Stauende Pendler-Verkehr gefährdet die Attraktivität von Krefeld
Die Stadt Krefeld steht vor einer großen Herausforderung. Der stauende Pendler-Verkehr in der Stadt und ihrem Umland gefährdet die Attraktivität von Krefeld als Wirtschafts- und Wohnstandort. Durch die täglich auftretenden Verkehrsprobleme wird die Lebensqualität der Bürger beeinträchtigt und die Stadt selbst wird für Potenziale Arbeitnehmer und Unternehmen weniger attraktiv. Es ist daher von größter Bedeutung, dass die Stadt und die zuständigen Behörden baldmöglichst Maßnahmen ergreifen, um den Pendler-Verkehr zu verbessern und die Attraktivität von Krefeld zu erhalten.
Stauender Pendlerverkehr gefährdet Attraktivität von Krefeld
Die Zentralitätskennziffer gibt Auskunft über die Anziehungskraft einer Stadt. Für Krefeld beträgt sie aktuell 120,2 und liegt damit deutlich über dem Durchschnittswert 100. Zusätzlich zu den Kaufwilligen aus der Region, die wegen des Handels- und Dienstleistungsangebotes die Stadt Krefeld besuchen, spielen die Einpendler dabei eine wichtige Rolle.
Gregor Werkle, Leiter Wirtschaftspolitik der IHK Mittlerer Niederrhein, erläutert die Bedeutung der Pendler für die hiesigen Unternehmen: Bei wirtschaftlichen Oberzentren wie Krefeld sei es normal, dass ein positiver Pendlersaldo entstehe. Viele kreisangehörige Städte und Gemeinden im Umland seien eher Wohn- als Arbeitsstandorte.
Einpendler stärken den Wirtschaftsstandort
Die Zahlen zeigten deutlich: Ohne die 63.000 Einpendler (selbst wenn alle Auspendler in Krefeld arbeiten würden) wäre der Fachkräftemangel in den Krefelder Unternehmen erheblich höher. Die 63.000 Einpendler erhöhten ferner das Kaufkraftpotenzial, da sie in der Mittagspause beziehungsweise vor oder nach der Arbeit die Gastronomie und den Einzelhandel der Stadt nutzten, erklärt Werkle.
Die Pendlerströme von und nach Krefeld laufen über den Pendleratlas Krefeld, der die Verkehrsströme von und nach Krefeld aufzeigt.
Kehrseite des Pendlersaldos
Gleichzeitig sorgten viele Ein- und Auspendler dafür, dass die Verkehrsinfrastruktur weiter belastet werde. Auch Pendlerverkehre seien schließlich Wirtschaftsverkehre, so Werkle. Die absolut höchste Zahl an Einpendlern in Krefeld stamme aus Duisburg.
Verkehrsinfrastruktur muss ertüchtigt werden
Ein schneller Neubau der Uerdinger Rheinbrücke mit so geringen Einschränkungen wie möglich sei aus Sicht der Unternehmen nicht nur wegen der Lkw-Verkehre notwendig. Auch bei Pendlern bestehe die Gefahr, dass lang andauernde gravierende Einschränkungen dazu führen, dass diese Fachkräfte Krefeld verließen, befürchtet der Experte. Die Ertüchtigung der Verkehrsinfrastruktur inklusive des Ausbaus des ÖPNV sei ein wichtiger Baustein, damit Fachkräfte weiterhin nach Krefeld pendelten.
Gleichzeitig sei es klug, sich auch weiter als Wohnstandort für Familien zu positionieren. Die Auspendlerzahlen insbesondere nach Düsseldorf zeigten, dass Krefeld ein attraktiver Wohnstandort für Menschen sei, die in der Landeshauptstadt arbeiteten.
Fachkräftepotenzial für Krefelder Unternehmen
Es werde aufgrund der unterschiedlichen Branchenstrukturen nicht für alle Auspendler nach Düsseldorf infrage kommen, eine Arbeitsstelle in Krefeld anzunehmen. Aber in dieser Gruppe sei dennoch ein enormes Fachkräftepotenzial für Krefelder Unternehmen zu finden, resümiert Werkle.
Warum viele Krefelder für ihre Arbeit den Weg nach Düsseldorf in Kauf nehmen, liege daran, dass die Branchenstruktur dort gegenüber Krefeld sehr unterschiedlich sei. Die Bankenzentralen, die Ministerialverwaltung des Landes, die Universität und die Unternehmensberater böten eine große Zahl sehr spezieller Jobs, informiert Werkle.
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