Stahlgipfel: Bärbel Bossart - Dann gibt es keine Stahlproduktion mehr

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Stahlgipfel: Bärbel Bossart - Dann gibt es keine Stahlproduktion mehr

Am voraussichtlichen Stahlgipfel in Berlin wird die Zukunft der deutschen Stahlindustrie Thema sein. Die Bundesregierung hat dazu Vertreter der Stahlunternehmen, der Gewerkschaften und der Politik eingeladen, um über die Zukunft der Branche zu diskutieren. Doch Bärbel Bossart, die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Wirtschaft und Energie, warnt bereits im Vorfeld, dass die Zeit spiele und dass die Stahlproduktion in Deutschland bald nicht mehr existieren werde, wenn keine dringend notwendigen Entscheidungen getroffen werden. Die Frage ist, ob die Teilnehmer des Gipfels in der Lage sein werden, eine Lösung für die Krise zu finden.

Stahlgipfel in Krisenmodus: IG Metall fordert Hilfe bei Strompreis und warnt vor Ende der Stahlindustrie

Das war anders geplant: Eigentlich sollte der Stahlgipfel ein Branchentreff mit Blick in die grüne Zukunft sein. Nun ist er ein Krisengipfel über den strauchelnden Branchenführer Thyssenkrupp geworden.

1500 wütende IG Metaller aus Bremen und Siegen, Georgsmarienhütte und Saarland waren nach Duisburg gekommen. Mit roten Fahnen und dem Schlachtruf „Stahl ist Zukunft“ empfingen sie Bundes- und Landespolitiker vor der Mercatorhalle.

Bärbel Bas warnt vor Ende der deutschen Stahlindustrie

Bärbel Bas warnt vor Ende der deutschen Stahlindustrie

Bundestags-Präsidentin Bärbel Bas ging mit Thyssenkrupp hart ins Gericht: „Das lassen wir uns nicht gefallen. Es darf nicht sein, dass die Mitbestimmung so mit Füßen getreten wird“, sagte die SPD-Politikerin in Richtung des Konzerns, der gerade drei Stahl-Vorstände geschasst hat und Krach mit der Belegschaft hat. „Ran an die Tische, Lösungen suchen.“

Zugleich forderte Bas, Bundestagsabgeordnete für Duisburg, Bund und Länder auf, bei der Transformation mehr zu helfen: „Es geht darum, dass der Stahl eine Zukunft hat. Es darf nicht sein, dass wir jetzt aufgeben, sonst wird es in Deutschland keine Stahlproduktion und Industrie mehr geben.“

Thyssenkrupp zerlegt sich selbst

Thyssenkrupp zerlegt sich selbst

Die IG Metall hat eine zentrale Forderung – Hilfe beim Strompreis. „Die Zeit läuft uns davon“, rief Jürgen Kerner, Vize-Chef der IG Metall. Reden auf dem Gipfel reiche nicht, man brauche schnell vergünstigte Strompreise für die Industrie: „Der Strom ist zu teuer. Wir brauchen jetzt Entscheidungen der Politik.“

Auch Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) müsse Verantwortung übernehmen. Mit Blick auf die Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) rief Kerner aus: „Wir werden die Schließung des zweitgrößten Stahlwerks nicht hinnehmen.“ Thyssenkrupp Steel will HKM verkaufen - oder schließen.

Opposition und Regierung, ihr müsst jetzt an einen Tisch“, forderte Kerner. Er hält auch nichts davon, Roheisen zu importieren. „Wenn wir den Rohstahl verlieren, verlieren wir auch die Weiterverarbeitung.“

Wie geht es mit Thyssenkrupps Stahlsparte weiter?

Wie geht es mit Thyssenkrupps Stahlsparte weiter?

Restrukturierungsprogramm vorgestellt

„Die Industrie steht an einem Kipppunkt, es ist fünf nach zwölf“, sagte Tekin Nasikkol, Konzernbetriebsrats-Chef. Deutschland sei nicht mehr wettbewerbsfähig und brauche einen Industriestrompreis. Die Belegschaften seien bereit für die grüne Transformation, nun aber mäkelten Politik und Unternehmer rum. „Alle müssen jetzt Verantwortung übernehmen - Politik und Unternehmen.“

„Für kurzfristiges Gewinninteresse nehmen Konzern und Eigentümer eine industrielle Kernschmelze in Kauf“, sagte Felix Banaszak (Grüne) mit Blick auf die Querelen bei Thyssenkrupp. Das Verhalten des Konzern sei unanständig. „Das ist ein Angriff auf die Mitbestimmung.“

Auch die CDU ist für den Industriestrompreis. Der neue Chef der Sozialausschüsse CDA, Dennis Radtke, forderte dies ebenso wie einen härteren Umgang mit China. Richtung Konzernchef sagte er: „Herr López, so werden wir den Karren nicht aus dem Dreck ziehen.“ Auch Radtke sagte: „Stahl ist Zukunft. Doch wie diese aussieht und wie viel Arbeit sie noch bietet - das bleibt weiter offen.

Dieter Meier

Ich bin Dieter, ein Experte von der Webseite Uslar Hier, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Autor liefere ich die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine Artikel sind fundiert und informativ, um den Lesern einen umfassenden Überblick über aktuelle Ereignisse zu bieten. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Fachwissen in verschiedenen Themenbereichen trage ich dazu bei, dass die Leser stets gut informiert sind.

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