Tessell: D-Orbit und Rise sollen Satelliten abholen

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Tessell: D-Orbit und Rise sollen Satelliten abholen

Ein wichtiger Meilenstein in der Raumfahrtindustrie wurde erreicht: Das Start-up Tessell hat bekannt gegeben, dass es eine Partnerschaft mit den Unternehmen D-Orbit und Rise eingegangen ist, um Satelliten aus dem Orbit abzuholen. Diese Zusammenarbeit soll es ermöglichen, defekte oder ausgediente Satelliten sicher und effizient aus dem Orbit zu entfernen und somit die Umwelt im Weltraum zu schützen. Die Unternehmen planen, ihre gemeinsamen Anstrengungen auf die Entwicklung einer speziellen Plattform zu konzentrieren, die in der Lage ist, Satelliten aufzusammeln und sie sicher zur Erde zurückzubringen.

Abholung aus dem Orbit: DOrbit entwickelt Weltraum-Schlepper Rise

Ein Problem der Raumfahrt: Auf der Erde käme niemand auf die Idee, ein Auto zu kaufen und zu betanken. Nur um es so lange zu fahren, bis kein Sprit mehr im Tank ist. Dann lässt man den Wagen stehen und kauft sich einen neuen. Doch eben das ist derzeit die Situation bei der Raumfahrt.

Während erdnahe Satelliten nach ihrem Einsatz in absehbarer Zeit in der Atmosphäre verglühen, sieht es bei geostationären künstlichen Begleitern anders aus. Die bewegen sich in einer Höhe von etwa 36.000 Kilometern über dem Äquator synchron mit der Erde und halten so scheinbar stets ihre Position. Sie dienen der Telekommunikation oder erfassen meteorologische Daten. Die Satelliten sind mehrere Tonnen schwer und robust gebaut, damit sie der Strahlung so weit weg von der Erde widerstehen.

Mit anderen Worten: Sie könnten sehr viel länger arbeiten, als sie es tatsächlich tun. Das Problem ist indes der begrenzte Treibstoff für Orbit-Anpassungen. Bislang ging man so vor: Kurz bevor der Treibstoff sein Ende erreicht hat, erhöhte man die Umlaufbahn leicht. Um rund 100 Kilometer. Das nennt man den Friedhofsorbit, auf den sich ausgediente geostationäre Satelliten um die Erde bewegen. 508 davon befanden sich Ende 2023 auf einer solchen Umlaufbahn.

Nach Angaben der Experten für Weltraumverkehr von Slingshot Aerospace. Zwar ist nicht jeder davon noch funktionsfähig. Aber alle anderen sind ein „Depot“ von Technik, die nur darauf wartet, wieder eingesetzt zu werden.

Neuer Anfang für ausgediente Satelliten: DOrbit und Esa starten Projekt Rise

Neuer Anfang für ausgediente Satelliten: DOrbit und Esa starten Projekt Rise

Das Ausharren soll bald ein Ende haben. Mit „Rise“ (Auferstehung) der Europäischen Weltraumorganisation Esa. Die fördert mit 119 Millionen Euro ein Projekt, das von dem italienischen Raumfahrtunternehmen „D-Orbit“ umgesetzt und mitfinanziert werden soll.

Das gab man nun beim internationalen Astronautik- und Raumfahrtkongress bekannt, der vom 14. bis zum 18. Oktober in Mailand stattfindet. D-Orbit wurde 2011 gegründet und wollte ursprünglich Lösungen entwickeln, um Satelliten oder Raketenstufen kontrolliert abstürzen zu lassen – und sie aus dem Orbit zu entfernen.

Mittlerweile bietet man erfolgreich als Logistikunternehmen im All die Frachtfähre „Ion“ an, um Konstellationen von Klein- und Kleinstsatelliten nach dem Start auf den gewünschten Umlaufbahnen auszusetzen.

Im Auftrag der Esa entwickelt „D-Orbit“ nun den Weltraum-Schlepper „Rise“, der von den Italienern auch betrieben wird. Er soll die Größe eines Minivans und eine Masse von drei Tonnen haben. Davon sind 800 Kilogramm Treibstoff. Der Start ist für 2028 vorgesehen. Zu einer Demo-Mission im Friedhofsorbit jenseits einer Höhe von 36.000 Kilometern.

Dabei soll der Schlepper seine Umlaufbahn und Geschwindigkeiten an einen ausgedienten Satelliten anpassen. Vermutlich wird es sich um einen noch einsatzfähigen Telekommunikationssatelliten handeln, dessen Treibstoffreserven indes erschöpft sind – und der nur die Hilfe des Schleppers benötigt, um seinen Dienst wieder aufzunehmen.

Stefan Lehmann

Ich bin Stefan, ein Journalist von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Ich liefere die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität und decke eine Vielzahl von Themen ab. Meine Artikel sind gut recherchiert und informieren die Leser über wichtige Ereignisse in der Welt. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Streben nach Wahrheit spiegeln sich in meiner Arbeit wider, während ich stets daran arbeite, die Leser bestmöglich zu informieren.

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