Taylors Swift in Gelsenkirchen: Fördern die Fans den Boden zum Beben?

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Taylors Swift in Gelsenkirchen: Fördern die Fans den Boden zum Beben?

Die Musikwelt steht still, wenn Taylor Swift auf der Bühne steht. Die US-amerikanische Sängerin und Songwriterin ist bekannt für ihre mitreißenden Live-Auftritte, die Fans in aller Welt begeistern. Nun kommt sie nach Gelsenkirchen, um im Veltins-Arena vor ausverkauftem Haus aufzutreten. Die Frage auf aller Lippen lautet: Fördern die Fans den Boden zum Beben? Die Antwort darauf lässt nicht lange auf sich warten, denn die S Swifties, wie die Fans der Künstlerin liebevoll genannt werden, sind bekannt für ihre Begeisterung und ihre Fähigkeit, die Atmosphäre in den Arenen zum Kochen zu bringen. Wir sprechen mit Fans und Veranstaltern, um herauszufinden, was uns bei diesem Konzert erwartet.

Taylor Swifts Fans beben den Boden: Wie die Seismologen das Phänomen erklären

Als Taylor Swift im Juli 2023 in der nordamerikanischen Stadt Seattle auftrat, lösten ihre Fans Bodenerschütterungen aus, die Forschern zufolge mit einem kleinen Erdbeben vergleichbar waren. Seismologische Messungen hätten eine Stärke der Magnitude 2,3 angezeigt, berichteten US-Medien damals. Auslöser seien wahrscheinlich das Soundsystem und die Bewegungen der rund 70.000 Besucher im Takt dazu gewesen, hieß es.

Die Swifties hüpfen auf: Wie die Erschütterungen bei Konzerten entstehen

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Ähnliche, wenn auch etwas weniger starke Erschütterungen waren auch schon bei einem Konzert von Rapper The Weeknd und bei einem Football-Spiel in Seattle gemessen worden. Der 33-jährige Seismologe Martin Zeckra, Leiter der Erdbebenstation Bensberg und Lehrer an der Universität zu Köln, erklärt das Phänomen.

Das Phänomen ist schon ziemlich lange bekannt, sagt Zeckra. Vor dem sogenannten Swift Quake gab es 2011 schon den Beast Quake nach einem Touchdown des American-Football-Stars Marshawn Lynch. Da rasteten die Fans aber nur kurz aus, die Erschütterungen bei Swifts Konzerten waren doppelt so stark. In Barcelona gab es die Messi Quakes – wenn Lionel Messi ein Tor schoss, die Fans aufsprangen und das Stadion bebte, konnte man das an den Seismometern in der Stadt ablesen. Vor zwei Jahren wackelte die Erde in Berlin, weil 30.000 Fans von Florence and the Machine beim Konzert auf dem Tempelhofer Feld wild hüpften.

Taylor Swifts Musik erzeugt Erdbeben: Was Seismologen über die Auswirkungen sagen

Taylor Swifts Musik erzeugt Erdbeben: Was Seismologen über die Auswirkungen sagen

Zeckra erklärt, dass die Freisetzung seismischer Energie stattfindet, wenn tausende Menschen gleichzeitig hüpfen. Das Hüpfen bewirkt eine Erschütterung, aber kein Erdbeben. Die seismischen Wellen können sich ausbreiten und auch im Kleinen stattfinden, ausgelöst etwa durch einen Hammer, den man auf den Boden schlägt oder einen Lkw, der über einen Gullideckel fährt.

Die Beschaffenheit des Bodens spielt eine Rolle, sagt Zeckra. Die Frage ist aber eher: Wieweit kann man das aufzeichnen? Bestimmte geologische Untergründe breiten seismische Wellen sehr gut aus, andere dämpfen sie eher ab.

Die Erde bebt bei Taylor Swift: Wie die Fans die Bodenerschütterungen auslösen

Die Erde bebt bei Taylor Swift: Wie die Fans die Bodenerschütterungen auslösen

Zeckra erklärt, dass die Swifties alle gleichzeitig springen müssen, um einen Swift Quake auszulösen. Sie müssten aber auch um die Arena herum Seismometer aufbauen, in Gelsenkirchen haben wir nicht viele Messstationen. Man müsste das Aufzeichnungsgerät deshalb deutlich dichter an die Quelle bringen.

Könnte ein Swift Quake eigentlich auch gefährlich werden?, fragt Zeckra. Eigentlich nicht. Ich gehe davon aus, dass die Ingenieure die Stadien vernünftig geplant haben. Aber es ist noch nicht so lang her, dass die Millennium Bridge in London kurz nach ihrer Eröffnung wieder geschlossen werden musste. Sobald Fußgänger auf ihr unterwegs waren, begann die Brücke zu schwanken, bis zu sieben Zentimeter hin und her.

Was die Erschütterungen bei Konzerten betrifft, spielt da auch die Art der Musik eine Rolle?, fragt Zeckra. Ja, das habe ich in Brüssel erlebt. Wenn dort in einem der Konzerthäuser zum Beispiel harte Elektromusik gespielt wird, springen die Konzertbesucher in einer bestimmten Frequenz, die dann in den Bodensedimenten reflektiert wird. Die Schwingungen können so stark sein, dass die Menschen, die in der Nähe der Halle leben, regelrecht seekrank durch die Vibration werden.

Bei Taylor Swift hüpfen die Fans sicher auch bei immer den gleichen Songs los, oder?, fragt Zeckra. Ja, die Menschen verhalten sich überall auf der Welt ähnlich bei ihren Songs. Man hat bei Taylor Swift in zwei verschiedenen Jahren im gleichen Stadion aufgezeichnet, dass die seismischen Wellen mit der Setliste korrelieren: Messbare Ausschläge gibt es bei denselben Songs.

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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