Tennis: Der TC Blau-Weiss Neuss setzt in Berlin auf sein Können

Tennis: Der TC Blau-Weiss Neuss setzt in Berlin auf sein Können

Der Tennisclub Blau-Weiss Neuss ist bereit, sich in der Hauptstadt zu messen. Beim anstehenden Tennis-Turnier in Berlin will der traditionsreiche Verein sein Können unter Beweis stellen und seine Ambitionen unterstreichen. Die Mannschaft um den erfahrenen Trainer Hans-Jürgen Schmitz hat sich in den letzten Wochen intensiv auf die höchsten Anforderungen des Turniers vorbereitet. Nun gilt es, die hart erarbeiteten Fähigkeiten in die Tat umzusetzen und die Konkurrenz in Berlin zu beeindrucken. Wir sind gespannt, ob die Neusser Tennis-Asse ihre Ziele erreichen werden.

Neuss' Tennis-Hoffnungen in Berlin: Gleichberechtigtes Duo sichert Erfolg

Auf der langen Autofahrt von Neuss nach Berlin, wo am Freitag ab 13 Uhr Teil 1 des in der 2. Tennis-Bundesliga Nord für das Wochenende angesetzten Doppelspieltages über die Courts geht, nahm sich Teamchef Marius Zay im Wagen mit seinem gleichberechtigten Partner Clinton Thomson die Zeit, seine Sicht auf den mühsamen 5:4-Erfolg des stark am Aufstieg interessierten TC BW Neuss zum Saisonauftakt über den Neuling TC SSC Berlin kundzutun:

„Wer den Deutschen Rekordmeister auf einem Spaziergang zurück in die Eliteklasse wähne, sei auf dem Holzweg, denn diese Liga ist stark, daher sollte man sich davor hüten, irgendeine Mannschaft zu unterschätzen. Am Ende des Tages wird es vielleicht Spiele geben, die wir deutlich gewinnen, aber eben auch enge Spiele wie das am Sonntag.“

Auftakt-Niederlage für den HTC Blau-Weiß

Und er erinnerte in diesem Zusammenhang an den bislang letzten Aufstieg 2019. „Klar, wir sind damals ungeschlagen geblieben, aber auch da waren viele enge Kisten dabei.“ Bis heute nicht vergessen hat er den vor heimischen Publikum ins Ziel gezitterten 5:4-Sieg über den Bielefelder TTC. „Und der ist hinterher abgestiegen.“

Gerade weil es die Blau-Weißen seit dem dritten Abstieg aus der Bundesliga 2016 zweimal geschafft hätten, den „Betriebsunfall“ sofort zu reparieren, mahnt Zay: „Wir wissen, wie es geht und wir haben die Qualität, die Spiele noch hintenraus in den Doppeln für uns zu entscheiden, aber das Match am Sonntag hat uns wieder gezeigt, was man in dieser Liga mit dem richtigen Teamspirit erreichen kann.“

Info: Der Doppelspieltag für den TC BW Neuss

Freitag, ab 13 Uhr LTTC Rot-Weiß Berlin – Tennis Ewige Liebe BW Neuss, Anlage im Grunewald am Gottfried-von-Cramm-Weg

Sonntag, ab 11 Uhr TC BW Neuss – Suchsdorfer SV.

Zum Gegner: Der Klub aus dem im Nordwesten von Kiel gelegenen Stadtteil mit knapp 9300 Einwohnern schlug zum Auftakt den TC Iserlohn mehr als deutlich mit 9:0

Es hilft natürlich auch, wenn man die im Kader angehäuften Pferdestärken (PS) auch auf den Platz bringt. Im Duell mit dem LTTC „Rot-Weiß“ Berlin könnte das den Gästen gelungen sein: Sein Debüt im Neusser Trikot gibt der hinter Harold Mayot an Position zwei gemeldete Titouan Droguet. Die 141 der ATP-Weltrangliste stand in diesem Jahr bei zwei Turnieren im Finale:

Beim Challenger im ungarischen Szekesfehervar musste er am 17. März gegen den Taiwanesen Chun Hsin Tseng verletzt die Segel streichen, im italienischen Francavilla aber wusste sich der Franzose in zwei Sätzen gegen Lokalmatador Jacopo Berrettini zu behaupten.

Clement Tabur, im Vorjahr mit mäßiger Bilanz an der Jahnstraße (0:3 im Einzel, 2:2 im Doppel) tätig, läuft an zwei auf. Der Franzose, den die ATP auf Rang 238 führt, verlor 2024 im Finale des mit 25.000 Dollar dotierten ITF-Turniers in Antalya und zog auch im Endspiel des Challengers in Kigali/Ruanda den Kürzeren.

In Javier Barranco Cosano spielt ein alter und am Rhein hochgeschätzter Bekannter an Position drei. Der Spanier kommt von seiner Final-Niederlage am Sonntag beim Turnier im rumänischen Iasi nach Berlin.

Seinen Wert für die Mannschaft unterstrich zum Auftakt Geoffrey Blancaneaux: Im Einzel schlug er Blaz Kavcic mit 6:1 und 6:0, im Doppel holte er an der Seite von Antoine Hoang den entscheidenden Punkt zum so wichtigen 5:4-Erfolg.

Die unteren, aber oft so wichtigen Positionen besetzen Profis aus Italien: Giovanni Fonio schloss die vergangene Saison beim Zweitliga-Absteiger THC Brühl mit perfekter Bilanz ab (je 3:0-Siege in Einzel und Doppel), der 2023 ebenfalls von der Stadt mit dem Phantasialand gebuchte Giovanni Oradini (4:1/3:2) garnierte seine Premiere für Blau-Weiss am Sonntag mit einem Zweisatzsieg über Markus Malaszszak.

Der zum Liga-Start noch spielfreie LTTC „Rot-Weiß“ Berlin – für den mehrfachen Deutschen Meister aus dem Grunewald schlugen in seiner seit 1897 fortgeschriebenen Geschichte tatsächlich auch mal Boris Becker und Steffi Graf auf – belegte in der vergangenen Spielzeit Rang vier.

Großen Anteil daran hatte der als Nummer eins ausgewiesene Oriol Roca-Batalla (ATP 154). Der Spanier brillierte 2023 mit einer Zweitliga-Bilanz von 13:2-Siegen (6:1 im Einzel, 7:1 im Doppel) und dürfte sich damit als harte Nuss für Droguet erweisen.

Dieses Duell hatte es erst vor einer Woche beim Challenger im italienischen Triest gegeben. Roca-Batalla behielt im Viertelfinale mit 7:5 und 6:4 die Oberhand.

Im Kader der Gastgeber steht auch der bis 2022 in Neuss beschäftigte Kasache Dmitriy Popko.