswegen für ein Nachtfahrverbot von Mährobotern stark.
Ein Antrag auf Prüfung eines solchen Verbots haben sie jetzt bei der Viersener Stadtverwaltung eingereicht. In der Begründung zum Antrag heißt es: „Der ursprüngliche, ländliche Lebensraum von Igeln ist mit der zunehmenden Intensivierung der Landwirtschaft weitestgehend verloren gegangen. Private Gärte bilden daher inzwischen einen wichtigen Lebensraum für diese Art und spielen für den Erhalt des Bestands eine herausragende Rolle.“
„Hier stellt allerdings der nächtliche Betrieb von Mährobotern eine der größten Gefahrenquellen für den Igel dar – ebenso wie auch für zahlreiche weitere kleine, nachtaktive Arten von Wirbeltieren – insbesondere Amphibien und Eidechsen.“
Der Europäische Braunbrustigel nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu den beträchtlich geschützten Arten und seine Bestandszahl sei rückläufig. „Im Jahr 2020 wurde die Art sogar auf die Vorwarnliste der Roten Liste gesetzt. Es sind dringend Schutzmaßnahmen erforderlich, damit der Rückgang der Igelbestände gestoppt werden kann“, betonen Grünen-Sprecherin Maja Roth-Schmidt, Sprecher Jörg Eirmbter-König und Thomas Thiel als Sachkundiger Bürger in ihrem Antrag.
Gefährlich sind die Mähroboter besonders für Igel, weil diese nicht weglaufen, sondern sich zu einer Kugel zusammenrollen, was sie ansonsten vor Feinden schützt. Doch im Fall des Mähroboters sind die Tiere durch ihr natürliches Verhalten den scharfen Klingen schutzlos ausgeliefert.
Wiederholt haben deswegen BUND und NABU auf die Folgen von nächtlichen Mähroboter-Einsätzen hingewiesen. In welchem Ausschuss der Antrag der Grünen diskutiert werden wird, steht noch nicht fest.
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