Überlastete Kassen: Verschwinden die Reisehinweise an Autobahnen?

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Überlastete Kassen: Verschwinden die Reisehinweise an Autobahnen?

Die Reisehinweise an Autobahnen sind für viele Verkehrsteilnehmer ein wichtiger Orientierungspunkt bei der Planung ihrer Reise. Doch könnte es bald schwieriger werden, diese wichtigen Informationen zu erhalten. Laut aktuellen Berichten sind die Kassen an den Autobahnen überlastet und die Betreiber der Autobahnen sehen sich gezwungen, die Anzeigetafeln zu entfernen. Dies hat Auswirkungen auf die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer, da sie wichtige Informationen über Staus, Baustellen und andere Gefahrenquellen nicht mehr erhalten. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Gründe für diese Entwicklung und die möglichen Konsequenzen für die Verkehrsteilnehmer.

Touristische Hinweisschilder auf Autobahnen: Gibt es eine neue Ära der Überlastung?

Experten sind sich einig: Die Hinweisschilder auf touristische Highlights entlang der Autobahnen bringen was. „Durch Umfragen aus der Vergangenheit wissen wir, dass viele Menschen den Tafeln folgen“, sagt etwa ADAC-Sprecherin Katharina Lucà.

Die Schilder seien eine Bereicherung und „Heimatkunde im Vorbeifahren“. Autofahrer würden an Sehenswürdigkeiten Halt machen, „die man ohne Schild nicht entdeckt hätte“, so Lucà zu unserer Redaktion.

Nur, wie lange noch? Mehr als 3500 Tafeln in brauner Grundfarbe mit rund 1800 Motiven sollen entlang der bundesdeutschen Autobahnen stehen, hieß es vor einigen Jahren in einer Tourismusstudie der Hochschule Harz. Genauere Zahlen gibt es nicht.

Demnach ist jeder Sechste einem Hinweis auf Kirche, Burg, Nationalpark oder historischem Stadtkern schon mal gefolgt. Doch nun sind die Kosten für die sogenannten „touristischen Unterrichtungstafeln“ offenbar explodiert.

Selbst die Bundesregierung zeigt sich überrascht von dem, was die zuständige Autobahn GmbH des Bundes den Kommunen so in Rechnung stellt. Demnach teilweise zehnmal mehr als vor 15 Jahren.

Kostenexplosion: Wird die Überleitung der Autobahnen verschwinden?

Kostenexplosion: Wird die Überleitung der Autobahnen verschwinden?

Die Tourismusexpertin der Bundestagsfraktion der Union, Anja Karliczek (CDU), hat nachrechnen lassen: Hinweistafel, Montage, Gabelständer und Fundament lägen mittlerweile bei 8000 bis 13.000 Euro, so Karliczek zu unserer Redaktion.

Hinzu kämen einige Zuschläge, die sich auf bis zu 7800 Euro summierten. Auch zahlten die Gemeinden für die Wartung der Schilder. Damit gemeint sind zwei bis drei Kontrollen pro Jahr, ob sie noch verkehrssicher sind oder etwa das Rasenmähen um die Schilder herum.

„Über 20.000 Euro für ein Schild sind nicht gerechtfertigt“, kritisiert Karliczek nun. Es gebe sogar Berichte, wonach die Autobahn GmbH in verschiedenen Städten deutlich höhere Summen verlange, zwischen 28.000 und 40.000 Euro. Das sei inakzeptabel.

„Angesichts der teuren Rechnungen werden viele Kommunen künftig lieber darauf verzichten“, warnt die Expertin vor einem Verschwinden der Tafeln.

Obwohl für Städte und Regionen die touristischen Hinweisschilder ein wichtiges Instrument seien, „um auf die Schönheit und Attraktivität ihrer Destinationen aufmerksam zu machen“.

Die Bundesregierung hat die Problematik inzwischen erkannt. In einer Antwort des parlamentarischen Staatssekretärs im Verkehrsministerium, Oliver Luksic (FDP), auf eine Anfrage der Union heißt es, man habe das Fernstraßenbundesamt (FBA) als zuständige Fachaufsichtsbehörde gebeten, „die Kostenerstattungsbeträge für touristische Unterrichtungstafeln an Bundesautobahnen zu überprüfen“.

Parallel kläre die Autobahn GmbH die Möglichkeit, künftig zentrale, bundesweite Rahmenverträge „für die Lieferung, Montage und Demontage von touristische Unterrichtungstafeln zu etablieren, um dadurch kostengünstigere Lösungen zu erreichen“.

Wie lange die Prüfung noch andauern wird, bleibt allerdings offen.

Beim ADAC weist man übrigens noch darauf hin, dass man durch die Schilder keine Gefahr in Sachen Ablenkung befürchte. Und da die Tafeln eine braune Grundfarbe hätten, „kann sie jeder Autofahrende sofort von den anderen Verkehrszeichen unterscheiden“.

Udo Müller

Als Experte und leidenschaftlicher Autor auf Uslar Hier, der nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, bin ich Udo stets bemüht, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Artikel sind fundiert recherchiert und bieten dem Leser einen umfassenden Überblick über aktuelle Geschehnisse. Meine Leidenschaft für den Journalismus spiegelt sich in jedem meiner Beiträge wider, und ich strebe danach, unseren Lesern stets relevante und informative Inhalte zu liefern. Mit Uslar Hier haben Sie einen verlässlichen Begleiter für die tägliche Nachrichtenberichterstattung.

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