Umstrittener Dirigent François-Xavier Roth wechselt zum Südwestrundfunk (SWR).
Der umstrittene Dirigent François-Xavier Roth, bekannt für seine kontroversen Äußerungen und provokanten Auftritte, hat einen neuen Arbeitgeber gefunden. Nach Jahren bei den Gürzenich-Orchester Köln wechselt er zum Südwestrundfunk (SWR), einem der größten öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Deutschlands. Die Nachricht sorgt für Aufsehen in der Musikszene, da Roth nicht nur für seine musikalische Expertise, sondern auch für seine polarisierenden Ansichten bekannt ist. Was bedeutet dieser Wechsel für die Zukunft des SWR und die deutsche Musikszene?
Roth bleibt Chefdirigent: SWR gibt Dirigenten eine zweite Chance
In Köln hat man ihn mit spitzen Fingern fallen gelassen, in Stuttgart gibt man ihm dagegen eine Chance, weil man seinen Beteuerungen und an einen Neuanfang glaubt.
Der französische Dirigent François-Xavier Roth, dem wegen sexueller Belästigung von Musikerinnen als Kölner Generalmusikdirektor fristlos gekündigt wurde, wird im Sommer 2025 wie geplant Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters.
Das konnte man nicht erwarten, aber es ist die richtige Entscheidung. Stadt Köln und Dirigent Roth beenden Zusammenarbeit nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung.
François-Xavier Roth wechselt zum SWR: Eine Entscheidung, die Kontroversen auslöst
Die Gründe schildert Programmdirektorin Anke Mai. Erstens war Roth bereits einmal Chefdirigent beim SWR gewesen (2011 bis 2016), und aus dieser Zeit gibt es offenbar keine einzige Beschwerde. Zweitens habe Roth Fehlverhalten eingestanden, sich abermals bei allen entschuldigt, die er „verletzt und enttäuscht“ habe, und Konsequenzen gezogen: Er nimmt professionelle Hilfe in Anspruch.
Er wird mit den Worten zitiert: „Seitdem ich meine Dirigiertätigkeit ruhen lasse, widme ich mich noch intensiver dieser persönlichen Entwicklung und der Verbesserung meines Führungsstils, damit sich derartige Fehler nie wiederholen werden.“
Roth lässt Arbeit nach Belästigungsvorwürfen ruhen, Kölner Generalmusikdirektor.
Sexuelle Übergriffigkeit, Diskriminierung oder Machtmissbrauch hätten im SWR keinen Platz, so Mai. Aber nach „vertrauensvollen Gesprächen mit den Musikerinnen und Musikern im Orchester genauso wie mit François-Xavier Roth“ sei sie überzeugt, eine Entscheidung getroffen zu haben, die den Werten des SWR entspreche. Menschen hätten eine zweite Chance verdient.
Der Orchestervorstand stehe voll hinter dieser Entscheidung.
Ein Vorteil für Roth ist, dass es noch ein Jahr hin ist, bis er seine Stelle antritt. Er weiß aber auch, dass er dann massiv unter Beobachtung stehen wird. Ob das Auswirkungen auf seine Künstlerpersönlichkeit haben wird? Eher unwahrscheinlich.
Wie man aus Stuttgart hört, scheint seine gradlinige Haltung Roth gerettet zu haben. Während andere Künstler (etwa Placido Domingo) stets Ausflüchte suchten, nachdem sie mit Vorwürfen konfrontiert wurden, hat Roth anscheinend von Anfang an kooperiert. Allerdings gab es für ihn auch keinen Deutungsspielraum; SMS mit sexuellen Inhalten sind Tatsachen, die sich nicht leugnen lassen.
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