VAR-Probleme in Wolfsburg: Schiedsrichter Jablonski plädiert für Reform

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VAR-Probleme in Wolfsburg: Schiedsrichter Jablonski plädiert für Reform

In der Fußball-Bundesliga gibt es weiterhin kontroversen um den Einsatz des Video-Assistenten (VAR). Nach den jüngsten Vorfällen in Wolfsburg, bei denen es zu Fehlentscheidungen kam, fordert der Schiedsrichter Lutz-Michael Jablonski eine Reform des Systems. In einem Interview äußerte Jablonski seine Kritik an der aktuellen VAR-Regelung und plädierte für eine Überarbeitung des Systems, um die Zuverlässigkeit und Gerechtigkeit im Spiel zu erhöhen. Die Frage bleibt, ob die Deutsche Fußball Liga (DFL) auf die Forderungen des erfahrenen Schiedsrichters hören wird.

Schiedsrichter Jablonski kritisiert VAR-Regelung nach Fehlentscheidung in Wolfsburg

In Unwissenheit der Regel schaute Stuttgarts Kapitän Atakan Karazor verzweifelt in Richtung des Vierten Offiziellen. „Hilf mir“, sollte der traurige Blick des Abwehrspielers nach seiner Gelb-Roten Karte bedeuten, doch von außen konnte keine Hilfe kommen. Denn weil der Videobeweis bei einer Gelben Karte auch dann nicht zum Einsatz kommen darf, wenn daraus Gelb-Rot resultiert, konnte es keine Unterstützung für Schiedsrichter Sven Jablonski geben.

Zum Leidwesen von Karazor, aber auch von Jablonski. Der Unparteiische hätte sich in dieser Situation gerne Hilfe gewünscht. So konnte Jablonski erst nach dem Schlusspfiff und nach Ansicht der Fernsehbilder seine Fehlentscheidung einräumen. Ein Geständnis, das den Schiedsrichter ehrte, mit dem aber weder Karazor noch dem VfB Stuttgart geholfen war.

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Eine Woche nach der 5:1-Gala gegen Borussia Dortmund mussten sich die Schwaben beim VfL Wolfsburg mit einem 2:2 (1:1) begnügen. Immerhin markierte Nationalstürmer Deniz Undav spät in der Nachspielzeit noch den verdienten Ausgleich.

Schiedsrichter kritisiert Regelwerk „Mittlerweile habe ich die Bilder gesehen und muss feststellen, dass Arnold seinen Gegenspieler getroffen hat. Gelb-Rot war damit falsch, das ärgert mich sehr“, sagte Jablonski zu der Szene in der 63. Minute, die nach Ansicht von VfB-Coach Sebastian Hoeneß „so, so offensichtlich“ war.

Jablonski kritisierte nach der Partie das Regelwerk erstaunlich deutlich. „Ich würde mir auch bei Gelb-Rot wünschen, dass wir die Chance haben, zum Bildschirm zu gehen und die Szene zu prüfen“, sagte Jablonski. „Weil das schon massiven Einfluss auf das Spiel hat.“

Wohlgemuth plädiert für Anpassung des Regelwerks St. Pauli feiert ersten Saisonsieg – Leipzig fertigt Augsburg ab Für Stuttgarts Sportvorstand Fabian Wohlgemuth handelte es sich ebenfalls um eine „krasse Fehlentscheidung“. Auch er plädierte für eine Anpassung des Regelwerks. „Man wird sich bei der Regel was gedacht haben. Aber wenn eine Fehlentscheidung zustande kommt, die ein Spiel derart beeinflusst, dann muss der Schiri die Chance bekommen, sich die Szene noch einmal anzugucken“, sagte Wohlgemuth. „Also ist die Regel so keine gute Regel.“

Wolfsburgs Amoura profitiert vom Videobeweis Bei der zweiten kritischen Szene hatte Jablonski die Chance, sich das Geschehen noch einmal am TV anzuschauen. Nach einem harten Foul gegen Stuttgarts Jamie Leweling hatte der Schiedsrichter Wolfsburgs Neuzugang Mohammed Amoura schnell mit Rot vom Platz gestellt. Aber dann meldete sich der Videoassistent, Jablonski schaute sich die Szene minutenlang am Bildschirm an und nahm die Entscheidung dann zurück.

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Doch auch das sorgte nach Spielschluss für Diskussionen. Während VfL-Coach Ralph Hasenhüttl hier von einer richtigen Anwendung des VAR sprach, sah Stuttgarts Trainer Hoeneß das komplett anders. „Für mich ist es keine klare Fehlentscheidung. Wenn er ihn trifft, ist das Verletzungsrisiko sehr groß. Für mich war es Rot“, sagte Hoeneß.

TV-Experte Hamann schimpft Das sah auch Sky-Experte Dietmar Hamann so, der im Pay-TV-Sender in gewohnter Manier polterte: „Wie der Videoschiedsrichter da eingreifen kann. Das ist mir ein Rätsel. Wir sind jetzt so weit, dass wir richtige Entscheidungen zu falschen machen. Das ist nicht Sinn der Sache“, schimpfte der Ex-Nationalspieler. „Wenn er ihn trifft, der Ball ist einen Meter weg, dann liegt er heute Abend mit Bänderriss auf dem OP-Tisch“, sagte Hamann. „Er kommt mit 100 km/h von der Seite an und hat keine Chance den Ball zu spielen. Wie der Videoassistent da den Schiedsrichter rausschicken kann, ist mir ein Rätsel.“

Udo Müller

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