- Studiengremium soll Möglichkeiten künstlicher Intelligenz für Nordrhein-Westfalen sondieren
- Studiengremium soll Möglichkeiten künstlicher Intelligenz für Nordrhein-Westfalen sondieren
- „Es geht nicht nur um Technologie, es geht um Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit“
- KI-Enquete-Kommission soll sich auf fünf Handlungsfelder konzentrieren
- „Die Menschheit befindet sich mitten in einer neuen gesellschaftlichen Revolution“
Studiengremium soll Möglichkeiten künstlicher Intelligenz für Nordrhein-Westfalen sondieren
Das Land Nordrhein-Westfalen will die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz (KI) für seine wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung nutzen. Zu diesem Zweck wird ein Studiengremium eingesetzt, das die Chancen und Herausforderungen der KI für das Bundesland Nordrhein-Westfalen untersuchen soll. Ziel des Gremiums ist es, innovative Lösungen zu entwickeln, die den Menschen in Nordrhein-Westfalen zugutekommen und den Wirtschaftsstandort stärken. Das Studiengremium wird sich aus Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammensetzen und soll praxisnahe Empfehlungen für die Umsetzung von KI-Projekten in Nordrhein-Westfalen erarbeiten.
Studiengremium soll Möglichkeiten künstlicher Intelligenz für Nordrhein-Westfalen sondieren
Die künstliche Intelligenz (KI) könnte Ampeln so schalten, dass der Verkehrsfluss besser läuft, und Straßenlaternen anknipsen, wenn jemand in der Nähe ist. Sie könnte im Bürgerbüro mit Übersetzungsprogrammen Sprachbarrieren einebnen. Sie könnte Daten für polizeiliche Ermittlungen auswerten oder Massenverfahren in der Justiz beschleunigen – sofern man diesen Weg beschreiten will.
Im Landtag von Nordrhein-Westfalen soll sich eine neue Enquete-Kommission auf den Weg machen: ein Gremium aus Politikern und Sachverständigen, das den Auftrag hat, Chancen und Risiken künstlicher Intelligenz für alle möglichen gesellschaftlichen Bereiche zu beleuchten.
„Es geht nicht nur um Technologie, es geht um Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit“
„Es geht nicht nur um Technologie, es geht um Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit“, erklärte Henning Höne, Chef der FDP-Landtagsfraktion, die hinter dem Vorstoß steht. Den Liberalen geht es nicht zuletzt um die Wirtschaft und den staatlichen Verwaltungsapparat. KI biete die einmalige Möglichkeit, „Ressourcen effektiver zu nutzen und den Menschen mehr Freiräume für das Wesentliche zu geben“.
Sie sei kein Jobkiller, „sondern der Schlüssel zu einer neuen Freiheit“, befand Höne.
KI-Enquete-Kommission soll sich auf fünf Handlungsfelder konzentrieren
Das Gremium zur KI soll sich nach der Vorstellung der FDP auf fünf Handlungsfelder konzentrieren: Wirtschaft, Bildung, Justiz und Sicherheit, die Modernisierung der Verwaltung und „Smart Citys“. In letzteren Bereich würden etwa Ideen für besser gesteuerte Mobilität oder einfachere Kommunikation zwischen Bürgern und Ämtern gehören.
In der Bildung könnten Anwendungen mit künstlicher Intelligenz das individuelle Lernen fördern, beispielsweise durch personalisierte Ansätze, führt die FDP aus. Zugunsten der Wirtschaft könnte man ihrer Vorstellung nach mit KI-Hilfe bürokratische Prozesse vereinfachen, der Justiz könnten KI-Anwendungen durch die Analyse großer Datenmengen auf die Sprünge helfen.
„Die Menschheit befindet sich mitten in einer neuen gesellschaftlichen Revolution“
„Die Menschheit befindet sich mitten in einer neuen gesellschaftlichen Revolution, die mit der Einführung der Dampfmaschine vergleichbar ist“, schreibt die FDP verheißungsvoll in ihrem Antrag zur Einsetzung der Kommission. „Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Ära, in der Maschinen uns von Routineaufgaben befreien und wir Freiräume gewinnen, um unsere Arbeit neu auszurichten“, erläutert sie, und: „Durch den KI-Einsatz entsteht Raum für Kreativität und Empathie, für Aufgaben, die uns Menschen eigentlich ausmachen. Wir dürfen diese Veränderungen nicht fürchten, wir müssen sie willkommen heißen!“
Enquete-Kommissionen sollen über die Grenzen der Parteipositionen hinweg zu gemeinsamen Erkenntnissen und Lösungen kommen. Das Ganze mündet in Empfehlungen an die Politik. Nach den Gepflogenheiten im Landtag hat im Laufe einer Legislaturperiode jede Fraktion die Möglichkeit, eine Enquete-Kommission in die Spur zu setzen.
Derzeit sind im NRW-Landtag drei Enquete-Kommissionen an der Arbeit. Auf Betreiben der SPD sucht eine nach Wegen zu Chancengleichheit im Bildungssystem. Eine zweite, angestoßen durch die AfD, beleuchtet nach der Corona-Pandemie die Krisen- und Notfallstrategien des Landes. Die dritte befasst sich auf Initiative der Grünen mit „Wasser in Zeiten der Klimakrise“. Enquete-Kommissionen arbeiten häufig über Jahre. Bis zum Ende einer Legislaturperiode sollen sie aber Ergebnisse vorlegen.
Schreibe einen Kommentar