Trotz Krisen fallen die Spritpreise in Nordrhein-Westfalen erstaunlich niedrig aus
Die aktuellen Spritpreise in Nordrhein-Westfalen überraschen mit einem unerwarteten Rückgang. Trotz der globalen Krisen, wie der COVID-19-Pandemie und den politischen Spannungen, die die Wirtschaftsleistung beeinträchtigen, fallen die Treibstoffpreise im Bundesland erstaunlich niedrig aus. Dieser positive Trend wird von Experten als überraschende Entwicklung bezeichnet, da die Konjunkturprognosen für die kommenden Monate eher eine Preissteigerung vorhergesagt hatten. Die Frage nach den Gründen für diesen unerwarteten Rückgang der Spritpreise bleibt jedoch weiterhin offen.
Spritpreise in Nordrhein-Westfalen fallen auf Rekordtief: Was steckt dahinter?
Trotz der turbulenten Weltlage, die von Krisen in Nah-Ost und der möglichen Wiederwahl von Donald Trump als US-Präsident geprägt ist, fallen die Spritpreise in Nordrhein-Westfalen erstaunlich niedrig aus.
Am Mittwoch, nachdem bekannt wurde, dass der Hamas-Spitzenrepräsentant Ismail Hanija in Teheran durch eine mutmaßlich israelische Rakete getötet worden war, konnten Autofahrer in Düsseldorf Super E10 für 1,669 Euro pro Liter tanken. Diesel war in Hilden für 1,529 Euro pro Liter erhältlich, bei Jet lag der Mindestpreis bei 1,539 Euro. Tankstellen von Esso und Shell boten den Liter Diesel zeitweise ab 1,549 Euro an.
Die aktuellen niedrigen Notierungen heben sich deutlich von vielen Preisen der jüngeren Vergangenheit ab. Ein Liter Diesel kostete im Oktober noch rund 1,85 Euro, im Frühling lag der Wert oft noch bei 1,750 Euro. Seitdem ging es also um knapp zehn Prozent nach unten.
Laut ADAC lag der Jahresdurchschnittspreis bei Diesel im Jahr 2023 bei 1,722 Euro, im Jahr 2022 sogar bei 1,946 Euro. Vergleichbar sieht der Trend bei Super E10 aus. Dem aktuellen Wert von etwas unter 1,70 Euro steht laut ADAC der Jahresdurchschnitt von 1,791 aus 2023 entgegen. Im Jahr 2022 lag der Schnitt bei 1,86 Euro. Damals war laut dem Automobilclub „das teuerste Tankjahr aller Zeiten.“
Nun bewegt sich der Preis für Diesel laut ADAC „im Bereich des Jahrestiefstandes“. Hauptgrund für die günstigen Angebote an den Tankstellen sind die deutlich abgesunkenen Notierungen für Rohöl. Der Preis für eine Tonne Rohöl (159 Liter) war Anfang der Woche zeitweise auf 78 US-Dollar gesunken, zum Beginn des Ukraine-Krieges wurden zeitweise noch Werte von deutlich mehr als 100 Dollar erreicht, nun pendelt der Wert bei rund 80 Dollar.
Der ADAC hält für möglich, dass „zeitnah“ die Kraftstoffpreise weiter sinken. Sicher ist das aber keineswegs. Für weiterhin billiges Öl spricht, dass Russland versucht, das schwarze Gold trotz EU-Sanktionen wo immer möglich loszuwerden. Zweitens hat die US-Regierung ein hohes Interesse daran, die Ölpreise niedrig zu halten, damit die Demokraten mit Kamala Harris eine höhere Chance haben, die Präsidentschaftswahlen im November zu gewinnen. Und als entscheidender Faktor schwächelt die Weltwirtschaft weiter mit einem prognostizierten Plus von nur 3,2 Prozent in diesem Jahr laut OECD.
Jede ernsthafte Eskalation in Nah-Ost würde aber sofort die Preise hochtreiben. 30 Prozent des weltweiten Öls werden über die Straße von Hormus transportiert, die direkt an den Iran grenzt. Falls es zu einem Krieg zwischen Iran und Israel kommt, wäre eine Attacke auf die Schiffsroute wahrscheinlich. Das Wirtschaftsmagazin „Capital“ schrieb dazu: „Wenn der Iran die Route blockiert, dürfte das Schockwellen auf dem Ölmarkt auslösen.“
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