Spanien: Theater-Museum Dalí in Figueres

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Spanien: Theater-Museum Dalí in Figueres

In Figueres, einer Stadt im Norden Spaniens, befindet sich ein Museum, das wie ein Werkkunst des berühmten Künstlers Salvador Dalí selbst wirkt. Das Theater-Museum Dalí ist ein wahres Meisterwerk der Architektur und eine Hommage an das Werk des genialen Surrealisten. Mit über 4.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche bietet das Museum einen umfassenden Einblick in das Schaffen Dalís, von seinen frühen Werken bis hin zu seinen berühmten Gemälden wie Die Perspektive der Erinnerung. Ein Besuch in diesem einzigartigen Museum ist ein muss für jeden, der sich für Kunst, Surrealismus und die Werke Dalís interessiert.

Das Teatro-Museo Dalí in Figueres: Ein surrealistisches Erlebnis

In Figueres, einer Stadt in Nordspanien, befindet sich ein Museum, das wie kein anderes die Fantasie anregt und die Sinne überfordert. Das Teatro-Museo Dalí ist ein Gesamtkunstwerk, das der surrealistische Künstler Salvador Dalí selbst entworfen hat.

Ein Apartment als Gesicht

Ein Apartment als Gesicht

Ein knallrot-wulstiges Sofa, mitten im Raum. An der Wand dahinter zwei impressionistische Ansichten von Paris über einem seltsam gebeulten orange-gelben Möbel. Die gute alte Preisfrage, was der Künstler damit sagen will, findet zunächst keine befriedigende Antwort. Erst wenn man eine kleine Treppe besteigt und durch eine voluminöse Linse auf das Ensemble schaut, löst sich das Rätsel auf ebenso verblüffende wie bestechende Weise.

Die merkwürdige Apartment-Installation nämlich entpuppt sich als Gesicht. Nicht irgendein x-beliebiges – es ist das Antlitz der Hollywood-Diva Mae West. Mit dem Sofa als unwiderstehlichen Lippen und dem Regal als kecke Nase. Mit den Bildern als schmachtende Augen. Die goldblonde Haarpracht liefert einen Vorhang, der vor der Optik drapiert wurde. Ein faszinierendes 3-D-Arrangement, dessen Vorlage Dalís Porträt der Sex-Bombe aus den Dreißigerjahren war. Darauf muss man erst einmal kommen.

Das Dalí-Dreieck

Das Dalí-Dreieck

Das Museum in Figueres, die Casa Salvador Dalí in Portlligat (das Wohnhaus mit Atelier direkt am Meer) und das Castell Gala Dalí in Púbol (eine Privatburg für die Gattin) bilden zusammen das Dalí-Dreieck. Hier können Besucher tief in die Welt des surrealistischen Künstlers eintauchen.

Öffnungszeiten: Januar bis Juni und Oktober bis Dezember: Dienstag bis Sonntag von 10.30 bis 17.15 Uhr, im Juli und August täglich von 9 bis 19.15 Uhr, im September von Dienstag bis Sonntag von 9.30 bis 17.15 Uhr. Eintrittspreis: 17 Euro, im Juli und August 21 Euro.

Das Bildnis der nackten Gala

Noch einen Zacken schärfer und ausgefallener: Das Bildnis der nackten Gala, die das Meer betrachtet. Schon als Montage eine zauberhafte Arbeit aus dem Jahr 1976, doch der eigentliche Clou ist ein gänzlich unerwarteter Effekt: Aus 18 Metern Entfernung nämlich blickt plötzlich US-Präsident Abraham Lincoln von der Wand in den Kuppelsaal. Absolut irre! Ungläubiges Staunen. Abgrundtiefe Verblüffung.

Das Gesicht der Mae West

Das Gesicht der Mae West, das man als Apartment benutzen kann, ist eine der faszinierenden Installationen im Museum. Tiefer Respekt. Grenzenlose Bewunderung. In diesen Kreislauf der Empfindungen geraten die meisten, wenn sie zum ersten Mal und mit wachen Sinnen das Teatro-Museo in Figueres erkunden.

Das Teatro-Museo als surrealistisches Objekt

„Ich möchte, dass mein Museum ein großes surrealistisches Objekt wird, in dem die Leute das Gefühl haben, einen theatralischen Traum gehabt zu haben“ – nicht mehr und nicht weniger hatte der nach Pablo Picasso wohl berühmteste Künstler des 20. Jahrhunderts im Sinn, als er 1970 mit dem Um- und Ausbau des alten Theaters seiner Heimatstadt begann.

1974 eröffnet, wurde das Gesamtkunstwerk schnell überaus populär – nach dem Prado ist es Spaniens meistbesuchtes Museum. Wie nirgendwo sonst manifestieren sich in diesem Symboltheater Leben, Schaffen und Sterben Dalís.

Dalís surrealistische Ikonen

Hier finden sich etliche der surrealen Ikonen, für die Dalí zum Synonym geworden ist. Die retrospektive Frauenbüste von 1933 zum Beispiel: eine Porzellanfigur mit einem Trickfilmstreifen als Halsband und Maiskolben über den Schultern. Ameisen laufen über ihr Gesicht und als Hut dient ein riesiges Baguette, auf dem sich Tintenfässer mit Figuren befinden.

Oder Dalís Picasso-Porträt von 1947. Ein scheußliches Wesen mit hängenden Brüsten, Ziegengehörn und Felsbrocken auf dem Kopf. Aus dem Gehirn wächst ihm ein langer Löffel, den die Zunge in den Raum schleudert wie ein Tentakel. Auf dem Löffel liegt eine Mandoline, auf dem Büstensockel eine rote Nelke. Das Ganze ist eine Allegorie auf das Werk Picassos; ob aber nun eine eigenwillige Hommage oder eine bizarre Attacke – das wird für immer Dalís Geheimnis bleiben.

Ein Museum des Todes

Nicht zuletzt ist das Teatro-Museo auch ein Museum des Todes. Hier nämlich liegt der große Meister einbalsamiert in der Krypta unter der Glaskuppel; den Körper umhüllt eine Tunika, die mit einer Krone und einem „D“ bestickt ist.

Manch einer jedenfalls, der diesen Kultort in Figueres als Skeptiker betrat, hat ihn als glühender Fan wieder verlassen. Wer ihn besucht, dem steht auf jeden Fall eine spannende Reise bevor. Unter anderem in die seelischen Tiefen und Untiefen einer Legende, von der Sigmund Freud 1938 sagte: „Nie sah ich jemanden, der so durch und durch Spanier war. Was für ein Fanatiker!“

Birgit Schäfer

Als Redakteurin und Chefredakteurin mit langjähriger Erfahrung bei Uslar Hier, der Nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Leidenschaft, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einem scharfen journalistischen Blick und einem tiefen Verständnis für aktuelle Themen, bin ich stets bestrebt, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Meine Arbeit bei Uslar Hier spiegelt meine Engagement für unvoreingenommene Berichterstattung und meine Liebe zur Sprache wider.

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