Thüringer Landtagswahl: AfD-Politiker Björn Höcke sieht seine Stunde geschlagen

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Thüringer Landtagswahl: AfD-Politiker Björn Höcke sieht seine Stunde geschlagen

Die Landtagswahl in Thüringen hat für die AfD ein überraschend gutes Ergebnis gebracht. Der AfD-Politiker Björn Höcke sieht sich bestätigt und fühlt sich in seinem politischen Konzept bestärkt. Die Wahlergebnisse zeigen, dass die AfD in Thüringen zu einer bedeutenden politischen Kraft geworden ist. Björn Höcke, der Vorsitzende der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag, interpretiert das Ergebnis als ein Signal, dass die Menschen in Thüringen Veränderungen wollen und dass die AfD die richtigen Antworten auf die Fragen der Bürger hat. Doch was bedeutet dieses Ergebnis für die Zukunft der Politik in Thüringen?

AfDChef Höcke: Von Hintertreppenpolitik zu vorderer Bühne?

Der 52-jährige Björn Höcke, einst Geschichtslehrer am Gymnasium in Hessen, gilt als Strippenzieher und hält sich gerne im Hintergrund - um dann hervorzutreten, wenn er seine Zeit gekommen sieht. Doch könnte seine Partei bei der Landtagswahl am 1. September die meisten Stimmen bekommen. Aber wird Höcke dann auch Ministerpräsident?

Der AfD-Rechtsaußen Björn Höcke, Vater von vier Kindern, lebt seit etwa 15 Jahren mit seiner Familie in Thüringen, im Dorf Bornhagen an der hessischen Grenze. Hier könnte seine Partei die meisten Stimmen bekommen. Aber wird Höcke dann auch Ministerpräsident?

Thüringer Landtagswahl: Björn Höcke will die Macht, aber wird er Ministerpräsident?

Thüringer Landtagswahl: Björn Höcke will die Macht, aber wird er Ministerpräsident?

Der AfD-Politiker Björn Höcke tritt bei der Wahl in einem neuen Landkreis an, weil er in seinem Heimatwahlkreis stets als Direktkandidat von der CDU geschlagen wurde. Doch wird er Ministerpräsident? Zumindest findet der AfD-Politiker offenbar, dass es an der Zeit ist, aus dem Halbschatten stärker ins Licht zu treten, sich als graue Eminenz der AfD nun auch vermehrt öffentlich zu inszenieren.

So trat er bereits im April in einem viel beachteten TV-Duell des Senders Welt gegen den Thüringer CDU-Landeschef Mario Voigt an. Bemerkenswert war bei dem Auftritt, dass er da, wo es für ihn unbequem wurde, sogar sein eigenes Weltbild leugnete: So interpretierte er das zentrale AfD-Thema Remigration, das für die massenhafte Ausweisung von Zuwanderern steht, kurzerhand um und sagte, ihm gehe es vor allem darum, deutsche Staatsbürger, die im Ausland lebten, nach Deutschland zurückzuholen.

AfDPolitiker Björn Höcke: Von Strippenzieher zu Staatschef oder bleibt er in den Schatten?

AfDPolitiker Björn Höcke: Von Strippenzieher zu Staatschef oder bleibt er in den Schatten?

Der AfD-Politiker Björn Höcke ist ein umstrittener Mann. Er wird von seinen politischen Gegnern Ideologie und Propaganda vorgeworfen, dabei ist Höcke selbst ausschließlich Ideologe und Propagandist - einer, der ganz weit rechts steht, gegen Kulturfremde hetzt und als Scharfmacher sogar die AfD vor sich hertreibt.

Am bekanntesten dürfte ein Satz sein, den er vor Jahren in einem Interview für ein Buch geäußert hat: Höcke sprach sich für ein großangelegtes Remigrationsprojekt von nicht integrierbaren Migranten aus, bei dem man nicht um eine Politik der wohltemperierten Grausamkeit herumkomme.

Der Berliner Politologe Hajo Funke beschreibt Höckes Gebaren so: Was zuweilen als eine ein wenig überzogene, historisch gelehrt klingende Sprache Höckes erscheint, ist zugleich eine, die vor nichts Halt macht und in grandioser Selbstüberschätzung schlicht die braune Revolution will, schreibt der Rechtsextremismusexperte in der Flugschrift AfD-Masterpläne.

Es dürfte Höcke also gefallen, in Thüringen - wo vor genau 100 Jahren eine Ersatzorganisation der NSDAP erstmals Mehrheitsbeschafferin wurde - an die Macht zu kommen. Zwar hat die AfD dort knapp zwei Wochen vor den Landtagswahlen an Zustimmung eingebüßt, sie kann Umfragen zufolge aber trotzdem noch mit etwa 30 Prozent stärkste Partei werden, mit deutlichem Abstand vor der momentan zweitplatzierten CDU.

Dass Höcke Ministerpräsident wird, ist jedoch höchst unwahrscheinlich - solange ihm keine der anderen Parteien hilft. Allianzen gegen ihn sind rechnerisch möglich. Nach der Wahl wird sich zeigen, ob das auch politisch der Fall ist.

Udo Müller

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