„Staatsbesuch Biden in Berlin: Wie die Hauptstadt auf den US-Präsidenten reagiert“

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„Staatsbesuch Biden in Berlin: Wie die Hauptstadt auf den US-Präsidenten reagiert“

Am Mittwoch, den 8. Juni 2022, wird Joe Biden, der 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, zu einem Staatsbesuch in Berlin erwartet. Dieser Besuch ist von großer Bedeutung für die deutsch-amerikanischen Beziehungen und wird von politischen Beobachtern mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Die Hauptstadt Deutschlands bereitet sich auf den Besuch des mächtigsten Mannes der Welt vor und zeigt sich gastfreundlich und respektvoll gegenüber dem prominenten Gast. Doch wie reagiert die Bevölkerung Berlins auf den Besuch des US-Präsidenten? Wir berichten über die Vorbereitungen und die Erwartungen der Bevölkerung.

Berlin in Aufruhr: Polizei und Absperrungen für Staatsbesuch von Biden

Selbst der erste Besuch des Anführers der freien Welt hält Münsteraner nicht von ihrer Fahrradtour ab. Jogi und Lara Spittka sind rund 60 Kilometer gefahren, wie schon zuvor bei Besuchen in Berlin: „Das kriegt man schnell zusammen. An der Spree entlang ist es ja sehr schön“, sagt Jogi, während Lara versucht, ein Foto zu machen.

Denn die beiden stehen vor dem Schloss Bellevue – genauer gesagt im Park vor der Straße vor dem Schloss, denn so weit wurde die Absperrung drum herum gezogen. Rund einen Kilometer vom Großfürstenplatz bis zur Siegessäule, von dort am Spreeweg zurück zum Schloss und zusätzlich ein langes Stück der Spreepromenade verläuft hier die Absperrung am Freitag gegen 9 Uhr, rund eine Stunde, bevor US-Präsident Joe Biden im Rahmen seines Kurzbesuchs von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfangen wird.

USPräsident Biden in Berlin: Die Hauptstadt reagiert auf den Staatsbesuch

USPräsident Biden in Berlin: Die Hauptstadt reagiert auf den Staatsbesuch

Jogi Spittka erzählt: „Es war verrückt, was gestern am Ritz Carlton am Potsdamer Platz los war – bestimmt 800 bis 1000 Polizisten.“ In dem Hotel nächtigte Biden für seinen Kurzbesuch in Berlin. Spittkas Schätzung ist nicht unrealistisch: In Berichten ist von insgesamt 2500 bis 3000 Polizisten die Rede, die im gesamten Regierungsviertel für den Staatsbesuch im Einsatz sind.

Neben den Fahrradenthusiasten aus Münster entsteht ein lebhafter Austausch: „Ich war hier vor ein paar Monaten beim Macron-Besuch, da konnte man zumindest bis auf den Gehweg.“ Ältere Semester erzählen von einem Besuch Chruschtschows, der in den 1950er- und 1960er-Jahren Machthaber der Sowjetunion war.

Berlin sicherheitsübergreifend: Polizei und Militär für BidenBesuch in Aktion

Berlin sicherheitsübergreifend: Polizei und Militär für BidenBesuch in Aktion

„Leuchtfeuer der Demokratie“ – Berlin würdigt US-Präsident Joe Biden

Berlin hat schon viele Staatsbesuche gesehen. Dazu zählt 1967 die Visite des damaligen US-Vize-Präsidenten Hubert Humphrey, den Mitglieder der „Kommune I“ angeblich aus Protest gegen die Vietnam-Politik mit Schlagrahm oder Joghurt bewerfen wollten. Sie übten den Wurf mit Pudding-Beuteln, wurden aber am Tag vor dem Staatsbesuch festgenommen, das „Pudding-Attentat“ hat es trotzdem in die Geschichtsschreibung geschafft.

Richtung Osten könnte man normalerweise an der Spree entlang und durch das Regierungsviertel laufen. Auch hier kommt es aber heute zu Sperrungen. Auf dem Fluss fahren Polizisten mit Jet-Ski und Boote der Wasserschutzpolizei. Auch Scharfschützen sind bei Staatsbesuchen in Berlin im Einsatz, auf dem Dach des Bundeskanzleramtes sind aus der weiten Ferne der Absperrung an der Yitzak-Rabin-Straße Personen zu erkennen.

Bei Staatsbesuchen werden auch immer wieder Gully-Deckel versiegelt, damit im Kanalsystem keine Sprengsätze gelegt werden können.

Am Brandenburger Tor versperren auf einmal Polizisten den Weg Richtung Bidens Hotel. Ein Beamter sagt: „Wir wissen auch nicht, ob hier wirklich jemand kommt. Wir bekommen nur das Kommando ,Zumachen‘ oder ,Aufmachen‘.“

Ein Helikopter kreist in der Luft, dann wird das Rattern der Rotoren lauter, er fliegt tiefer. Ein Polizeiauto nähert sich aus Richtung des Hotels, es folgen einige schwarze Autos und auf einmal fährt eine Limousine vorbei, links an der Motorhaube die deutsche Flagge, rechts die US-amerikanische.

Die Leute winken, fotografieren, filmen und sind sich sicher: Sie haben gerade den Präsidenten gesehen.

Lena und Alina sichten ihre Fotos. „Wir haben erst vor zehn Minuten von dem Staatsbesuch erfahren, wir wollten eigentlich vom Hauptbahnhof durchs Regierungsviertel gehen und mussten einen großen Umweg nehmen“, erzählt Alina.

Lena fügt hinzu, die beiden seien auf der Durchreise und nur für drei Stunden in Berlin. „Die Sperrung war erst sehr nervig, aber das war jetzt ein schöner Zufall.“

Kein Durchkommen zum Eingang zur Bahnstation vor dem Ritz Carlton – Es ertönt: „Das ist ja der Wahnsinn!“, „Scheiße!“ und „Ist jetzt der ganze Bahnhof gesperrt, oder was?“ Auf der anderen Seite geht es aber noch runter.

Der Zugverkehr ist durch den Staatsbesuch ebenfalls eingeschränkt, einige Reisende erwischt man in ihrer Hektik nicht für ein kurzes Gespräch darüber – vielleicht haben sie trotz der Ankündigungen nicht mit den Einschränkungen gerechnet.

Einige sind nicht davon betroffen, nehmen es nicht so wahr, oder stören sich selbst an den stärker betroffenen Straßenbahnstationen nicht groß daran – man ist Pendler, man ist Berliner, man kennt.

Im Moment läuft der Verkehr etwas flüssiger. Das wird sich am Nachmittag wohl noch mal ändern, wenn der Präsident wieder abreist und Berlin in seinen normalen Ausnahmezustand zurück verfällt.

Udo Müller

Als Experte und leidenschaftlicher Autor auf Uslar Hier, der nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, bin ich Udo stets bemüht, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Artikel sind fundiert recherchiert und bieten dem Leser einen umfassenden Überblick über aktuelle Geschehnisse. Meine Leidenschaft für den Journalismus spiegelt sich in jedem meiner Beiträge wider, und ich strebe danach, unseren Lesern stets relevante und informative Inhalte zu liefern. Mit Uslar Hier haben Sie einen verlässlichen Begleiter für die tägliche Nachrichtenberichterstattung.

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