Tiktok-Ära: Wie können Aufklärungsgespräche über Pornographie im Internet geführt werden?

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Tiktok-Ära: Wie können Aufklärungsgespräche über Pornographie im Internet geführt werden?

Die Digitale Revolution hat die Art und Weise, wie wir Informationen konsumieren und teilen, grundlegend verändert. Insbesondere die sozialen Medien, wie zum Beispiel TikTok, haben sich zu wichtigen Plattformen für die Selbstentfaltung und -präsentation junger Menschen entwickelt. Doch diese neuen Möglichkeiten bergen auch Risiken, insbesondere im Hinblick auf die Pornographie im Internet. Der simple Zugang zu erotischen Inhalten kann zu einer Verzerrung der Realität und einer Beeinträchtigung der sexuellen Gesundheit junger Menschen führen. Es ist daher von großer Bedeutung, dass Erwachsene und Betreuende Aufklärungsgespräche mit Jugendlichen führen, um ihnen zu helfen, die Risiken und Konsequenzen der Pornographie im Internet zu verstehen und eine gesunde Sexualität zu entwickeln.

Die TikTok-Ära: Wie können Aufklärungsgespräche über Pornographie im Internet geführt werden?

Eine bundesweite Umfrage der Landesmedienanstalt NRW hat ergeben, dass viele Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis 17 Jahren schon mal Pornos gesehen haben. Und dass sie auch selbst pornografisches Material herstellen, versenden oder bekommen. Die Zahl steigt, und die Kinder sind immer jünger, wenn sie zum ersten Mal zusehen.

Wie sollten Eltern darauf reagieren?

Wie sollten Eltern darauf reagieren?

Fragen an den Sexualtherapeuten Carsten Müller, der in Duisburg eine „Praxis für Sexualität“ unterhält und Bücher zum Thema geschrieben hat.

Schon mit elf sehen manche Kinder Pornos. Inhalte werden etwa über Handys verschickt? Müssen Eltern davor warnen?

InfoRatgeber für Sexualerziehung

Carsten Müller hat Bücher über Sexualerziehung geschrieben, darunter „Von wegen Bienchen und Blümchen! Aufklärung, Gefühle und Körperwissen für Kinder ab 5: Mit Tipps für Eltern und Fachkräfte“ und „Sex ist wie Brokkoli, nur anders – Ein Aufklärungsbuch für die ganze Familie: Auch mit Tipps für eine erfüllte Partnerschaft“.

Müller: Eltern müssen nicht warnen, aber sobald Kinder Zugang zum Internet haben – und das kann über das Smartphone oder Tablet der Eltern schon im Kindergartenalter der Fall sein, müssen wir junge Menschen darüber informieren, dass sie auf Bilder stoßen können, die Menschen nackt zeigen, die Sexualität zeigen. Und wir müssen ihnen vermitteln, dass sie erzählen dürfen, wenn sie so etwas sehen.

Bildung statt Verbote

Müller: Das ist entscheidend: Junge Leute vorbereiten, was in der digitalen Welt auf sie zukommen könnte, das aber mit der Botschaft verbinden: Wenn du so etwas siehst, hast du nichts falsch gemacht, sondern dann sprich mit uns! Und wir schauen gemeinsam, wie wir damit umgehen.

Das gilt auch für das Thema Pornografie. Müller: Wir müssen junge Menschen befähigen, das, was sie sehen, idealerweise einordnen zu können. Und wenn sie das noch nicht können, müssen wir das mitbekommen und sie unterstützen.

Wie können Eltern offen mit Kindern über Sexualität sprechen?

Müller: Das hat oft mit der eigenen Biografie zu tun. Wenn man solche Gespräche selbst nie gelernt hat, dann ist das wie eine neue Sprache, die man lernen muss. Dafür braucht es Vokabeltraining. Gespräche über Sex muss man üben wie eine Fremdsprache.

Es kann auch helfen, entsprechende Bücher anzuschaffen, einfach ins Regal zu stellen, dem Kind zu sagen: Guck mal, haben wir gekauft, das steht da vorne. Am Anfang wird das Buch verstauben. Aber wenn das Kind Fragen hat, hat es eine Quelle.

Wie können Eltern Kinder vor pornografischen Inhalten schützen?

Müller: Ja, das ist so. Es gibt Missbrauch durch Fremde und in der Familie. Also muss man Kindern erklären: Es gibt Menschen, die doof sind. Es gibt Menschen, die du nicht kennst und doof sind, und es gibt solche Menschen auch in der Familie. Und wenn dir etwas Komisches widerfährt, darfst du das sagen.

Es ist wichtig, Kindern zu erklären, dass es Menschen gibt, die doof sind, und dass sie immer Ansprechpartner haben, wenn ihnen etwas Komisches widerfährt.

Was gehört nicht in ein Eltern-Kind-Gespräch über Sex?

Müller: Alles, was das Kind nicht möchte. Wenn ein Kind sagt, das will ich nicht hören, muss man das akzeptieren. Das Kind bestimmt die Grenze.

Es ist wichtig, die Privatsphäre des Kindes zu respektieren und nicht zu versuchen, Grenzen zu überschreiten.

Wie können Eltern Jugendliche unterstützen, wenn sie Fragen zu Pornografie haben?

Müller: Dann wird es wichtig sein, auf rechtliche Grenzen hinzuweisen, etwa wenn es um kinderpornografische Inhalte geht. Da müssen Eltern klar sein. Sie müssen Haltung zeigen, sagen, dass das strafbare Inhalte sind.

Es ist wichtig, Jugendliche im Vorfeld zu informieren und ihnen die Unterschiede und Gefahren klarzumachen. Man muss Jugendlichen auch die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen und Gespräche zu führen.

Dieter Meier

Ich bin Dieter, ein Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Autor liefere ich die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine Artikel sind fundiert und informativ, um den Lesern einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse zu bieten. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Fachwissen in verschiedenen Themenbereichen trage ich dazu bei, dass die Leser stets gut informiert sind.

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