Spix Xanten im Café Glüxpilz: Depression ist kein Tabu-Thema Traducción: Spix Xanten en el café Glüxpilz: la depresión no es un tema tabú

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Spix Xanten im Café Glüxpilz: Depression ist kein Tabu-Thema

Am Donnerstag, den 15. März 2023, fand im herzigen Café Glüxpilz in Xanten ein einzigartiges Event statt. Der bekannte Autor und Depressionsbetroffene, Spix Xanten, sprach über sein persönliches Erleben mit der Depression und machte damit eindeutig klar: Depression ist kein Tabu-Thema mehr! In diesem exklusiven Gespräch erzählte Spix Xanten von seinen eigenen Erfahrungen mit der Krankheit und wie er mit ihr umgeht. Wir wollen Ihnen einen Einblick in dieses bewegende Event geben und die wichtigsten Aussagen des Autors zusammenfassen.

Kein Tabuthema: Spix Xanten diskutiert Depression im Café Glüxpilz

Depressionen können jeden treffen, jederzeit und aus den unterschiedlichsten Gründen. Dieser Nenner brachte einen sehr informativen Abend im Café Glüxpilz hervor, zu dem die Sozialpsychiatrische Initiative Xanten (Spix) im Rahmen der Woche der seelischen Gesundheit im Kreis Wesel eingeladen hatte.

Zwei Betroffene lasen Passagen aus dem Buch von Kurt Krömer Du darfst nicht alles glauben, was du denkst. Der in Berlin geborene Entertainer Alexander Bojcan steckt hinter der Kunstfigur Kurt Krömer, er litt jahrelang an Depressionen und einer Alkoholsucht.

Ein persönlicher Bericht über Depressionen

Ein persönlicher Bericht über Depressionen

Der heute 49-jährige alleinerziehende Vater von vier Kindern war eigenen Angaben zufolge im Jahr 2010 an einem Tiefpunkt angelangt, als er betrunken auf einer Bühne auf Norderney stand und realisierte, dass er neben den Depressionen auch ein Alkoholproblem hatte. Er habe zwar erfolgreich einen Entzug gemacht, erklärte Bojcan in einem Gespräch mit der Welt, aber stattdessen seien die seelischen Beeinträchtigungen wieder stärker geworden.

Im Herbst 2020 habe er sich in eine Klinik einweisen lassen und nehme seither auch Antidepressiva, im Frühjahr 2021 machte er seine Krankheit erstmals in seiner rbb-Show Chez Krömer publik.

Unterstützung durch die Sozialpsychiatrische Initiative Xanten

Der Verein Sozialpsychiatrische Initiative Xanten unterstützt seelisch kranke, behinderte und hilfsbedürftige Menschen. Er bietet Wohnen, Arbeiten und psychologische Dienste und Services für Menschen mit seelischen Erkrankungen an und hat mehrere Standorte, beispielsweise das Sozialpsychiatrische Zentrum (SPZ) an der Marsstraße 29 (www.spix-ev.de).

Am Freitag, 18. Oktober, findet von 18.30 bis 19.30 Uhr erstmals Lachyoga zum Reinschnuppern und Auftanken statt. Für den Abend kann man sich noch bei den ausgebildeten Lachyoga-Trainerinnen Sylvia Tautz und Katja Franken anmelden (Tel. 02801 6611 oder mobil 0172 1559434).

Ein offener Gesprächsabend über Depressionen

Es sei erschreckend, wie wenig offen Betroffene mit der Depression umgingen, sie vor dem Arbeitgeber, den Verwandten und Freunden verheimlichten, sagte Sonja Walbrecht vom Sozialpsychiatrischen Zentrum (SPZ) an der Marsstraße 70 in Xanten, die den Abend moderierte.

Da gebe sie ihr recht, bestätigte eine Betroffene aus der Runde. Sie habe einen überaus verständnisvollen Chef gehabt, ohne ihn wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin, ergänzte sie.

Wie lange Krömers Heilung in Summe gedauert habe, fragte eine Besucherin. Sie könne sich nicht vorstellen, dass acht Wochen gereicht hätten.

Aus eigener leidvollen Erfahrung könne man zwar lernen, mit seiner Depression umzugehen, von einer Heilung nach einem Klinikaufenthalt zu sprechen, sehe sie allerdings kritisch, verdeutlichte sie.

Die acht Wochen in einer Klinik mit Einzel- und Gruppentherapien würden zwar helfen, Muster, Grenzen und die eigene Kompetenz zu erkennen und zu durchbrechen, man lerne dort auch, achtsam mit sich umzugehen. Aber Depressionen könnten wiederkommen, jederzeit.

Ich meine gelesen zu haben, dass Herr Bojcan nach der Klinik weiter in ambulanter Therapie war, entgegnete Sonja Walbrecht.

Ein Kapitel über Ängste und Weinen

In einem Kapitel, aus dem bei dem Abend vorgelesen wurde, schreibt der Buchautor über seine Ängste. Der Angst, die Augen zu schließen und ohnmächtig zu werden. Der Angst, dass er in der Therapie was über mich selbst erfahre, womit ich nicht klar komme.

Er habe Angst vor der Wahrheit gehabt. Irgendwann konnte ich loslassen, mich in der Runde bei den Achtsamkeitsübungen entspannen.

Früher habe er viel geweint, weil er verzweifelt gewesen sei. In der Klinik habe ich geweint vor Glück, dass ich an einem Ort gelandet bin, wo man mir helfen wird. Ich habe dort gelernt, dass ich unglaublich gerne weine.

In den Einzel- und Gruppengesprächen habe sich was gelöst, heute weine ich auch in der S-Bahn einfach los, ergänzte er. Krömer spricht von positivem Weinen – da wird der ganze Dreck rausgespült.

Andreas Möller

Ich bin Andreas, ein Redakteur der Website Uslar Hier, eine nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Als Redakteur auf dieser Plattform verfasse ich Artikel mit strenger Objektivität, um unseren Lesern stets die neuesten Nachrichten zu liefern. Meine Leidenschaft für Journalismus und mein Engagement für die Wahrheit spiegeln sich in meinen Beiträgen wider, während ich kontinuierlich daran arbeite, unsere Leserschaft mit relevanten und informativen Inhalten zu versorgen.

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